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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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ist, genau zu wissen, dass es ein … körperliches Eindringen gegeben hat, ohne dass man das Geringste davon weiß. Ich kann mich nur an dieses … Ding auf meinem Gesicht erinnern. Danach ist alles dunkel.«
    Kate sah rasch zu Bernie, dann wieder zu Josie Kenton-Smith hinüber.
    »Sind Sie gleich danach ins Krankenhaus gekommen?«
    Die Blondine nickte. »Er hat mich auf einer Seitenstraße in der Nähe des Kricketfelds in Edgbaston zurückgelassen. Ich … ich war von der Taille abwärts unbekleidet. Meine Sachen haben ordentlich zusammengelegt in der Nähe gelegen.«
    »Jemand hat Sie dort entdeckt?«
    Josie lächelte schwach. »Ein Ehepaar. Die beiden hatten sich im MAC einen Film angesehen und waren später noch einmal mit ihrem Hund unterwegs. Es war sehr spät … still. Sie haben mich in ihre Mäntel gehüllt, die Notrufnummer gewählt und bei mir gewartet, bis Polizei und Krankenwagen da waren.«
    »Das Ding auf Ihrem Gesicht – was war das?«, fragte Bernie.
    »Sorry, das weiß ich nicht. Im Krankenhaus war nie die Rede davon. Vielleicht hat er es wieder mitgenommen.«
    Kate sah von Bernie zu Josie Kenton-Smith. »Haben Sie eine Aussage bei der Polizei gemacht?«
    »Natürlich! Aber nicht gleich. Ich war zwei Tage lang nicht vernehmungsfähig. Die Ärzte haben niemanden zu mir gelassen. Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus bin ich selbst zur Polizei gefahren. Das war ungefähr fünf Tage später. Diesen Zettel mit den Namen der Droge habe ich mitgenommen. Aber selbst dann konnte ich keine richtige Aussage machen. Ich war zu angegriffen und durcheinander. Ich musste zwei, drei Tage später wiederkommen und sie vervollständigen.«
    »Auf welcher Polizeistation waren Sie?«, fragte Kate.
    »Auf der großen. Rose Road. Harborne.«

40
    Nach ihrer Rückkehr ins Büro der KUF hatte Kate zwei Fragen.
    »Wo ist Josie Kenton-Smiths Aussage?«
    Bernie zeigte auf den vor ihm stehenden Karton. »Ich habe ihn noch mal durchsucht. Wir haben sie nicht.«
    »Machen wir Fotos von Vergewaltigungsopfern?«, fragte Kate weiter.
    Julian hatte aufmerksam zugehört. Jetzt nickte er.
    »Die Spusi macht welche, wenn das Opfer Verletzungen hat. Jake Brown hat eine Kollegin, die Fotos von Gesichts- oder Körperverletzungen macht. Soll ich mal nachfra-gen?«
    Kate fiel auf, dass Julians Stimmung sich gebessert zu haben schien.
    »Könnten Sie gleich zu ihm runtergehen, Julian? Ihn bitten, uns etwaige Fotos von allen vier Vergewaltigungsopfern zu überlassen?«
    Eine halbe Stunde später trafen Harry Creed und Jake Brown mit allem ein, was zu finden gewesen war. Harry gab Erläuterungen zu den vor ihm liegenden, wenigen Fotos, während Julian schweigend zuhörte.
    »Das ist alles, was wir über die von Julian angesprochenen Vergewaltigungen haben. Ich habe in einer halben Stunde dienstfrei, aber wenn ich morgen einen Augenblick Zeit habe, suche ich alles noch mal durch.«
    Er blinzelte Kate zu und rieb sich die Hände. »Heute mache ich früher Schluss. Ich gehe ins Repertory Theatre.«
    »Was wird gespielt?«
    »No ë l Coward. Mein Lieblingsstück. Present Laughter.«
    Kate nickte. »Das habe ich vor ein paar Jahren gesehen.«
    Bernie, der den beiden missmutig zugehört hatte, wandte sich an Jake, der inzwischen dabei war, die Fotos auszulegen. »Kann’s losgehen?«
    Jake wandte sich an Bernie und sagte: »Die Fotos hat eine Kollegin von mir gemacht. Harry geht sie mit euch durch. Rückseitig findet ihr den Namen und kurze Angaben zu dem jeweiligen Foto. Ich überlasse sie euch leihweise. Aber ich hätte sie gern zurück. Für die Akten.«
    Er stand auf und ging zur Tür. Kate beobachtete, wie er das Büro verließ. In seinen wenigen Minuten bei der KUF hatte er sie keines einzigen Blickes gewürdigt. Sie trat neben Harry, der am Tisch stand, und hörte wie ihre Kollegen zu, als er ein Foto nach dem anderen in die Hand nahm und die Erläuterungen auf der Rückseite vorlas.
    »Das hier ist Josie Kenton-Smith, die Julian erwähnt hat. ›Schulterprellungen‹, steht hier. Also nicht allzu schlimm. Hm … leichter Bluterguss. Von vorn kaum zu erkennen, seht ihr? Und hier ist ›1 von 1‹ angegeben. Das bedeutet, dass keine weiteren Fotos gemacht wurden. Das war’s also. Nur Prellungen. Ende der Story.«
    Kate begutachtete das Foto. Es zeigte eine jüngere Version der Frau, die Bernie und sie besucht hatten. Links neben Josies Kinn war ein blauer Fleck zu ahnen. Kate seufzte mitfühlend. Die arme Frau litt noch immer unter

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