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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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genommen habe. Ich möchte dabei sein – schließlich habe ich ein persönliches Interesse«, setzte er hinzu.
    »Ich möchte wirklich gern in aller Ausführlichkeit hören, was Bob heute abend erlebt hat«, sinnierte Tweed. »Also gut, Philip.
    Dann macht ihr drei euch auf den Weg … Aber seid vorsichtig.
    Das könnte gefährlich werden …«
    »Sie haben Philip mitfahren lassen, damit seine Gedanken beschäftigt sind«, vermutete Newman, als sie zu Tweeds Suite zurückgingen.
    »Ja, genau deshalb«, gab Tweed zu. »Es ist bezeichnend, daß er in Nields Zimmer gegangen ist, anstatt zurück zum Platzl. Er wollte an Ort und Stelle sein, wenn es etwas zu tun gibt. Der Schmerz in seinen Augen ist nicht zu übersehen …«
    Er schloß die Tür wieder ab, nachdem Paula sie eingelassen hatte. Die Atmosphäre in der Suite war entspannt –Paula und Lisa hatten miteinander geschnattert wie Elstern. Tweed kam zur Sache, sobald er sich auf seinem Sessel niedergelassen hatte.
    »Bob, Sie haben ein vorzügliches Gedächtnis. Und ich möchte, solange Sie die Ereignisse noch ganz frisch in Erinnerung haben, einen exakten Bericht über Ihre Unterhaltung mit Rosa Brandt, ihre Miene, ihre Bewegungen.«
    Newman ließ sich am Ende der Couch nieder, auf der Lisa und Paula saßen, und begann, die Szenerie zu schildern und die Worte des Interviews mit Rosa Brandt wiederzugeben. Paula beobachtete Tweed, der mit halbgeschlossenen Augen auf einem Kissen lehnte, sich kein Wort entgehen ließ und vor seinem geistigen Auge sah, was Newman beschrieb.
    »Das war’s so ziemlich«, sagte er schließlich. Er sah Lisa an.
    »Habe ich etwas ausgelassen?«
    »Nicht das geringste, Bob. Normalerweise mache ich Männern keine Komplimente, aber ich wäre nie imstande gewesen, einen so vollständigen Bericht zu erstatten, obwohl ich selbst dabei war.«
    »Welchen Eindruck hatten Sie von Rosa Brandt?« fragte Tweed sie.
    »Kalt wie Eis. Eine wirklich erkältende Persönlichkeit.«
    »Interessante Bemerkung.« Tweed putzte seine Brillengläser mit einem Taschentuch, dann wendete er sich wieder an Newman.
    »Sind Sie sicher, daß Sie jedes einzelne Wort jeder Redewendung wiedergegeben haben, die sie Ihnen gegenüber gebraucht hat?
    Wirklich jedes einzelne Wort, das in der Auseinandersetzung mit Ihnen gefallen ist?«
    »Jedes einzelne Wort.«
    »Danke.« Tweed setzte seine Brille wieder auf, verschränkte die Hände und starrte ins Leere. »Ich finde das, was Sie mir berichtet haben, außerordentlich bezeichnend.«
    »In welcher Hinsicht?« fragte Paula.
    »Darauf möchte ich jetzt nicht eingehen. Ich könnte mich irren.
    Ein weiterer wichtiger Vorteil – trotz der Tatsache, daß Sie, Lisa, fürchterliche Angst ausstehen mußten – ist Kuhlmanns Attacke auf Walvis’ Leute. Ich bin sicher, das wird Walvis an die Nerven gehen, wenn er davon erfährt. Und das könnte zu einem Ereignis führen, an dessen Eintreten mir sehr viel gelegen ist.«
    »Und wovon reden Sie?« fragte Paula.
    »Warten wir ab, ob es eintritt. Und ich frage mich, wie Philip und die anderen zurechtkommen. Ich habe ihnen einen sehr riskanten Auftrag erteilt. Hoffentlich geht nichts schief …«

23
    »Das ist Martin. Den übernehme ich«, erklärte Philip.
    Er saß in einiger Entfernung von Walvis’ Zentrale in dem BMW, den Ziggy Palewski ihm geliehen hatte. Neben ihm saß Pete Nield auf dem Beifahrersitz. Es hatte aufgehört zu schneien, und Philip hatte den Eingang zu dem Gebäude mit einem Nachtfernglas beobachtet.
    Obwohl es dunkel war und Martin einen Lammfellmantel und eine Pelzmütze trug, konnte Philip sein rotes Gesicht deutlich sehen, als Martin eine Straßenlaterne passierte, bevor er sich am Steuer eines blauen Audi niederließ.
    »Steigen Sie aus«, befahl Philip. »Sonst verliere ich den Kerl.«
    »Dann fahren Sie los«, konterte Nield. »Ich bleibe bei Ihnen.
    Mein Wagen springt nicht an«, log er.
    »Raus mit Ihnen, verdammt noch mal. Steigen Sie in Harrys Wagen …«
    »Kommt nicht in Frage«, erwiderte Nield, jetzt etwas sanfter.
    »Ich habe mit Butler abgemacht, daß er hier wartet, für den Fall, daß Gulliver auftauchen sollte. Aber wir sind sicher, daß Martin der Wichtigere ist.«
    »Verdammt. Mir wäre es entschieden lieber, allein zu arbeiten.« Philip setzte den BMW in Bewegung, als Martins Wagen schon beinahe verschwunden war. Natürlich wußte er nicht, daß Butler und Nield vereinbart hatten, daß Nield bei Philip bleiben sollte. Sie waren beide der Ansicht,

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