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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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informierte Kuhlmann so knapp wie möglich über den Grund seines Anrufs. Kuhlmann hörte zu, ohne ihn zu unterbrechen. Nach einer kurzen Pause bellte er abermals, voller Energie.
    »Lassen Sie mich nacheinander mit den beiden Männern sprechen. Vor mir liegt eine detaillierte Karte von Bayern. Es kann losgehen …«
    Tweed wartete, während Butler beschrieb, wie er das Lagerhaus finden konnte, dann nickte er Philip zu, der nur wenig Zeit brauchte, um zu erklären, wo sich das Bauernhaus befand.
    Dann gab er Tweed den Hörer zurück.
    »Er möchte noch einmal mit Ihnen sprechen.«
    Tweed mußte ein paar Minuten warten, bis sich Kuhlmann wieder meldete.
    »Tut mir leid, daß Sie warten mußten. Ich habe inzwischen veranlaßt, daß zwei Mobile Einsatzkommandos bereitgestellt werden. Sie werden sich zwei Minuten nach Beendigung dieses Gesprächs zu den beiden Zielobjekten auf den Weg machen.«
    »Wie wollen Sie vorgehen?« fragte Tweed. »Für beide Aktionen werden Sie einen guten Vorwand brauchen.«
    »Den habe ich bereits. Ich untersuche den Mord an Captain Sherwood und den Angriff auf Sie, als Sie das Hotel Bayerischer Hof verließen. Geben Sie mir Ihre Nummer, damit ich Ihnen später Bericht erstatten kann.«
    Tweed gab ihm die Telefonnummer, und Kuhlmann hängte auf.
    Ein paar Minuten später wurde an die Tür geklopft, und Newman kehrte mit Paula zurück. Sie machte einen aufgeregten Eindruck.
    In dem Zimmer im hinteren Teil der alten Villa am Rand von Salzburg zog Walvis einen übergroßen Vicuna-Mantel an. Er funkelte Martin und Gulliver an, die gleichfalls für ein schnelles Verschwinden angezogen waren.
    »Die Wagen stehen bereit, auf einem Feldweg in der Nähe versteckt. Wenn die Luft rein ist, werden sie vorfahren und uns aufnehmen«, meldete Gulliver, ganz der tüchtige Organisator.
    »Alle Wagen haben volle Tanks, wie Sie befohlen haben. Aber wir wissen nicht, wohin wir fahren werden.«
    »Natürlich wissen Sie das nicht. Sie haben überall das Gerücht verbreitet, daß ich hier in Salzburg bin?«
    »Ich habe ein Team von Männern beauftragt, genau das zu tun«, erwiderte Gulliver mit einem selbstzufriedenen Lächeln. Er schwelgte in der Tatsache, daß er jetzt das Kommando führte, nachdem Martin wegen der Katastrophen in Grafenau und Passau in Ungnade gefallen war. »Hotelportiers sind hervorragende Verbreiter von Gerüchten. Sie lieben es, den Eindruck zu erwecken, als wüßten sie über alles Bescheid.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, Sie gefragt zu haben, wie Sie es angestellt haben – nur, ob Sie ausnahmsweise einmal meine Befehle prompt ausgeführt haben. Unser Ziel«, setzte er beiläufig hinzu, »ist München.«
    »München?«
    Das Wort, mit größter Verblüffung hervorgestoßen, war Martin entfahren, bevor er sich Einhalt gebieten konnte. Wahns musterte ihn verächtlich.
    »Und weshalb überrascht Sie das?«
    »Ich habe nur gedacht …« Martin hatte das Gefühl, den Satz, den er angefangen hatte, auch zu Ende bringen zu müssen. »… daß München riskant sein könnte, in Anbetracht des vorzeitigen Todes von Captain Sherwood und« – er warf einen boshaften Blick auf Gulliver, der für die Operation verantwortlich gewesen war – »des mißlungenen Anschlags auf Tweed. In München wird es von Kuhlmanns Leuten nur so wimmeln.«
    »Ach, wirklich?« Walvis lächelte kalt. »Nach meinen Informationen ist Kuhlmann nach Wiesbaden zurückgekehrt und hält sich immer noch dort auf. Martin, ich hatte Sie angewiesen, diese Villa so zu putzen, daß nichts darauf hinweist, daß wir jemals hier gewesen sind.«
    »Und ich habe veranlaßt, daß ein paar Leute genau das tun«, sagte Martin, jetzt etwas zuversichtlicher. »Wenn sie mit ihrer Arbeit fertig sind, wird kein einziger Fingerabdruck mehr zu finden sein. Aber was ist mit Lucien? Er ist immer noch in der Altstadt.«
    »Lucien kann hierbleiben, bis Tweed und so viele Mitglieder seines Teams wie möglich tot sind. Und bisher hat mich niemand von Ihnen gefragt, weshalb wir nach München zurückkehren.«
    »Ich habe einfach Ihre Anweisung akzeptiert«, sagte Gulliver salbungsvoll.
    »Wäre es nicht klüger, wenn Sie den Grund für diese Anweisung wüßten? Aber Klugheit war noch nie Ihre Stärke.«
    »Weshalb fahren wir nach München?« fragte Gulliver demütig.
    »Um das riesige Arsenal aus dem Lagerhaus abzuholen und an Bord meines Flugzeuges zu bringen, das auf dem Starnberger See in der Nähe von Berg schwimmt. Diese Maschine kann eine größere

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