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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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alles?« fragte Tweed.
    »Weil ich heute morgen schon sehr fleißig gewesen bin.« Sie trank mehr Champagner. »Ich habe Unsummen am Telefon ausgegeben und Verbindungsleute in New York, London, Berlin und Wien angerufen. Dabei habe ich die Sache mit den falschen Fotos erfahren.«
    »Wie kann es dann Gerüchte geben, er wäre in Salzburg?« fragte Tweed. »Selbst wenn er hier wäre, würde niemand ihn erkennen.«
    »Genau deshalb habe ich Ihnen das erzählt. Ich hatte gehofft, Sie würden die Antwort darauf wissen. Sie sind die Art von Mann, der alle möglichen mächtigen und seltsamen Männer trifft.«
    »Wenn Sie es sagen.« Tweed richtete nach wie vor seine gesamte Aufmerksamkeit auf sie. »Glauben Sie nicht, daß Sie möglicherweise ein sehr großes Risiko eingehen?«
    »Tut mir leid, das verstehe ich nicht.« Jill hatte noch mehr Champagner getrunken und drehte jetzt den Stiel ihres Glases.
    »Welche Art von Risiko?«
    »Nun, ich habe gehört, daß Walvis gut beschützt wird, daß seine Leibwächter nicht gerade sanft umgehen mit Leuten, die versuchen, nahe an ihn heranzukommen.« Er beugte sich vor, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Versuchen Sie es nicht.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es heißt – nur Gerüchte – daß es auf den Friedhöfen Europas von Leuten wimmelt, die versucht haben, an ihn heranzukommen.« Tweed stand auf, noch während er sprach.
    »Und jetzt muß ich leider gehen. Ich habe eine dringende Verabredung.«
    »Danke für die Warnung.«
    »Danke für den Champagner.«
    »Teardrop«, sagte Philip.
    Er war hereingestürmt, sobald Tweed, mit Paula und Newman in seine Suite zurückgekehrt, ihn in seinem Zimmer angerufen hatte.
    »Wen hat es diesmal erwischt?« fragte Tweed grimmig.
    »Das wird Ihnen nicht gefallen. Ziggy Palewski. Sie hat ihn heute morgen im Cafe Sigrist umgebracht.«
    »Großer Gott, nein!« rief Paula.
    »Das ist doch unmöglich!« protestierte Tweed. »Er wußte, wie sie aussah, daß sie immer eine schwarze Kappe mit einem schwarzen Schleier trägt, der ihr Gesicht verdeckt.«
    »Diesmal hat sie es nicht getan. Sie hatte rotes Haar. Nachdem sie im Sigrist eingetroffen war, hat sie sich an seinem Tisch niedergelassen, um Feuer für ihre Zigarette gebeten und ihn erschossen. Die Polizei war ziemlich hilflos.« Er holte eine Papierserviette aus der Tasche, in die etwas eingewickelt war. Als er die Serviette entrollte, sah Paula, daß es ein gerade angerauchter und dann erloschener Zigarillo war.
    »Kann ich den behalten?« fragte Paula. »Ich habe diesen Mann wirklich gemocht.«
    Philip warf einen Blick auf Tweed, der nickte, dann rollte er den Zigarillo wieder in die Serviette ein und gab ihn ihr.
    »Woher wissen Sie das alles?« fragte Tweed.
    »Ich bin stundenlang in der Altstadt herumgewandert. Keine Spur von Lucien. Ich war auf dem Rückweg hierher und hatte Durst. Dann sah ich, wie Polizisten die Treppe vom Sigrist herunterkamen. Ich ging hinauf und bestellte eine Tasse Kaffee.
    Das war vor ungefähr einer halben Stunde. Die Kellnerin war voll von dem, was passiert war, und die Stelle, an der er gesessen hatte, war abgesperrt.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wieso es Teardrop gewesen sein soll. Sie sagten doch, sie wäre rothaarig gewesen.«
    »Lassen Sie mich weiter erzählen. Die Kellnerin kann Englisch, aber ich habe Deutsch mit ihr gesprochen, um ganz sicher zu sein, daß ich sie richtig verstand. Die Polizisten, die ich beim Herauskommen beobachtet hatte, waren zurückgekehrt, um ihr noch mehr Fragen zu stellen. Der Pathologe muß schnell gearbeitet haben, denn er hatte den Polizisten gesagt, daß ihm der Ausdruck höchster Qual auf Palewskis Gesicht aufgefallen war.
    Er hat die Kugel gleich herausgeholt und festgestellt, daß sie Zyanid enthalten hatte.«
    »Ich verstehe«, sagte Tweed. »Und die Kellnerin war imstande, eine Beschreibung der Mörderin zu liefern?«
    »Nur eine höchst unzulängliche. Sie redete ununterbrochen darüber, wie grauenhaft Palewski ausgesehen hatte –womit sie vermutlich die von dem Zyanid ausgelöste Verzerrung meinte.
    Was die Mörderin angeht, so hat sie nur gesagt, sie hätte sehr dichtes rotes Haar gehabt, das ihr bis über die Schultern fiel. Sie glaubt, sie hätte einen weißen Mantel angehabt. Das war alles.«
    »Also war es Teardrop«, bemerkte Tweed.
    »Und sie hat eine Perücke getragen«, sagte Paula.
    »Damit haben Sie vermutlich recht«, erklärte Tweed. Er sah Philip an. »Woher wußten sie, daß es Ziggy

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