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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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nur nicht gemerkt. Es gab noch ein paar Dinge, die Kate verifizieren musste. Sie musste sich ihrer Sache sicher sein, bevor sie jemanden beschuldigte.
    Kate nahm zwei Treppenstufen auf einmal, als sie in ihr Zimmer hinauflief. Sie zog Jeans und einen schwarzen Kapuzenpulli an. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er hatte Chelsey entführt, um tun zu können, was er tun musste – aber auch um sie, Kate, zu bestrafen. Vielleicht, um ihr eine Lehre zu erteilen.
    Unten in der Diele schnappte sie sich ihre Schlüssel, bevor sie an die Wohnzimmertür ging, um nach Maisie zu sehen. Ihre Tochter schlief jetzt. Kate wandte sich ab und ging in die Küche zurück. Phyllis sah sie fragend an.
    Kate griff nach dem auf der Arbeitsplatte liegenden, kleinen Notizblock für Einkaufslisten und begann zu schreiben.
    »Phyllis, ich fahre weg und möchte, dass Sie diese beiden Handynummern anrufen, sobald ich fort bin, ja? Versuchen Sie es immer wieder, bis einer der beiden sich meldet. Lesen Sie ihm diese drei Wörter vor.«
    Phyllis las sie und nickte. Ein Ort. Ein Name.
    Als die Haustür ins Schloss fiel, war Maisie auf den Beinen, fast bevor sie richtig wach war. Sein Gesicht. Sie hatte es gesehen. Als er angehalten hatte, um sie über die Straße zu lassen. Sie kannte ihn. Sie hatte ihn zuvor nur ein Mal gesehen, aber sie wusste, wer er war.
    Ihre Stimme klang verzweifelt schrill, als sie aus dem Wohnzimmer in die Diele rannte.
    »Mom! Mom! Wo bist du? Mom …«
    Phyllis erschien an der Küchentür. »Hey, was fällt dir ein? Du sollst liegen bleiben und …«
    »Phyllis! Wo ist meine Mom?«
    »Sie ist weggefahren.«
    Maisie starrte die Haushälterin an. »Wohin? Wohin ist sie gefahren?«
    »Das hat sie nicht gesagt. Ich soll nur diese beiden anrufen, was ich …«
    Maisie riss ihr den Zettel aus der Hand und lief ans Telefon.

72
    Kate raste die stille Wohnstraße entlang und auf die Hauptstraße hinaus. Deutlich schneller als erlaubt, aber ohne sich etwas daraus zu machen, fuhr sie durch den dunklen Vorort. Donner grollte, und große Wassertropfen klatschten auf die Frontscheibe.
    Wenige Minuten später betrat Kate das Dienstgebäude in der Rose Road und nickte dem Wachhabenden zu, als sie an ihm vorbei zur Treppe ging.
    Oben im ersten Stock verschwand sie in Ganders Dienstzimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie machte Licht und trat an die Wand mit den Erinnerungsfotos. Eines davon enthielt den Schlüssel, aber sie musste sich ihrer Sache sicher sein, wenn sie Chelsey helfen wollte. Ihr Blick glitt über die Fotos. So viele Gesichter auf jedem von ihnen. Sie nahm sich den mittleren Wandbereich mit Gruppenaufnahmen aus den Jahren 1994 bis 2008 vor.
    Und da stand er. Deutlich erkennbar. Damals hatte er sein blondes Haar noch zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst getragen. In seinem Dienstbereich war das erlaubt.
    Kate lief wieder nach unten, wo die Personalstelle ihre Büros hatte, und stieß eine der Türen auf. Sie wusste, wo sie suchen musste, denn sie war hier gewesen, um die nötigen Angaben zu ihrer Nebenbeschäftigung in der KUF zu machen.
    Sie trat an einen Holzschrank mit breiten, aber nicht sehr hohen Schubladen. Ein Archiv mit Nobo-Jahresplanern, in die alle Urlaube eingetragen wurden. Furman hatte Julian darauf ansetzen wollen, diese Daten zu digitalisieren, was Kate mit dem Hinweis verhindert hatte, als Praktikant habe Julian nicht die Aufgabe, die Verwaltung zu entlasten. Jetzt zog sie die mit 1995-98 bezeichnete Schublade auf und blätterte in den Jahresplanern. Sie musste sich vergewissern, dass sie recht hatte. Ihr Zeigefinger glitt über die Eintragungen auf einem der Blätter. Zwei USA -Reisen. Und zwei Tage Urlaub am 26. und 27. Mai 1997, einen Tag, nachdem Suzie Luckmans Nachbarin sie in ihrer Wohnung gehört haben wollte. Als sie ihren Wochenendkoffer abgestellt hatte. Und neben allen Eintragungen stand der gleiche Name.
    Kate erstarrte, während ihr Herz zu jagen begann, als die Bürotür hinter ihr langsam aufging.
    »Was, zum Teufel, machen Sie hier drinnen?«, fragte Furman gefährlich leise, indem er zwei, drei Schritte in den Raum trat.
    Ohne ein Wort zu sagen, behielt Kate ihn genau im Auge, entschied sich rasch für einen Fluchtweg, umrundete einen Schreibtisch und lief zur Tür hinaus. Als sie aus dem Gebäude in die Nacht flüchtete, hörte sie polternde Schritte hinter sich, während Furman ihren Namen rief. Sie erreichte ihren Wagen, legte den Rückwärtsgang ein und schoss in Richtung

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