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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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Pause. »Ich habe zum Beispiel an Kreditkartenaktivitäten gedacht. Leute, die irgendwo leben, müssen Geld ausgeben, stimmt’s? Informationen dieser Art könnten uns helfen, ihren Aufenthaltsort zu ermitteln.«
    Und beweisen, dass Suzie Luckman lebt. Oder eben nicht.
    Kate beobachtete, wie er seine jugendlich glatte Stirn in tiefe Falten legte.
    Sie stand auf und durchquerte den Raum, um sich neben ihn zu setzen.
    »Julian, ich möchte, dass Sie mir zeigen, wie man sich nur mit einem Namen und dem Geburtsdatum Zugriff auf eine Datenbank mit Kreditkartenaktivitäten verschafft.«
    Er wirkte nervös. »Das geht weit über alles hinaus, wozu ich berechtigt bin.«
    Kate widerstrebte es, Überredungskunst einzusetzen, was als Manipulation gedeutet werden könnte. Ihre innerliche Debatte ging weiter.
    Was ich ihm jetzt erklären werde, ist nur das, was ich wirklich glaube.
    Genug.
    Sie betrachtete ihn ruhig und ließ erkennen, dass sie bereit war, Tatsachen auf den Tisch zu legen.
    »Julian, wir haben schon drei ermordete junge Frauen. Vermutlich warten noch weitere darauf, aufgefunden zu werden. Er muss gestoppt werden. Um das zu tun, müssen wir die Ermittlungen der KUF bis zur Gegenwart ausweiten. Ich möchte, dass Sie mir zeigen, wie man das tut, wovon ich gesprochen habe. Für die Ausführung bin dann ich verantwortlich. Von mir erfährt niemand, dass Sie irgendwas damit zu tun hatten.«
    Nach kurzer Pause schob er seine Tastatur zu Kate hinüber und erteilte ihr einfache Anweisungen, die sie nur auszuführen brauchte.
    Zwanzig Minuten später studierte sie die Informationen, die sie gefunden hatte. Die Details unzähliger Kreditkartenzahlungen – auch für Einkäufe in Supermärkten und anderen Geschäften – einer bestimmten jungen Frau, die in den Neunzigerjahren in London gelebt hatte. Und zuletzt zwei Abbuchungen aus dem Jahr 2003, unter anderem für Jeans. Danach nichts mehr. Kate wartete, bis Bernie und Joe zurückkamen, dann sprach sie die beiden an.
    »Ihr möchtet doch bestimmt etwas Neues erfahren?«
    Ihr Tonfall machte sie neugierig, sodass sie erwartungsvoll schweigend dastanden.
    »Von Connie wissen wir, dass der Oberschenkelknochen von einer großen Frau stammt – über einen Meter fünfundsiebzig, ja?«, sagte Kate. »Ratet mal, wer im September 2003 in der Londoner Filiale von Long Tall Sally in der Oxford Street mit ihrer Kreditkarte eingekauft hat, aber danach nie wieder?«
    Ohne eine Reaktion abzuwarten, beantwortete sie ihre Frage gleich selbst. »Eine der jungen Frauen auf unserer Liste von Vergewaltigungsopfern. Suzie Luckman.«
    Im Büro der KUF herrschte die nervöse Spannung, die stets mit dem Beginn neuer Ermittlungen verbunden war. Alle vier Kollegen waren sich dessen bewusst.
    Auf dem Tisch zwischen ihnen lag ein Stapel ausgedruckter E-Mails mit den Anhängen. Informationen über die damals von der Londoner Metropolitan Police geführten Ermittlungen wegen der im Jahr 2003 verschwundenen Suzanne Rachel Luckman.
    Joe sah von seiner Lektüre auf. »Hier steht, dass sie am Wochenende vor ihrem Verschwinden in Birmingham war. Zu Besuch bei ihrer Mom.«
    Julian sah fragend zu Kate hinüber. »Und danach ist sie nach London zurückgefahren und wie die anderen jungen Frauen entführt und ermordet worden?«
    »Denken Sie darüber nach, mein Junge. Denken Sie daran, was an der Umgehungsstraße gefunden worden ist«, warf Bernie ein.
    Kate nickte. »Suzie ist keine sechs Meilen von hier verscharrt worden. Sie ist nie nach London zurückgekehrt.«
    Joe beugte sich zu ihr hinüber und zeigte auf einen der E-Mail-Anhänge. »Trotzdem steht hier, dass die Kollegen von der Met am Mittwoch ihre Wohnung durchsucht haben, nachdem sie am Montag von ihrem Arbeitgeber als vermisst gemeldet worden war. Dabei ist Suzies Wochenendkoffer gefunden worden, was als Beweis dafür gewertet wurde, dass sie zurückgekehrt war. Außerdem hat die Mieterin der Wohnung unter Suzies Apartment ausgesagt, sie habe sie spät am Sonntagabend und früh am Montagmorgen über sich auf und ab gehen hören.«
    Kate ließ sich die E-Mail geben. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihr nach London gefolgt ist, um sie zu ermorden und die Leiche hierher zurückzubringen. Hinaus zur Umgehungsstraße.«
    Julian zog die Augenbrauen hoch. »Was ist also mit ihren Sachen? In der Wohnung? Vielleicht stammt der Oberschenkelknochen gar nicht von ihr?«
    »Aber … wo ist dann Suzie Luckman?«
    Das nun folgende Schweigen wurde von Joe

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