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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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hinterlassen. Tatsächlich waren diese nicht allzu weit von seinem Wohnort entfernt.«
    Bernie war plötzlich wach. »In welcher Beziehung unheimlich?«
    »Barbiepuppen mit abgehackten Köpfen, solches Zeug. Mitteilungen in Form von Serienbriefen. Serienbriefe – Serienmorde. Kapiert?«
    Bernie kniff die Augen zusammen. »Du willst uns verarschen!«
    Joe lehnte sich noch etwas weiter zurück.
    Kate beobachtete Joe sehr genau. Auf ihrer Stirn erschien eine kleine senkrechte Falte.
    Bernie wartete ungeduldig. »Also? Und? Was ist dann passiert?«
    »Er ist geschnappt worden.«
    »Wie? Ich verstehe noch immer nicht, warum er all das verrückte Zeug gemacht hat.«
    »Ich schon«, sagte Kate.
    Joe grinste ihr zu. »Das hat er getan, weil es ihm nicht gepasst hat, dass der Kerl, der das Buch geschrieben hatte, alle Aufmerksamkeit eingeheimst hat. Er war der Meinung, sie stünde allein ihm zu …«
    »Jetzt willst du uns aber echt verarschen!« Bernie runzelte unwillig die Augenbrauen, aber Joe sprach weiter, ohne auf ihn zu achten.
    »… und er ist geschnappt worden, weil er dem Journalisten eine Diskette geschickt hat, auf der die Morde in allen Einzelheiten geschildert waren. Weil er noch immer sauer war, dass der andere ihm den wohlverdienten Ruhm weggeschnappt hatte. Aber zuvor hat er ihn anonym angerufen und gefragt: ›Hey, wenn ich Ihnen ein paar Informationen auf einer Diskette schicke …‹ Das war in den Achtzigerjahren, versteht ihr? › … können Sie sie nicht zu mir zurückverfolgen, stimmt’s?‹ Und der Reporter sagt: ›Nein. Schicken Sie das Ding nur her.‹ Und das tut der Kerl. Und die Cops verfolgen die Diskette zu dem Computer in einer Kirchengemeinde zurück, deren Mitglied der Killer war, und …«
    »Ja, natürlich. Bin schließlich auch nicht von gestern, Corrigan. Ich hab Wichtigeres zu tun.« Bernie stand energisch auf, zog seine Hose hoch und machte sich auf den Weg zur Tür.
    »Wo?«, rief Kate ihm nach.
    »In der verdammten Personalabteilung. Muss nachfragen, ob sie schon ein paar Untersuchungsergebnisse haben.«
    Sie konzentrierte sich wieder auf Joe. »Ich weiß von diesem Fall.«
    Er grinste. »Das hab ich mir gedacht.«
    »Hoffentlich haben wir den Täter nicht etwa angestachelt, Joe.« Sie spürte seinen Blick auf sich. »Was ist?«
    »Ich frage mich nur gerade, ob du heute Abend schon etwas vorhast.«
    Kate beschäftigte sich auf einmal angelegentlich mit Notizbuch, Markerstift und Umhängetasche. »Ja.«
    Kate war seit einer Minute zu Hause und betrachtete missmutig das Frühstücksgeschirr, das noch auf dem Tisch stand, weil Phyllis heute freihatte. Nach einem Blick auf die Uhr verschlechterte ihre Laune sich noch mehr. Wo steckte Maisie? Sie hörte einen Schlüssel in der Haustür, dann plumpste in der Diele eine Büchertasche zu Boden. Maisie kam in die Küche gestampft, ließ sich auf einen der Stühle fallen und starrte Kate vorwurfsvoll an.
    »Mom! Ich hab eine Stunde auf dich gewartet! Wo hast du gesteckt? Wieso hast du dich nicht am Handy gemeldet?«
    »Ich kann’s gerade nicht finden. Was meinst du mit ›gewartet‹? Du bist wie immer heimgebracht worden …«
    Maisie verdrehte die Augen. »Mom, du hast mir doch eine SMS geschickt, dass ich in die Student Union kommen soll …«
    »Das habe ich nicht getan! Ich würde mich nie mit dir in der Student Union treffen. Dort wird Alkohol ausgeschenkt! Ich habe mein Handy verlegt, deshalb kann ich dir überhaupt keine …«
    »Ich habe im Vorraum der Union gewartet, genau wie du geschrieben hast. Mom, du drehst echt durch, fürchte ich!«
    Kate erwiderte den aufgebrachten Blick ihrer Tochter.
    »Vielleicht hat eine deiner Freundinnen dir die SMS als Scherz geschickt?
    »Die hab ich längst gelöscht«, fauchte Maisie, während sie aufstand und zur Tür stampfte. »Übrigens noch was: Ich glaube, dass Phyllis klaut.«
    Kate sah hastig von dem Geschirrspüler auf, den sie einräumte. Sie war über Maisies Äußerung entsetzt.
    »Was? Wie kannst du so was Schlimmes sagen, Maisie? Phyllis ist seit … Wieso, was fehlt denn?«
    »Mein bestes Lipgloss. Du weißt schon, das mit Sorbetgeschmack.«
    Natürlich kannte sie das. Von den Zigarettenmundstücken.
    »Ach, wirklich? Das ist aber nicht Phyllis’ Stil. Glaubst du, dass sie’s aufgegessen hat?«
    »Spar dir deinen Sarkasmus«, schmollte Maisie. »Es ist weg. Spurlos verschwunden.« Ihre Stimme wurde leiser, als sie die Treppe hinauflief.
    Kate schüttelte den Kopf, setzte sich

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