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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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unebenen Boden weiter, wobei sie darauf achtete, auch jetzt außerhalb des von Mark Prentiss markierten Bereichs zu bleiben. Der Fundort war gründlich abgesucht worden. Vielleicht war deshalb niemand mehr hier. Sie hatten alles rausgeholt, was rauszuholen war, wie Connie gesagt hätte …
    »Dr. Hanson?«
    Kate fuhr beim Klang dieser Stimme herum. Dort stand Whittaker. Wie war er hergekommen? Sie hatte kein anderes Auto gesehen. Wo war er gewesen, als sie vorhin angekommen war?
    Der Constable kam auf sie zu.
    »Entschuldigung, wenn ich Sie erschreckt habe. Ich musste mal … Sie wissen schon.« Sein junges Gesicht errötete, als er auf die Bäume hinter der Fundstelle zeigte.
    Kate nickte. »Ich habe mich schon gewundert, dass hier niemand war.«
    Whittaker grinste. »Ich bin hier um sechs Uhr abgesetzt worden, um die Nachtwache abzulösen, und bleibe, bis die nächste Schicht kommt.« Er sah auf seine Uhr.
    »Ist es okay, wenn ich mich noch ein bisschen umsehe? Ich bleibe außerhalb der Absperrungen.«
    Whittaker runzelte die Stirn, dann nickte er. »Gander will, dass der Fundort bewacht wird, damit kein Unbefugter ihn betreten kann. Aber Sie sind okay.«
    Kate ging mit einem kleinen Lächeln für den Constable weiter. Wenig später erreichte sie den gegenüberliegenden Rand der Lichtung, ungefähr fünfundzwanzig Meter von der Stelle entfernt, an der das Skelett ausgegraben worden war. Hier waren die Bäume älter, die jungen Stämme kräftiger, das Gras üppiger. Sie blickte nach vorn, suchte die Schatten unter den Bäumen ab und versuchte zu entscheiden, ob es sich lohnte weiterzugehen.
    Beide Hände in den Taschen ihrer Jeans, betrachtete Kate das in streifigem Sonnenlicht vor ihr liegende Unterholz. Von hier aus war die Straße nicht zu sehen. Auch Whittaker nicht. Ihr Auto ebenfalls nicht. Sie blieb an einen Baumstamm gelehnt stehen, starrte ins Leere und ließ ihre Gedanken schweifen.
    Wie viele der an dieser Stelle vorbeifahrenden Leute wussten, was hinter dem Waldrand lag? Wie viele wussten, dass es in diesem scheinbar dicht bewaldeten Gebiet freie Flächen gab?
    Sie hatte es nicht gewusst. Obwohl sie glaubte, diese Gegend gut zu kennen.
    Sie stieß mit der Zehenkappe ihres Stiefels von Timberland in das trockene Erdreich.
    Sobald ein Wagen von der Umgebungsstraße abbog und jemand sich hier in den Schatten verlor, würde niemand mehr wissen, was hinter diesen Bäumen geschah.
    Fast sechs Meilen vom Südwesten der Stadt entfernt. Reichlich Gelegenheit für Anonymität.
    Der Täter hatte einen Ort gebraucht, an dem er Molly zurücklassen konnte. Einen einsamen Ort.
    Verborgen.
    Er musste sich hier draußen gut auskennen. Er hatte diese Stelle aufgrund der Eigenschaften ausgewählt: einsam und versteckt, mit stellenweise lockerem Boden, in dem sich eine Leiche gut vergraben ließ.
    Weil es nicht so einfach war, eine Tote zu vergraben.
    Er war schon früher hier gewesen.
    Bevor er Molly ermordet hatte.
    Dies war ein Ort, den er sehr gut kannte. Er kannte ihn bereits als … ideal?
    Kate zog ihr Handy aus der Tasche und wählte Bernies Nummer.
    Er meldete sich nach dem zweiten Klingeln. »Watts.«
    »Bernie, ich bin’s. Ich bin draußen an der Umgehungsstraße und …«
    »Was hast du diesmal vor?«
    »Hier draußen zu sein, hat mir geholfen, klarer zu denken. Darüber nachzudenken, wie unwahrscheinlich es ist, dass jemand, der Molly entführt und hier zurückgelassen hat, das nur ein einziges Mal getan haben soll.«
    Schweigen. »Er ist ein Serientäter, Bernie.«
    Sie hörte den erwarteten Seufzer Bernies und dann seinen Kommentar.
    »Muss an irgendwas liegen, das ich in einem früheren Leben verbrochen habe. Wie sicher weißt du das?«
    »Ganz sicher. Er hat alles genau geplant. Alles war minutiös vorbereitet. Als er Molly entführt hat, wusste er bereits, wie es hier hinter der ersten Baumreihe aussieht. Was das bedeutet, ist klar, Bernie. Der Suchbereich muss ausgeweitet werden.«
    Sie hörte ihn nochmals seufzen. »Doc, wir bearbeiten die Fälle, die der Arsch uns zuweist …«
    »Ich weiß, aber verlass dich auf mich, Bernie. Molly war nicht die Einzige. Für ihn wäre es unsinnig gewesen, wegen einer einzelnen Tat solch einen Aufwand zu betreiben. Denk daran, was wir über seine Arbeitsweise wissen. Das Fehlen von Kleidung. Das Gewebeband und die Handschellen. Das deutet alles auf einen Serientäter hin. Dieses Gebiet muss nach weiteren Skeletten abgesucht werden. Und wir müssen in der Datenbank

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