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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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blitzten, als ein Konvoi von drei Streifenwagen die Maximilianstraße entlangraste. Kuhlmann saß neben dem Fahrer des ersten Wagens und kaute auf seiner Zigarre herum. Als das Fahrzeug auf dem Eis vor dem Eingang zu Walvis’ Zentrale schleudernd zum Stehen kam, sprang Kuhlmann heraus, gefolgt von uniformierten Beamten mit automatischen Waffen. Er drückte den Daumen auf die Glocke neben dem Gittertor am Eingang zu der Arkade und ließ ihn darauf liegen.
    Der Wachmann kam die Arkade entlanggestapft und leuchtete Kuhlmann wütend mit seiner Taschenlampe ins Gesicht. Der Deutsche senkte seinen großen Kopf, hielt dem Wachmann seinen Ausweis vor die Nase und brüllte, als dieser zu murren begann.
    »Polizei! Wenn dieses verdammte Tor nicht binnen zehn Sekunden offen ist, werden meine Männer es aufmachen – mit ihren Maschinenpistolen!«
    »Einen Moment …«
    »Fünf der zehn Sekunden sind um.« Er wendete sich an einen seiner Männer. »Norbert, ich fange jetzt an zu zählen …«
    »Ich mache ja schon auf«, protestierte der Wachmann.
    Er hatte im Vorbeigehen die Alarmanlage ausgeschaltet, und sobald er einen Flügel aufgeschlossen hatte und im Begriff war, ihn zu öffnen, schob Kuhlmanns große Hand ihn rücksichtslos zur Seite.
    »Sie können hier nicht einfach so hereinplatzen …« setzte der Wachmann an.
    Kuhlmann packte ihn beim Kragen, drückte ihn im Innern der Arkade an die Wand und brachte sein Gesicht ganz nahe an das des Wachmanns heran.
    »Hören Sie zu, Portier …«
    »Ich bin für die Sicherheit verantwortlich …«
    »Ich habe gesagt, Sie sollen zuhören. Der geringste Versuch, Ihre Leute da drinnen zu warnen, daß wir hier sind, und ich stecke Sie wegen Behinderung der Polizei in den Knast. Vor kurzem sind ein Mann und eine Frau hier eingetroffen. In welches Stockwerk haben Sie sie gebracht? Antworten Sie! Und zwar sofort!«
    Der Wachmann machte den Fehler, seine schwere Taschenlampe zu schwenken, um Kuhlmann daran zu hindern, daß er ihn halb erwürgte. Die Taschenlampe schrammte über Kuhlmanns Kinn.
    »Das war’s!« brüllte Kuhlmann. »Das war ein schwerer tätlicher Angriff auf einen Polizeibeamten!« Er lockerte seinen Griff. »Und jetzt keine Ausflüchte mehr. Bringen Sie uns sofort in die richtige Etage.«
    »Die zehnte«, murmelte der Wachmann.
    »Beeilung«, knurrte Kuhlmann.
    Er ließ den Wachmann los, packte ihn aber sofort wieder am Kragen, sobald er sich umgedreht hatte, und schob ihn vor sich her zu der Doppeltür am Ende der Arkade. Zehn seiner Männer folgten ihm, alle mit der Waffe in der Hand.
    Der Wachmann hatte einen Flügel der Doppeltür unverschlossen gelassen und wurde jetzt in das dahinterliegende Foyer gestoßen. Ohne anzuhalten, beförderte Kuhlmann ihn weiter zu der Reihe von Fahrstühlen, von denen einer offenstand.
    Der Fahrstuhl war geräumig, und Kuhlmann und seine Streitmacht drängten sich hinein. Kuhlmann blieb in der Nähe der Tür stehen, immer noch den Wachmann festhaltend.
    »Zehnter Stock!« rühr Kuhlmann ihn an. »Und keine Warnung, daß wir kommen. Wenn Sie uns in die falsche Etage bringen, verbringen Sie den Rest Ihres Lebens in einer Zelle. Aller Wahrscheinlichkeit nach wegen Beihilfe zum Mord …«
    Der Wachmann hatte auf den Knopf für den zehnten Stock gedrückt. Der Fahrstuhl fuhr hinauf. Hinter sich konnte Kuhlmann spüren, wie sich seine Männer auf einen Angriff vorbereiteten, während der Wachmann zusammenklappte.
    »Ich habe einen Mann und eine Frau zum zehnten Stock hinaufgebracht. Sie sagten, Sie hätten eine Verabredung …«
    »Eine Verabredung mit dem Tod?« erkundigte sich Kuhlmann mit einer sanften Stimme, die dem Wachmann sogar noch mehr Angst einjagte als sein Gebrüll.
    »Das ist die Zentrale einer Firma …«
    »Ich weiß. Einer Firma, die schmutzige Geschäfte betreibt …«
    Kuhlmann brach ab. Der Fahrstuhl hatte angehalten, die Tür glitt auf Gulliver stand mit dem Rücken zum Fahrstuhl, als dessen Tür hinter ihm aufging. Er hielt die Luger in der rechten Hand und zielte auf Newman. Der Engländer hatte sich vor Lisa Trent gestellt, die wie erstarrt dastand. Kuhlmann drückte Gulliver die Mündung seiner Walther ins Genick und brüllte mit höchster Lautstärke.
    »Kriminalpolizei! Keine Bewegung!«
    Er hatte Deutsch gesprochen. Seine Männer, Angehörige eines Mobilen Einsatzkommandos, scharten sich, in die Hocke gehend, mit ihren schußbereiten Waffen um ihn. Martins rechte Hand steckte in der Tasche seines eleganten Anzugs.

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