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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Defector, entsteht eine neue Kombination, die hochgradig ansteckend ist, sich über Hautkontakt und sogar Luftmoleküle verbreitet und binnen Sekunden tödlich ist. Renegade-Defector durchdringt viele Arten von Textilien, Kunststoffe und Kautschuk. Sie haben nicht einmal die Möglichkeit, in einem ABC -Schutzanzug zu überleben.«
    Eileen stieß langsam die Luft aus und sah den General erschrocken an.
    »Dieses Supervirus war vor langer Zeit bereits einmal aktiv und hat eine antike Hochkultur, deren Name längst in Vergessenheit geraten ist, komplett ausgelöscht. Die wenigen Überlebenden schafften es, das Virus zu vernichten, doch ihre beiden Urheber Renegade und Defector befanden sich in ihren Körpern. Sie hatten Antigene entwickelt und waren gegen eine Seuche immun, doch die Verbindung der männlichen und weiblichen Überlebenden hätte eine Verschmelzung der beiden Virenstämme zur Folge gehabt.«
    »Wir reden hier über Chromosomen, richtig?«
    »Richtig. Frauen trugen in ihrem DNA -Strang die Defector-Variante. Die Männer hingegen den Renegade-Stamm. Um den Ausbruch einer Pandemie und den Untergang weiterer Kulturen zu verhindern, trennten sich die Geschlechter. Die Frauen wanderten nach Süden, die Männer nach Norden. Als eine der ersten Eiszeiten diesen Planeten überkam, wurden zusammen mit ihrem Volk auch die beiden Virenstämme im ewigen Eis eingefroren.«
    »Und … G-Dawn hat bereits den Defector.«
    »Ganz recht. Vor einigen Monaten ist es Teams von G-Dawn gelungen, gefrorene Körper in der Antarktis zu bergen. Ihre DNA enthält den Defector-Virus. Deswegen brauchen wir Sie, Hannigan. G-Dawn kennt Sie und will Sie für ihre Sache gewinnen. Wenn Sie zum Schein darauf eingehen und Defector sicherstellen können, hat G-Dawn nichts mehr in der Hand, was der Welt gefährlich werden könnte.«
    Eileen sah den General an. Was er sagte, klang plausibel. Aber warum sollte sie ihm vertrauen? Wenn Sie das Virus aus G-Dawns Händen stahl und Simmons auf Devon Island erfolgreich war, befand sich der Verbund der Generäle im Besitz der mächtigsten biologischen Waffe, die die Welt je gesehen hatte. Vorausgesetzt, die Geschichte, die ihr der General aufgetischt hatte, entsprach der Wahrheit. Eine Hochkultur, die vor so langer Zeit ausgelöscht worden war, dass selbst ihr Name in Vergessenheit geraten sein sollte, klang nach einem Ammenmärchen. Aber Eileen glaubte nicht, dass die Generäle oder eine Organisation wie G-Dawn Himmel und Hölle aufgrund eines Ammenmärchens in Bewegung setzten. Es musste also etwas Wahres dran sein.
    Eileen nickte. »In Ordnung. Ich helfe Ihnen. Das bedeutet aber nicht, dass ich damit Ihrer Organisation beitrete. Dieser Job, und danach lassen Sie mich in Ruhe.«
    Der General verschränkte die Arme vor der Brust. »Es wäre eine Verschwendung, einen Hazarder gehen zu lassen.«
    »Ich bin drin oder raus, es liegt bei Ihnen.«
    Ein Stirnrunzeln. Kurz darauf stieg ein Rauchkringel auf. Dann lächelte der General.
    »Ganz wie Sie wollen, Hannigan. Bringen Sie mir Defector und Sie können danach tun und lassen, was Sie wollen.«
    Sie glaubte ihm kein Wort. Er würde sie jagen. Als Hazarder war sie auf freiem Fuß und außer Kontrolle zu gefährlich für die Organisation. Ganz gleich, an welchem Punkt der Welt sie sich befand.
    Der General legte eine Hand auf den Schreibtisch und berührte das Blackberry. Mit einer schnellen Bewegung schob er es zu Eileen herüber. Kurz darauf folgten die Ghost Card, der IDCC , die Dose mit den Tabletten, die sie nach der Injektion von Shift-P regelmäßig dreißig Tage lang nehmen musste, sowie ihre Heckler & Koch USP . Das Magazin steckte. Zwei Ersatzmagazine lagen neben der Waffe. Offenbar war der General sehr zuversichtlich, dass sie nicht einfach die Pistole ergreifen und ihn erschießen würde.
    Und er hat recht. Töte ich ihn jetzt, komme ich niemals lebend hier heraus.
    Eileen nahm ihre Sachen und ließ sie in ihrer Jackentasche verschwinden. Dann stand sie auf, um dem General zu bedeuten, dass das Gespräch für sie beendet war.
    »Retten Sie die Welt, Hannigan.«
    Die Frage ist nur, vor wem? Vor G-Dawn oder dir?
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Eileen. »Wenn ich allerdings jetzt G-Dawn kontaktiere, kann es gut sein, dass man mir nicht glaubt, der Straßensperre entkommen zu sein.«
    »Lassen Sie sich etwas einfallen.«
    Eileen nickte, machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro. Draußen marschierte sie an Callahan vorbei und

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