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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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mussten dort darauf warten, dass ihre Teamkollegen, die sich irgendwo auf der anderen Seite des Flusses befanden, ein Floß bauten und sie ‚retteten‘. Als er irgendwann akzeptiert hatte, dass das alles eine Weile dauern würde, und festgestellt hatte, dass die ruhige, glamouröse Chastity das Ganze überraschend gelassen hinnahm, konnte auch er sich entspannen. Sie unterhielten sich, über nichts im Besonderen, verbrachten einfach einen angenehmen Nachmittag zusammen.
    Er blieb ihm noch lange Zeit als einer der angenehmsten Nachmittage überhaupt in Erinnerung.
    Als ihre Teamkollegen endlich mit den Überresten eines Floßes auftauchten, waren es Gabe und eine bemerkenswert kompetente Chastity, die die Fässer und Holzteile wieder zusammenzurrten, damit sie den Rückweg antreten konnten.
    Von dieser Frau war jetzt nichts zu sehen. Dabei hätte er gern etwas von der Stimmung von damals zurückgeholt. „Was machst du nächste Woche?“ Er wusste, dass bei Knight Architectural in der ersten Januarhälfte fast nichts los war und dass Jordan seine Mitarbeiter ermutigte, Urlaub zu nehmen.
    „Warum willst du das wissen?“, fragte sie misstrauisch.
    „Ich fliege nach Sanctuary Island, um die Ferienanlage zu inspizieren. Wir haben neulich den Vertrag abgeschlossen.“ Auf der Besprechung, die sie unterbrochen hatte.
    „Und?“
    „Ich möchte, dass du mitkommst.“
    Sie riss sie die Augen auf, und Gabe entdeckte in ihnen eine Spur von Angst. „Das halte ich für keine gute Idee.“
    Diese Angst bereitete ihm Sorgen. „Weil du mich nicht magst?“
    Sie lächelte gequält. „Oder weil du mich nicht magst?“
    „Ich versuche, dich zu mögen.“
    „Entgegen jeder Vernunft.“
    „Hier geht es um mehr als die Probleme von früher. Wie du schon sagtest, bei dem Seminar damals, vor der Sache mit Tom, haben wir uns auch ganz gut verstanden.“ Vergeblich versuchte er, nicht an den Abend des Seminars zu denken, als sie alle zusammen am Lagerfeuer gesessen, geredet und gesungen hatten. Chastity, mit ihrer hellen, klaren Stimme und den Augen, die im Licht des Feuers gefunkelt hatten, hatte ihn fasziniert, und ihm war klar geworden, dass er sie begehrte.
    Und zwar auf eine Art, die – angesichts der Tatsache, dass er ihr Chef war – vollkommen unangebracht war.
    Einige Wochen später, als die Anziehungskraft eher zu- als abgenommen hatte, als er sogar vermutete, dass Chastity ähnlich empfand, entschied er sich, sie in Toms Abteilung zu versetzen. Und als dann das Verlangen einige Wochen später nur noch stärker geworden war, fasste er den Entschluss, sich mit ihr zu verabreden – sobald sie aus Las Vegas zurückkam.
    Doch da war es zu spät gewesen, denn sie hatte sich ihren reichen Mann bereits geangelt.
    Jetzt straffte sie die Schultern, und der ängstliche Gesichtsausdruck verschwand. Stattdessen funkelte sie ihn kämpferisch an. Doch Gabe kam das alles ein wenig aufgesetzt vor. „Sieh den Dingen ins Auge, Gabe. Dieses Mal sitze ich am längeren Hebel. Und das gefällt dir nicht. Gib’s zu.“
    „Ich habe kein Problem damit, es zuzugeben. Aber wir müssen nach vorn schauen. Und du weißt, dass ich recht habe, was das hier angeht.“ Er deutete auf ihren Bauch, dessen leichte Wölbung unter dem Rock versteckt war.
    Sie zögerte.
    „Die Ferienanlage ist noch nicht fertig, da der ursprüngliche Bauunternehmer pleitegegangen ist. Es werden keine anderen Gäste da sein. Du hast dein eigenes Chalet direkt am Wasser. Ich muss arbeiten, es besteht also überhaupt kein Druck.“
    „Heißt das, du versuchst nicht, mich wegen des Babys zu beeinflussen? Du wirst nicht einmal darüber reden?“
    Natürlich würden sie über das Baby sprechen, aber vorher musste er sich ihr erst einmal annähern. „Irgendwann müssen wir es tun“, meinte er ehrlich. „Aber erst, wenn du dazu bereit bist.“
    „Ich werde mal darüber nachdenken.“
    Gabe war ein guter Menschenkenner, und ihre Antwort bedeutete ein klares Nein; sie wollte es nur nicht so offen sagen. Doch die Zeit lief ihm davon, und dies war die perfekte Gelegenheit. Im Büro war nicht besonders viel zu tun, sodass er die Zeit nutzen konnte, um Chastity zu bearbeiten. Er wollte, dass sein Name auf der Geburtsurkunde stand, er wollte Rechte an dem Kind, denn selbst wenn das Gesetz etwas anderes sagte: Es war sein Kind. Auch wenn er nicht geplant hatte, in absehbarer Zeit Vater zu werden, würde er sich jetzt nicht daran hindern lassen, am Leben seines Kindes

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