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Kalte Spur

Kalte Spur

Titel: Kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie
sichern sich solche Rechte und wetten darauf, dass sich ihre Investition eines Tages rentiert.«
    »Kann ich den ÖGB-Eintrag der Timberline Ranch im Grundbuch einsehen? Ich wüsste gern, wer die Bodenrechte besitzt. Soweit ich weiß, hat der alte Overstreet sie vor langer Zeit verkauft.«
    »Natürlich«, sagte Ike. »Schließlich dürfen diese Unterlagen von jedermann konsultiert werden. Aber es könnte schwierig sein, sie zu finden.«
    »Haben Sie das nicht alles im Computer?«
    Ike lachte. »Ganz und gar nicht. Die neuesten Überschreibungen sind auf Festplatte gespeichert, doch bis vor zehn Jahren wurden solche Transaktionen noch in Urkundenbüchern niedergelegt. Was älter als fünfundzwanzig Jahre ist, lagert im Archiv, allerdings völlig ungeordnet. Damals gab es im Keller einen Wassereinbruch, und die Grundbücher wurden nass. Da all die alten Urkunden und Patente auf Pergamentpapier getippt waren, wurden sie nach dem Trocknen einfach in Aktenordner geheftet, ohne dass man sie wieder in ihre chronologische Reihenfolge gebracht hat.«
    »Ich würde diesen Eintrag trotzdem gern sehen.«
    »Darf ich fragen, warum?«, wollte Ike mit gesenkter Stimme wissen.
    Joe seufzte. »Es könnte für den Verkauf der Ranch wichtig sein. Oder in einem Mordfall.«
    »Tatsächlich?«
    »Das ist reine Spekulation. Bitte behalten Sie es für sich.«
    Ike stand auf und öffnete die Tür. »Millie, bringen Sie mir bitte die ÖGB-Akte der Timberline Ranch? Besitzerinnen sind die Schwestern Overstreet.«
    Millie stieg widerstrebend von ihrem Hocker und warf Joe beim Vorbeigehen einen nicht eben freundlichen Blick zu.

    »Warum haben Sie ausgerechnet die gefragt?«, flüsterte er.
    Ike lächelte verständnisvoll. »Sie ist fürs Archiv zuständig. Wenn jemand etwas von dem alten Zeug findet, dann sie. Wir sind dabei, alle alten County-Unterlagen, die über fünfzig Jahre lang außer Haus in Aktenkisten verwahrt wurden, zu sichten und hierher zurückzubringen, um die alten Verzeichnisse wiederherzustellen.«
    »Davon hab ich gehört. Der alte Urkundsbeamte soll dem Landkreis die Lagerung der Akten in seinem Haus sogar in Rechnung gestellt haben.«
    »Mhm«, erwiderte Ike und zog die Brauen zusammen. Dieser Skandal war einer der Gründe, warum er zum Urkundsbeamten gewählt worden war.
    »Wir glauben immer, wir haben alle alten Unterlagen zurückgeholt«, sagte er, »doch einige Monate später finden wir wieder ein, zwei Kisten. Mein Vorgänger hatte sie in seinem Keller, im Schlafzimmer und sogar in zwei alten, abgeschlossenen Garagen in der Stadt.«

    Während sie warteten, erkundigte sich Ike über die Arbeitsgruppe Mord und Verstümmelungen und den Zeitungsartikel.
    Joe bestätigte, dass sie sehr langsam vorankamen, berichtete aber, dass gerade Bewegung in die Sache zu kommen scheine, er aber nicht ins Detail gehen könne.
    »Warten Sie mal«, sagte er plötzlich.
    »Was denn?«
    »Wo der frühere Urkundsbeamte lebte und die Unterlagen aufbewahrt wurden, wohnen dort nicht inzwischen Cam und Marie Logue?«
    »Stimmt.«

    »Ob die beiden Zugang zu den Kisten hatten?«
    Ike überlegte. »Vermutlich. Sie waren mit Paketband zugeklebt, aber nicht weggeschlossen oder versiegelt oder so. Warum fragen Sie?«
    »Nur aus Interesse«, erwiderte Joe.

    Endlich kehrte Millie in Ikes Büro zurück und wischte sich die Hände mit einem feuchten Tuch ab.
    »Diese alten Kisten starren vor Dreck.« Sie funkelte Joe zornig an.
    »Haben Sie die Akte entdeckt?«, fragte Ike, obwohl sie mit leeren Händen zurückgekommen war.
    Millie schüttelte den Kopf. »Sie muss in einer der Kisten sein, die noch im Lager stehen, und wurde bisher nicht in die Aktenkammer hochgebracht.«
    Ike ächzte, dankte ihr und wartete, bis sie die Tür geschlossen hatte.
    Dann sagte er zu Joe: »Wir haben im Heizungskeller mindestens zwanzig Kisten, die noch hochgeholt und durchgesehen werden müssen.«
    »Wie schnell schaffen Sie das?«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ja.«
    »Ich möchte Ihnen helfen und alles, Joe, aber können Sie mir wenigstens einen guten Grund dafür nennen, damit ich die Überstunden rechtfertigen kann und mich nicht schlecht fühle, wenn die drei Bluthündinnen über mich herfallen?«
    Joe beugte sich vor und stützte sich auf Ikes Schreibtisch. »Wie gesagt, ich glaube, Tanners und Tuffs Tod hat mit dem möglichen Verkauf der Timberline Ranch oder den Bodenrechten dort zu tun. Wenn wir wissen, wem diese Rechte gehören,
wissen wir vielleicht, wer die

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