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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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Bedürfnis nach einem Wechsel haben …« Er beugte sich nach vorn, nahm eine Geschäftskarte aus einer Silberbox auf dem Schreibtisch. »Wir könnten bestimmt etwas für Sie Passendes finden. Einen Wagen mit etwas mehr … Gewicht, auch mehr Flair. Einen, der besser zu Ihrer beruflichen Position passt.«
    Kate nahm die Karte entgegen. Wie hatte Bernie ihn gleich wieder genannt?
    »Sie haben angerufen und gesagt, Sie hätten Ihre Lieutenant Corrigan gegenüber gemachte Aussage in einem Punkt zu ergänzen.«
    Er betrachtete sie einige Sekunden lang, dann nickte er und wurde geschäftsmäßig. »Ich habe Ihrem Kollegen Unterlagen versprochen, die belegen sollen, wo ich gewesen bin, als diese junge Frau verschwunden ist. Also habe ich sie von unserer Reisestelle heraussuchen lassen. Und anscheinend liegt ein Irrtum vor. Ein kleiner Irrtum, von dem ich hoffe, dass er Ihnen und Ihren Kollegen keine Schwierigkeiten oder zusätzliche Arbeit machen wird.«
    Wie auf ein Stichwort hin kam eine Frau unbestimmbaren Alters in einem Nadelstreifenkostüm herein, legte Cranham eine Mappe hin, musterte Kate flüchtig und ging wieder hinaus. Er zog ein einzelnes Blatt heraus, das er Kate gab, die es rasch überflog. Es bewies, dass John Cranham am Tag von Mollys Verschwinden von einer Auslandsreise nach England zurückgekehrt war. Jedoch viel früher, als er Joe gegenüber behauptet hatte. Und wohl auch gegenüber den ersten Ermittlern.
    Kate ließ den Motor ihres Wagens an und sah sich nach dem Ausstellungsraum, den auf Hochglanz polierten Limousinen und den gut gekleideten Mitarbeitern um. Und nach ihrem Boss. Elegant wie die Wagen, die er verkaufte. Reich. Ihr fiel etwas ein, das Mrs. James gesagt hatte: Molly James hatte nie Geld gehabt.
    Joe telefonierte gerade, als Kate zurückkam. Er deckte die Sprechmuschel mit der Hand ab.
    »Wie war Mollys Mom?«
    Kate warf ihre Umhängetasche auf den Tisch, schüttelte den Kopf und legte ihm die Fotokopie hin, die Cranham ihr mitgegeben hatte.
    »Sie ist gegenwärtig klinisch deprimiert. Cranham dagegen ist arrogant und wird es immer bleiben. Er hat’s mit einer Charmeoffensive versucht und wollte mir ein Auto verkaufen. Er war im Lande, als Molly verschwunden ist. Er ist um sechs Uhr morgens auf dem hiesigen Flughafen angekommen – nicht am späten Abend, wie er dir und den ersten Ermittlern erzählt hat.« Sie sprach weiter, während sie zur Erfrischungsecke unterwegs war. »Diese Information hätte er uns faxen oder mailen können. Aber nein, er wollte, dass jemand von uns sie persönlich entgegennimmt. Vielleicht wollte er uns entwaffnen, bevor wir diese Diskrepanz selbst entdecken.«
    Joe hob eine Hand und telefonierte weiter.
    »Mr. Fairley? Joe Corrigan, Department für unerledigte Fälle. Seit ich bei Ihnen gewesen bin, überlege ich, ob Sie mal in der Rose Road vorbeischauen könnten. Wir sind nicht weit vom Five Ways entfernt … Nein, nein, nur ein Gespräch.« Eine Pause, dann: »Wann es Ihnen am besten passt.« Joe schlug Tag und Uhrzeit vor, sah Kate mit hochgezogenen Augenbrauen an, zeigte auf seinen Terminkalender. Sie trat an den Tisch, sah hinein und nickte. »Gut, dann bleibt’s dabei. Wir erwarten Sie.« Er legte auf, als Bernie hereinkam. »Jason Fairley ist bereit, hier mit uns zu sprechen.«
    »Wann?«, fragte Bernie.
    »Dienstag kommender Woche«
    »Warum hast du ihn herbestellt?«, fragte Kate.
    Joe zuckte mit den Schultern. »Teilweise deswegen, weil ich sehen möchte, ob er neugierig wird, was unsere neuen Ermittlungen betrifft.«
    Bernie sank auf einen der Stühle am Tisch. Sein Gesicht war gerötet, sein Haar schweißnass. »Ich war bei Alan Malins, der gerade zu einem Kurzurlaub gestartet ist. Kreta. Er gibt zu, mit seinen Jungs vor dem Haus gearbeitet zu haben, hat aber nie mit Molly gesprochen und weiß nichts. Ich habe ihn für kommenden Freitag einbestellt. Bis dahin ist er im Urlaub. Er war nicht gerade begeistert.«
    Kate brachte Bernie einen Kaffee und erzählte ihm von Cranham.
    »Sehr interessant! Der reiche Scheißkerl hat also nicht die Wahrheit gesagt.«
    Sie nickte. »Ich möchte herausbekommen, ob das ein Versehen, ein harmloser Fehler war. Oder hat er damals und heute bewusst gelogen?«

15
    Eine Stunde später kam Constable Whittaker mit einem braunen Umschlag ins Büro der KUF gepoltert, warf ihn auf den Tisch und polterte wieder hinaus. Kate griff nach dem Umschlag. Er enthielt George Colleys Aussage, die nur eine Schreibmaschinenseite lang

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