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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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seinem besten kleinen Ausbeinmesser entfernte.

18
    Als Bernies Anruf kam, war Kate in ihrem Büro in der Universität. Draußen an der Umgehungsstraße wurde auf Vorschlag der KUF und mit Genehmigung von Chief Superintendent Gander weitergegraben. Auf der kleinen Lichtung, auf der Kate vorgestern gestanden hatte, war ein zweites Skelett freigelegt worden. Außerdem hatte man in einiger Entfernung von der zweiten Grabstätte einen weiblichen Oberschenkelknochen entdeckt.
    »Connie ist jetzt draußen. Sie hat mich gebeten nachzukommen. Was bedeutet, dass sie etwas gefunden hat, das man sehen oder wissen sollte. Ich fahre gleich los. Wie steht’s mit dir, Doc? Können wir uns draußen treffen?«
    Kate sah in ihren Terminkalender und auf ihre Armbanduhr – 15:10 Uhr. »Ja. Hat Connie irgendwas darüber gesagt, was gefunden wurde?«
    »Du kennst Connie. Vorsichtig bis zuletzt. Aber wir sind wieder im Geschäft, glaub ich.«
    Damit war das Gespräch beendet, und Kate dachte über das Gesagte nach.
    Typisch Bernie. Kein Hey, Doc, du hast recht gehabt! oder eine angedeutete Entschuldigung wegen seiner Reaktion auf ihren Anruf am Samstagmorgen. Sie wusste, dass er sich nie zu mehr hinreißen lassen würde als dem, was er gerade gesagt hatte: Wir sind wieder im Geschäft, glaub ich.
    Vierzig Minuten später war Kate draußen an der Umgehungsstraße, an der die Spusi eifrig arbeitete. Das weiße Zelt war wieder aufgestellt – diesmal westlich der Stelle, an der Molly aufgefunden worden war. Sie sah sich um und entdeckte Joe und Bernie, die am Rand des abgesperrten Bereichs mit Harry sprachen, der ihnen weiße Schutzanzüge aushändigte. Als sie näher kam, rief sie:
    »Hi, Harry, ihr beiden. Wisst ihr schon irgendwas?«
    Bernie zwängte sich grunzend in den Schutzanzug, und Joe schüttelte den Kopf. Kate sah Vorfreude auf Harrys Gesicht, als er ihr einen kleineren Anzug hinhielt. Sie wusste, dass er seine Arbeit liebte.
    »Okay, gehen wir also zu Connie«, schlug sie vor, sobald sie in den Schutzanzug geschlüpft war.
    Sie ließen Harry stehen und gingen hintereinander zu dem weißen Zelt. Vor ihnen entdeckte Kate Matt Prentiss, der ihnen mit finster zusammengezogenen Augenbrauen entgegenblickte.
    »Passt auf, wo ihr hintretet, okay? Hey, du!« Er deutete auf Bernie. »Innerhalb der Absperrung bleiben. Hier könnten überall Beweisstücke liegen.«
    »Verdammter Nazi«, murmelte Bernie halblaut, während er dem Absperrband folgte. Er ignorierte Kates missbilligenden Blick.
    Mit einem Déjà-vu-Gefühl gingen sie den Trampelpfad entlang und blieben an der offenen Stirnwand des Zelts stehen. Connie sah zu ihnen auf, dann zeigte sie auf die flache rechteckige Grube, neben der sie kauerte. »Praktisch eine Wiederholung von letztem Mal«, sagte sie ruhig. »Kommt und seht es euch an.«
    Sie traten näher und schauten in die Grube. Sobald Connie ihnen die Lage der wichtigsten Knochen erklärt hatte, war die Ähnlichkeit mit dem ersten Fund unübersehbar.
    »Irgendwelche Einzelheiten, die uns besonders interessieren sollten?«, fragte Joe.
    Connie nickte. »Alles wie zuvor. Weiblich, jung – unter fünfundzwanzig. Liegt seit mindestens fünf Jahren hier.« Sie bewegte sich zur langen Seite des Rechtecks hinüber und sah zu ihren gespannt lauschenden Zuhörern auf. »Aber das ist noch nicht alles.« Sie zeigte auf die bereits freigelegten Knochen. »Seht ihr?«, fragte sie und deutete auf das Material, das einige umgab. Kate nickte. Gewebeband.
    Ist das ein untrüglicher Hinweis?
    Ist die Verwendung von Gewebeband die Signatur des Mörders dieser jungen Frauen? Sein Erkennungszeichen?
    Mit dem er seine Arbeit kennzeichnet?
    »Der Oberschenkelknochen, den wir heute Morgen gefunden haben, hat dort drüben gelegen.« Connie zeigte auf einen abgesperrten Bereich einige Meter jenseits des Zelts. »Dass Molly James alle ihre Knochen hat, wissen wir. Was mit dieser jungen Frau ist, weiß ich noch nicht. Fragt mich morgen danach.«
    Die vier Kollegen wechselten einen ernsten Blick.
    Kate und Joe gingen in der Hitze zu ihren Wagen zurück. Während sie auf Bernie warteten, war Kate über diese Entwicklung traurig und befriedigt zugleich. Die neuen Funde bestätigten ihre Theorie.
    Sie hatten jetzt Beweise dafür, dass hier ein Serientäter am Werk gewesen war.
    Kate kam spät nach Hause und verbrachte, frisch geduscht und im Schlafanzug, einen ruhigen Abend vor dem Fernseher. Maisie, die ähnlich angezogen war, kuschelte sich auf dem Sofa

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