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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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draußen stand.
    Kate blieb noch und beobachtete, wie Connie, deren Gesicht von Schweiß glänzte, geschickt mit dem kleinen Spachtel die Umrisse des Skeletts freilegte. Unter dem weißen Schutzanzug von Protech sträubten sich plötzlich die Härchen auf Kates Unterarmen. Sie umschlang ihren Oberkörper mit den Armen und fragte sich, wie und warum der Mörder dieser jungen Frau, wer immer sie gewesen sein mochte, sie hierhergebracht hatte.
    Vielleicht war er ihr Freund gewesen, und sie hatten sich gestritten?
    Er hatte sie in einem Anfall von … Eifersucht ermordet?
    Oder vielleicht war er ein Fremder gewesen?
    Wie hatte er die Tat verübt, deren Ergebnis sie hier sahen?
    Durch einen blitzschnellen Überfall oder mit subtileren Methoden?
    Mit welchem Eröffnungszug?
    Hallo! Können Sie mir sagen, wie ich nach …
    Kates Gedanken gingen in eine andere Richtung.
    Hallo, Süße. Auf der Suche nach Anschluss?
    Sie betrachtete wieder das Skelett, das unter Umständen alles war, was von einer jungen Frau namens Molly James übrig geblieben war. Sie überlegte, was sich daraus über den Täter – ihren bekannten oder unbekannten Mörder – ableiten ließ.
    Er musste ein Auto gehabt haben.
    Mit dem hiesigen Gebiet vertraut gewesen sein.
    Und das war auch schon alles.
    Die KUF würde in den kommenden Wochen viel zu tun haben, wenn dies ein Fall für sie wurde.
    Kate bekam trotz der Hitze eine leichte Gänsehaut, dachte an die Gefahr, in der Frauen tagtäglich schwebten, und wurde unwillkürlich wieder an Maisie erinnert. Plötzlich wünschte sie sich, dies sei nicht die junge Frau, deren Foto sie gesehen hatte.
    Connie sagte ruhig, ohne den Kopf zu heben: »Falls du wissen möchtest, was die beste Zeit für ein Gespräch über sie wäre – wenn ich sie heute noch in die Rose Road überführen kann –, würde ich dir den frühen Freitagmorgen empfehlen. Dann sind nur Igor und ich da.«
    Mit einem letzten Blick auf das teilweise freigelegte Skelett verließ Kate das Zelt – noch immer mit dem Kopf voller Fragen. Sie zog den weißen Schutzanzug aus, steckte ihn in den großen Papiersack, den ein Polizeibeamter mit Gummihandschuhen ihr am Ende des Trampelpfads hinhielt, stieg zu den Kollegen in Bernies Geländewagen und machte sich daran, ihre Gedanken zu ordnen.
    Zeitlicher Ablauf passt.
    Geschlecht passt.
    Und wichtiger als alles andere – das in der Nähe des Skeletts gefundene »Molly«-Halsband.
    Kate schüttelte den Kopf. Sie würden Connies Bericht abwarten müssen. Trotzdem …
    Die große Frage war nun: Weshalb war diese junge Frau ermordet worden?
    War erst die Frage nach dem Warum beantwortet, konnten sie an die größere Frage herangehen.
    Wer?
    Kate hatte ihre noch ausstehende Arbeit erledigt und sich auf das neue Semester vorbereitet. Während sie den Schreibtisch in ihrem Arbeitszimmer im Erdgeschoss aufräumte, überlegte sie sich nicht zum ersten Mal, dass ihre Tätigkeit als Dozentin an der Universität eigentlich so arbeitsintensiv war, dass es fast schon als unverantwortlich galt, sich noch polizeiliche Ermittlungsarbeit aufzuhalsen.
    Sie dachte kopfschüttelnd an einen Anruf, den sie zu Anfang der Semesterferien von einer Anwaltsfirma bekommen hatte, die sich erkundigte, ob sie bereit sei, einen ihrer im Gefängnis von Birmingham in Untersuchungshaft sitzenden Mandanten zu besuchen und dessen Gewaltbereitschaft einzuschätzen. Dazu hatte sie sich durch die professionelle Schmeichelei und ihre Neugier auf die Lebensgeschichte des Mandanten überreden lassen.
    Jetzt betrachtete sie den dicken Umschlag, der vor ihr auf der Schreibtischplatte lag. Ihr Bericht war fertig. Den Anwälten würde er nicht gefallen. Erst recht nicht ihrem Mandanten, der nach Kates Überzeugung einer straff aufgezogenen Feder aus Impulsivität und Ressentiment glich, die durch die geringste Provokation aktiviert werden konnte. Irgendwann im Lauf des Verfahrens gegen ihn würde sie vermutlich vorgeladen werden, um vor Gericht zu verteidigen, was sie über ihn geschrieben hatte.
    Sie hatte beschlossen, keine Aufträge dieser Art mehr anzunehmen. Ihre Arbeit an der Universität, dazu die Stunden, die sie bei Bedarf für die KUF opferte, waren mehr als genug. Sie verließ ihr Arbeitszimmer und schloss die Tür energisch hinter sich.
    Nachdem ihr professionelles Leben nun unter Kontrolle war und Maisie bei Chelsey zu Abend aß, genoss Kate die Ruhe in dem alten Haus und sah sich eine Wiederholung von Inspector Morse an. Mugger

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