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Kalte Spur

Kalte Spur

Titel: Kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
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war klar, was er meinte. Jetzt hast du es getan, dachte er: Was zwischen den Logues und den Picketts an Freundschaft bestanden haben mochte, ist jetzt zerstört. Marybeth und Marie. Lucy und Jessica. Vielleicht sogar Marybeths künftige Laufbahn. Jetzt hast du es getan, Joe, und es gibt kein Zurück.
    »Na ja, vielleicht wegen des Missverständnisses, das Marybeth und ich vor einiger Zeit hatten«, erwiderte Cam und sah dabei auf seine Hände. »Sie dachte wohl, ich hätte etwas gemeint, was ich gar nicht meinte. Das war schlimm genug. Aber dass Sie hier sind und mir sagen, dass gegen mich ermittelt wird …« Er verstummte.
    Joe saß da und ließ ihn reden.
    »Soll ich einen Anwalt anrufen?«, fragte Cam. »Ist es so schlimm?«
    »Das können nur Sie beantworten«, gab Joe zurück. Mann, kam er sich grausam vor.

    Cam wich seinem Blick weiter aus, griff aber zum Telefon, und zwar mit zitternder Hand.
    »Sagen Sie bitte meinen Termin um halb zehn ab«, trug er der Aushilfe auf. »Nein, ich möchte im Moment kein neues Treffen vereinbaren.« Als er auflegte, klirrte die Gabel.
    »Was wollen Sie mich fragen?«
    Cam wirkte unendlich bemitleidenswert. Oder vielleicht eher schuldig? Entweder bekam Joe gerade einen Mörder dran, oder er machte einen furchtbaren, unverzeihlichen Fehler.
    »Unserer Theorie nach sind der Tod von Tuff Montegue und der von Stuart Tanner miteinander verbunden, Cam. Wir halten es für möglich, dass beide umgebracht wurden, weil sie – oder einer von ihnen – etwas Bestimmtes über den Verkauf der Timberline Ranch wussten.«
    »Sie machen wohl Witze«, erwiderte Cam. Diesmal blitzte Wut in seinen Augen auf.
    Joe fuhr fort: »Ich glaube, Stuart Tanner war drauf und dran, die Bohrung sämtlicher Gasschächte über den Haufen zu werfen, weil das Wasser zu salzig ist. Oder er hat etwas anderes entdeckt, Kieselerde oder so. Sein Bericht würde einige Leute gewaltige Summen kosten. Die Firma, der die Bodenrechte gehören, würde Millionen verlieren, und der Makler, dem die Provision entgeht, muss auf Tausende von Dollar verzichten. Ich denke, dass jemand Tanners Tod wünschte und die Möglichkeit sah, ihn so zu töten wie die Rinder und den Elch.«
    Er versuchte, ganz ungerührt dreinzublicken. »Also, wer ist der ungenannte Interessent, Cam?«
    Langsam kehrte wieder Farbe in Logues Gesicht zurück, immer mehr sogar, und allmählich wurde er regelrecht rot.
    »Joe, ich kann nicht glauben, was Sie da zu mir gesagt haben.
Sie liegen komplett falsch!« Cam war nun so leidenschaftlich, dass Joe fast zusammengezuckt wäre.
    »Sie kannten Stuart Tanner«, entgegnete er. »Sie haben ihn mit der Prüfung des Wassers beauftragt, und er hat Ihnen den Bericht persönlich ins Büro gebracht. Doch als von seinem Tod berichtet wurde, haben Sie nichts gesagt. Sie haben dem Sheriff nichts davon berichtet und die Sache sogar mir gegenüber nicht erwähnt.«
    »Richtig.«Jetzt klang Cam wieder normal. »Völlig richtig. Ich habe den Bericht bekommen, und ich kannte den Mann. Ich habe Tanner Engineering für seine Arbeit bezahlt. Und ich habe deshalb nichts gesagt, weil es angesichts der miserablen Marktpreise besser ist, über diese Sache zu schweigen. Mensch, Joe, nicht mal an einen willigen Käufer kann ich gegenwärtig eine Ranch loswerden. Alle warten darauf, dass Ihre blöde Arbeitsgruppe zu Ergebnissen kommt oder wen festnimmt. Aber ich verstehe inzwischen, warum ihr nichts zuwege bringt: Offenbar fällt euch nichts Besseres ein, als einen Mann ins Visier zu nehmen, der sich sehr für diese Stadt eingesetzt hat.«
    Er blickte hoch und schüttelte aufgebracht den Kopf. Sichtlich rang er um Beherrschung. »Joe, Ihre Theorie hinkt hinten und vorne, und es kotzt mich an, dass Sie so was auch nur in Betracht gezogen haben!«
    »Nämlich?«, fragte Joe.
    »Erstens hat Tanner Engineering den Weg für die Gasbohrungen frei gemacht: Das Wasser ist in Ordnung.«
    Cam fuhr auf seinem Stuhl herum, ging einen der sauber errichteten Stapel auf der Anrichte durch, zog einen zweieinhalb Zentimeter dicken, in Plastik gebundenen Bericht heraus und warf ihn auf den Tisch. Joe nahm ihn und blätterte, bis er die Zusammenfassung fand.

    »Tanner kam zu dem Schluss, dass das Wasser keinen übermäßigen Salzgehalt und keine andere Abweichung aufweist«, wiederholte der Makler. »Das Wasser ist gut. Es ist großartig. Es ist das beste Wasser im ganzen Twelve Sleep Valley, verdammt noch mal.«
    Joe las genug, um zu erkennen, dass

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