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Kalte Freundschaft

Titel: Kalte Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone van Der Vlugt
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denn?« Angelockt von den köstlichen Düften, steuert Nadine auf die Küche zu.
    »Als Vorspeise eine Putenterrine mit Gemüse, dann Entenbrust und zum Nachtisch eine Crème brulée«, zählt Tom auf.
    »Alle Achtung. Das macht ganz schön Arbeit, was?«
    »Ich bin seit zwei Stunden zugange und liege ganz gut in der Zeit«, sagt Tom. »Aber was führt dich her? Ich schätze mal, die Nase - kann das sein?«
    Nadine setzt sich lachend an den großen Holztisch. »Eigentlich wollte ich dir etwas zeigen.« Sie wedelt mit der Broschüre.
    »Was ist das?«
    »Die Verlagsvorschau, die Aurora an alle Buchhändler schickt. Sie bringen mein Buch richtig groß raus, Tom. Schau mal …« Sie blättert eifrig.
    »Moment.« Toms Handy auf dem Küchentisch summt und vibriert. Er nimmt es und meldet sich.
    »Hi Peter!« Mit einer Handbewegung bedeutet er Nadine, dass das Gespräch nicht lange dauern wird. »Erzähl, wie ist es gelaufen? Hast du die Stelle?« Er lauscht. »Das Vorstellungsgespräch war gut, sagst du? Wie viele Bewerber sind jetzt noch im Rennen?«
    Er geht hin und her, konzentriert sich ganz auf das Telefonat.
    »Ja, klar wäre es besser, du wüsstest, woran du bist. Aber ich schätze mal, das dauert noch … Ich hoffe es
auch … Wie bitte? Das ist doch nicht dein Ernst? Was spricht denn dagegen?«
    Geduldig wartet Nadine, doch als sich das Telefonat hinzieht, steht sie auf und zeigt in den Flur, Richtung Toilette.
    Tom nimmt es kaum wahr, er lauscht Peters Ausführungen und brummt hin und wieder zustimmend.
    Im Grunde kann Nadine es nicht leiden, wenn ihr Gegenüber die Unterhaltung einfach unterbricht, um ans Telefon zu gehen. Wozu hat man schließlich einen Anrufbeantworter?
    Als sie nach gut zehn Minuten wieder in die Küche kommt, telefoniert Tom noch immer. Er sieht sie kurz an und deutete auffordernd auf eine Flasche Rotwein.
    Nadine schüttelt den Kopf. Sie setzt sich wieder und blättert in den Kochbüchern auf dem Tisch.
    Endlich sagt Tom: »Du, Peter, ich muss jetzt Schluss machen. Nadine ist nämlich hier. … Nein, absolut kein Problem! Ich ruf dich später noch mal an, ja? … In Ordnung, bis dann!« Er klappt das Handy zu. »Das war Peter.«
    »Ich hatte es fast vermutet.«
    »Er ist schon länger arbeitslos, aber jetzt sieht es so aus, als würde es endlich mit einer Stelle klappen. Er wollte mir erzählen, wie das Bewerbungsgespräch gelaufen ist, weißt du.«
    »Selbstverständlich.« Nadine schiebt die Kochbücher weg, in der Annahme, dass Tom nun wieder Zeit für ihr Anliegen hat.

    Doch der dreht sich wieder zum Herd um und rührt in einem Topf. Dann hält er ihr einen Löffel hin. »Da, probier mal!«
    Nadine kostet von der süßen Masse. »Ist das für die Crème brulée?«
    Er nickt und sieht sie erwartungsvoll an.
    »Ausgezeichnet«, lobt sie und versucht dann, wieder auf ihr Thema zurückzukommen: »Was ich dir zeigen wollte …«
    »Moment, erst noch was zu trinken. Du magst keinen Wein? Vielleicht lieber Tee? Ich brühe rasch welchen auf. Am besten halte ich mich auch an Tee, sonst bin ich nachher schon angesäuselt, wenn die Gäste kommen.« Während er mit Wasserkocher und Teebeuteln hantiert, erzählt Tom von den Freunden, die er erwartet: Hans, Lydia, Marja und Vincent kommen, alle supernett. Sie kochten reihum füreinander, hätten eine Art Kochclub gegründet, schon vor Jahren …
    Er stellt Teegläser hin und fragt, wie Nadine sein neuer Küchentisch gefalle. Er nutze ihn als zusätzliche Arbeitsfläche, aber auch, um gemütlich in Kochbüchern zu blättern und sich dabei zu unterhalten. So wie jetzt, das genieße er ja so …
    Nadine hört zu, nickt und legt die aufgeschlagene Vorschau so hin, dass er die Doppelseite mit ihrem Buch direkt vor sich hat. Als er zwischendurch Luft holt, hält sie die Broschüre hoch.
    »Schau doch mal. Ist das nicht fantastisch?«
    »Ja, ja …« Tom schüttelt den Kopf, macht eine
besorgte Miene. »Die Sache mit Peter geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich hoffe so sehr, dass er die Stelle bekommt. Das würde ihm enorm Auftrieb geben. Und falls es nicht klappt, könnte ich eventuell Hans fragen, ob er was für ihn tun kann. Hans ist nämlich auch in der IT-Branche.«
    Nadine kapituliert. »Dann gehe ich mal wieder.« Sie macht Anstalten aufzustehen. »Ich muss noch einkaufen.«
    »Wie? Du musst schon los? Na gut. Jedenfalls nett, dass du vorbeigekommen bist. Wir sollten uns bald mal wieder verabreden.«
    Tom verabschiedet sie an der Haustür mit

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