Kalter Tee und heiße Kuesse
begann, den Wein direkt auf die kleine, hervorstehende Perle laufen zu lassen. Lena schrie auf.
„Sagst du es jetzt endlich?“ Magnus lächelte. Sie würde es sagen. Er wusste es. Auch er konnte nicht mehr lange warten. Seine Erregung wuchs mit jeder Sekunde, nur wollte er, dass sie ganz aus sich herausging. Sie sollte sich ihm vollständig öffnen. Diesen Abend sollte sie nie in ihrem Leben vergessen.
Und da, mit einem Mal, sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus. Sie schrie, sie bettelte, sie flehte, dass er seine Zunge in ihr spielen lassen sollte, sie keuchte und erzählte ihm völlig außer Atem, was genau sie sich von ihm wünschte und was sie gleich mit ihm anstellen würde. Sie benutzte Worte, von denen sie bislang nur gelesen hatte, und wunderte sich selbst darüber, dass es ihr gelang, diese Worte einfach so herauszurufen. Magnus erregten ihre verbalen Attacken so dermaßen, dass er nun auch nicht mehr an sich halten konnte. Mit einem Seufzen ließ er seinen Kopf sinken und begann, Lena mit der Zunge und den Lippen zu befriedigen. Schon nach einer knappen Minute erreichte sie den Gipfel und erlebte einen überwältigenden Höhepunkt. Doch sie wollte mehr. Sie feuerte Magnus an, er solle weitermachen, riss an seinen Haaren, wand sich auf dem Schreibtisch, und Magnus hatte das Gefühl, vor Lust zu explodieren, und genoss dieses wunderbare Gefühl, Macht über sie zu haben. Nachdem sie mehrmals gekommen war, stand er auf. Lena erhob sich ebenfalls vom Schreibtisch, erhitzt, verschwitzt, und immer noch erregt. Sie kniete sich vor ihn, öffnete mit einer Selbstverständlichkeit seine Gürtelschnalle, als ob sie noch nie etwas anderes getan hätte, zog erst die Jeans und dann die Boxershorts hinunter und stöhnte auf, als sie sah, was sich ihr hier bot. Es war die pure Männlichkeit, der pure Sex, die pure Lust. Lena schloss die Augen und begann, Magnus zu befriedigen, ihn mit der Zungenspitze und dann mit ihren feuchten Lippen zu reizen. Sie sog und leckte und spürte dabei, wie sehr sie ihn immer noch wollte, als sie genießerisch ihre Zunge spielen ließ. Währenddessen umfasste sie seinen Hintern, krallte ihre Nägel in die festen, durchtrainierten Muskeln und wünschte sich, dass dieser Moment nie enden wollte.
„Warte“, kam es von Magnus, und gehorsam machte sie eine Pause. Sie wollte den entscheidenden Moment so lange wie möglich hinauszögern. Und sie wollte ihn ganz und gar, sie wollte ihn in sich.
Langsam stand sie auf. Magnus verzog das Gesicht.
„Bitte mach weiter“, flehte er. „Bitte.“
Lena setzte sich auf den Schreibtisch und zog ihn näher zu sich heran. „Nimm mich. Nimm mich jetzt!“ Sie umschlang seine Hüften. Mit wilder Entschlossenheit war sie zum Endgültigen bereit. Magnus hingegen zögerte.
„Das Kondom. Wir haben kein Kondom“, brachte er heiser hervor. Lena stutzte. Wie konnte dem Mann in diesem Augenblick nur so etwas einfallen? Wobei – eigentlich war das ja supersympathisch. Uwe hätte bestimmt keine Sekunde damit verschwendet, an ihren Schutz zu denken. Das hatte sie immer selbst erledigen müssen. Aber halt – hatte sie nicht noch eins von diesen albernen Kokos-Kondomen in der Handtasche, die ihr Ex immer so scharf gefunden hatte? Zum ersten Mal seit Monaten stimmte der Gedanke an Uwe sie außerordentlich froh.
„Einen Augenblick“, meinte sie zu Magnus und küsste ihn noch einmal hungrig, bevor sie sich umdrehte und nach ihrer Handtasche angelte. Sie fischte das kleine Päckchen heraus und riss es ungeduldig auf. Noch nie hatte sie einen Mann so begeistert ein wenig Latex begutachten sehen. Und als er endlich in sie eindrang, war sie der festen Überzeugung, dass sie in ihrem Leben bisher nichts Ähnliches gespürt hatte. Sofort fanden sie ihren Rhythmus, bewegten sich gemeinsam, küssten sich mit einer solchen Intensität, dass Lena glaubte, gleich den Verstand zu verlieren, und – als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre – kamen sie gemeinsam zu einem unglaublichen Orgasmus, der Lenas ganzen Körper durchzog und sie zum Weinen brachte. Aber es war ein glückliches Weinen. Und dann sagte Magnus: „Ich liebe dich“, zog sie an seine verschwitzte Brust, strich ihr die feuchten Haare aus dem Gesicht und hielt sie einfach nur fest.
8. KAPITEL
Am nächsten Morgen ging Lena so beschwingt in die Agentur wie noch nie zuvor. Sie genoss die Herbstsonne, blieb vor einigen Schaufenstern stehen und beschloss, nach Feierabend einen ausgiebigen
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