Kalte Spuren (German Edition)
können.«
»Na schön, ich konnte sie nicht am Leben lassen. Sie war eine lästige Zeugin.«
»Na sehen Sie, geht doch.« Der Mann verschränkte die Arme vor der Brust. »So sehr mich der Verlust von Mrs Stylez auch schmerzt … es gibt da etwas, für das ich Sie brauche.«
Eileen zog eine Braue hoch. »Sie wollen mich für eine Gegenleistung leben lassen?«
»Sie sind wertvoll, Hannigan, auch wenn Sie das noch nicht wissen oder wahrhaben wollen.«
»So wertvoll, dass Ihre Organisation alles dransetzt, um mich auszuschalten?«
»Eine bedauerliche Fehlentscheidung«, sagte der General. »Aber auch eine notwendige.«
»Ich verstehe nicht.« Eileen legte den Kopf schräg. »Sie wollen nicht und wollen doch? Ist das so, wie mit Ihrer Lust, die Sie nicht befriedigen können?«
»Ich lasse mich nicht provozieren.« Ein Lächeln huschte über die Lippen des Generals. »Wir wollten Sie natürlich für uns gewinnen. Als Hazarder in unseren Dienst stellen. Leider kam uns ausgerechnet unser abtrünniger Bruder in Atlanta in die Quere. Wir erfuhren, dass er etwas im Schilde führt.«
»Und da haben Sie Killerkommandos auf mich angesetzt, damit er seine Beute nicht bekommt?«
Der General nickte. »Den Rest der Geschichte kennen Sie.«
»Ja, vor allen Dingen den Teil, in dem eine Menge Unschuldiger gestorben sind.« Eileen verzog den Mund und schüttelte den Kopf. »All das hätte vermieden werden können. Mein Partner bei Homeland Security ist tot. Ich musste FBI -Agenten erschießen, nur weil die dachten, Sie wären hinter einer Terroristin oder so etwas Ähnlichem her. Das waren doch FBI -Agenten, oder?«
Wieder nickte der General.
»Kommen Sie mir nicht mit bedauerlich. Also, was soll ich für Sie tun, was ist der Preis für mein Leben?«
Der General lachte. Callahan schien sich wieder zu entspannen.
»Sie kommen schnell auf den Punkt«, sagte der General. »Also schön. Ich brauche Sie. Normalerweise würde ich Callahan mit der Sache betrauen, aber Sie haben ihm gegenüber einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil: Gaia’s Dawn kennt Sie.«
»Darum geht es also? Um G-Dawn?«
»So ist es.« Der General ließ die Finger knacken. »G-Dawn hat etwas in seinem Besitz, das ich haben will. Oder besser gesagt, dass wir haben müssen. «
»Ein Potenzmittel?«
Eileen sah, wie Callahan von seiner Position aus zuckte. Sie schien ihm mit ihrem Sarkasmus auf die Nerven zu gehen. Gut so.
Sie sah den General an. Er schien zu überlegen. Offenbar wog er ab, wie viel er ihr erzählen konnte. Dann machte er plötzlich eine Handbewegung in Richtung Callahan.
»Bruce, würden Sie uns bitte für einen Moment entschuldigen?«
Der Agent starrte seinen Vorgesetzten an, als zweifelte er an dessen Verstand. »Sir?«
»Das war ein Befehl!«
Callahan schluckte. Sein wütender Blick suchte den Eileens. Sie sah, wie der Zorn in ihm brodelte. Aber er gehorchte, wenn auch widerwillig. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das Büro.
»Haben Sie keine Angst?«, fragte Eileen.
Der General schürzte die Lippen. »Sie mögen gut sein, Miss Hannigan, aber so gut nun doch nicht. Außerdem ist Ihre 30-Tage-Frist noch nicht abgelaufen. Shift-P braucht seine Zeit, um sich zu entfalten.«
»Und wenn sie abgelaufen wäre, hätten Sie dann Angst?«
»Das kommt drauf an, auf welcher Seite Sie dann stehen.«
Eileen atmete tief durch. Auf deiner ganz bestimmt nicht. Sie beschloss, sich zumindest anzuhören, was er von ihr wollte. Zum einen blieb sie dadurch länger am Leben und hatte vielleicht eine Chance, Gwen zu retten. Zum anderen erfuhr sie vielleicht endlich etwas über die Hintergründe der Organisation oder über Gaia’s Dawn.
»Callahan war nicht sehr erfreut, dass Sie ihn weggeschickt haben.«
»Er wird sich wieder fangen«, sagte der General. »Aber es ist noch zu früh, ihn in alles einzuweihen.«
»Und mir wollen Sie das große Geheimnis offenbaren, obwohl ich nicht einmal auf Ihrer Gehaltsliste stehe?«
Der General sah sie an. »Ich werde Ihnen so viel verraten, wie Sie für die Erfüllung Ihres Auftrags wissen müssen.«
»Wenn ich ihn annehme.«
»Das sollten Sie.« Der General bleckte die Zähne. »Ihr Leben hängt davon ab. Und das von einer anderen Mrs Stylez, wenn ich richtig informiert bin.«
Er wusste es. Natürlich. Damit bewegte er sie dazu, zumindest eine Zeit lang für ihn zu arbeiten. »In Ordnung«, sagte Eileen und seufzte dabei. »Sagen Sie mir, was ich wissen muss.«
Der General lehnte
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