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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Konferenzraum trat. Sie hielt Agnes am Ellenbogen und führte sie in den Raum. Es sah so aus, als befürchtete sie, das Mädchen könne noch einmal entwischen.
    »Du kannst dich hier hinsetzen, Agnes«, sagte sie leise und drückte sie auf einen der Stühle. Dann sah sie herausfordernd von einem zum anderen.
    »Na, besser spät als nie«, entfuhr es Marten, dem ihr Auftritt gegen den Strich ging.
    »Ja, und ich habe gleich eine wichtige Zeugin mitgebracht. Agnes, könntest du uns bitte noch einmal kurz erzählen, was du beobachtest hast?«
    »Moment mal. Wir waren gerade bei den Försters ...«, beschwerte sich Roggenau.
    »Es ist wichtig!« Pia sah Marten Unruh eindringlich an. Er wich ihrem Blick aus. Stattdessen musterte er Agnes Kontos. Das junge Mädchen sah erschreckend blass aus. Wenn sie noch lange debattierten, fiel sie vielleicht in Ohnmacht, bevor sie alles erzählt hatte.
    »Hast du schon einen Arzt verständigt, Korittki? Sie ist bestimmt ziemlich erschöpft.«
    »Der Hotelmanager versucht gerade, einen zu erreichen. Heute ist Sonntag!«
    »Ich will keinen Arzt«, wagte Agnes aufzubegehren. »Ich möchte, dass meine Mutter herkommt.«
    »Keine Sorge. Sie wird kommen. Aber du musst deine Geschichte erst noch einmal erzählen ...«
    Agnes sah zweifelnd in die Runde. Marten nickte ihr aufmunternd zu. Roggenau blickte finster, Hartmut Weber gleichgültig und Hannes Steen interessiert.
    Erst stockend, dann immer flüssiger, erzählte Agnes all das, was sie auch schon Pia und Verena anvertraut hatte.
    Marten beurteilte die Tragweite dessen, was er hörte, sehr schnell. Vorausgesetzt, Agnes Kontos erzählte die Wahrheit und täuschte sich nicht, war dies der Durchbruch in ihren Ermittlungen. Zumindest schien sie selbst von dem überzeugt zu sein, was sie berichtete.
    »Kay Rohwer also ...«, sagte er nachdenklich. »Aber wir haben nichts gegen ihn in der Hand.«
    »Was für ein Auto fuhr die Person, die dich verfolgt hat?«, fragte Pia.
    »Irgendein größerer dunkler Kombi ...«, sagte Agnes unsicher, »der Wagen kam mir sehr groß vor.«
    »Ein Geländewagen?«, schlug Pia vor.
    »Kay Rohwer hat einen dunkelgrauen BMW Kombi.«
    »BMW-Touring ...«, korrigierte Roggenau.
    Agnes schüttelte hilflos den Kopf.
    »Es gibt auch Passat, Audi, Mercedes, Renault, Volvo und der Himmel weiß, was noch für Autos, zu denen diese Beschreibung passt«, dämpfte Hannes Steen die allgemeine Aufregung.
    »Wir brauchen etwas Stichhaltiges, um Kay Rohwer in die Zange nehmen zu können. Ich kümmere mich sofort um einen Durchsuchungsbeschluss für sein Haus. Wenn ich niemanden erreiche, machen wir es ohne. Dann läuft es über Gefahr im Verzuge und so weiter ... Irgendetwas wird dort zu finden sein. Textilien, Schuhe, mit denen er im Schweinestall bei den Suhrs war. Die müssen alles auseinander nehmen, wenn es sein muss. Sonst entwischt er uns am Ende noch ...«
    Marten fühlte sich plötzlich so optimistisch wie seit vielen Wochen nicht mehr. Es kam ihm vor, als hätten seine Energien brach gelegen, und nun war der Staudamm gebrochen und alles kam zum Fließen. Leicht und klar konnte er seine Gedanken sammeln, ordnen, konzentrieren. Er erwog die wichtigsten Schritte, die zu unternehmen waren, und teilte sie seinen Leuten zu. Er selbst wollte zu Kay Rohwer fahren, um ihm einen kleinen Besuch abzustatten. Sollte sich bis dahin bei der Hausdurchsuchung schon etwas angefunden haben, dann würde er ihn gleich nach Lübeck mitnehmen zu einem offiziellen Verhör. Am Rande registrierte er, wie der gesuchte Arzt angekündigt wurde und Pia Agnes hinausbegleitete.

    Marten Unruh gewährte allen zehn Minuten Pause. Er selbst ging zum Frühstücksraum hinüber, weil er hoffte, die Gädekes dort noch bei ihrem Sonntagsfrühstück anzutreffen. Sie saßen tatsächlich in der hintersten Ecke des Frühstückszimmers und tranken Kaffee. Jeder der beiden hatte eine Zeitung vor der Nase.
    Marten setzte sich ungefragt dazu, und da bereits zwei Zigaretten im Aschenbecher schwelten, zündete er sich ebenfalls eine an. Ernst Gädeke sah von seiner Zeitung auf:
    »Ach, Herr Unruh, Sie habe ich nun am allerwenigsten erwartet. Ich dachte, es sei alles geklärt, nachdem Ihre Jungs unser Haus durchwühlt haben.«
    »Bis wir den Mörder nicht verhaftet haben, ist gar nichts geklärt.«
    »Stimmt es, dass Hanno Suhr jetzt auch ermordet worden ist?«, mischte sich Ilse Gädeke ein. »Ich überlege allmählich, ob ich meine Ferien auch in Zukunft in Grevendorf

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