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Kalter Weihrauch - Roman

Kalter Weihrauch - Roman

Titel: Kalter Weihrauch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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den sieben Bergen bei den sieben Zwergen. Genau, so war es gewesen. Bestimmt. Hoffentlich! Leo ruckelte auf dem Sitz herum.
    Abersee und Gschwendt und die große Kurve an Strobl vorbei. Und dann bogen sie auch schon von der Bundesstraße ab runter in den Ort. Der Parkplatz zur rechten Hand war so überfüllt wie vor einem Fußballmatch, die Straße links und rechts zugeparkt von Bussen mit ausländischen Kennzeichentafeln. Kolonnen schoben sich dem Ortskern entgegen, Männer trugen ihre Kinder auf den Schultern, freiwillige Helfer in knallorangen Westen versuchten, Ordnung in das Chaos zu winken. Einer kam ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen, er sah erschöpft und überfordert aus.
    »Sie können da nicht durchfahren!«
    Pestallozzi hielt seinen Ausweis aus dem Beifahrerfenster. »Mordkommission Salzburg. Chefinspektor Artur Pestallozzi und das ist mein Kollege Leo Attwenger. Der Inspektor Krinzinger hat uns …«
    Der Mann wurde sofort freundlicher. »Tut mir leid. Endlich seid’s da! Bei uns ist die Hölle los, die Leute sind wie die Ameisen, der Krinzinger weiß schon nicht mehr, wie er …«
    »Und wie kommen wir jetzt am besten zum Krinzinger?«
    Der Mann sah sich um, ihr Wagen war mittlerweile regelrecht eingekeilt. Leo wollte schon nach dem Blaulicht greifen, aber Pestallozzi hielt ihn mit einer Handbewegung zurück. Nur jetzt keine Panik verursachen. Tausende Menschen drängten sich in den engen Gassen rund um den Kirchenplatz, von denen die meisten hoffentlich noch nicht wussten, was der Krinzinger da im Schnee bewachte. Und so sollte es bleiben, möglichst lang. Zum Glück waren jetzt weitere Gestalten in orangen Westen aufgetaucht, die Männer besprachen sich kurz, dann begannen sie, eine Schneise freizuwinken und freizuboxen. Ein mühseliges Unterfangen, die Besucher wollten nicht weichen, eine Faust knallte aufs Dach des Skoda, und ein Familienvater schimpfte wütend zum Fenster herein. Nach 100 Metern kamen sie endlich zu einer Stelle, an der eine dunkle Allee von der Hauptstraße abbog. Einer der Männer beugte sich wieder zu Pestallozzi.
    »Da müssts runter bis zum Platz vor der Hauptschule. Von dort geht ein Weg zum Pavillon. Das letzte Stück müssts zu Fuß gehen, das ist heute einfach nicht anders möglich!«
    »Danke, passt schon!«
    Sie rollten durch die dunkle Allee und parkten sich vor dem langgestreckten Gebäude ein, unzählige leere Fahrradständer waren in den Boden gerammt. Dunkelheit umgab sie beim Aussteigen, doch der Schattenriss der Häuser in Richtung See war gesäumt von einem flackernden Licht, als ob es dahinter brennen würde. Sie bogen auf den einzig möglichen Pfad ein, der zur Ortsmitte führte, Pestallozzi vorneweg, Leo hinterdrein. Schon nach wenigen Schritten versank er im knöcheltiefen Schnee, verdammt, darauf war er natürlich nicht vorbereitet gewesen, auf so eine Expedition in der Pampa. Die Raulederboots würden das bestimmt nicht überstehen. Und wer ersetzte einem dann den Schaden, bitteschön?
    Der Pfad mündete in einen Weg, der sich abwärts durch Hecken wand, schon konnte man das Gedränge auf der Uferpromenade erkennen und eine plumpe Gestalt, wie ein Legomännchen, die vor dem Musikpavillon stand und mit den Händen fuchtelte. Sie hielten auf die Gestalt zu, so schnurgerade und entschlossen, dass die Menschen wie von selbst zur Seite wichen.
    »Krinzinger!«, rief Pestallozzi.
    Einen Moment lang hatte Leo den Eindruck, dass das Legomännchen auf den Chef zustürzen und ihm um den Hals fallen wollte. Doch dann entschied sich Krinzinger für schlichtes Salutieren. Pestallozzi klopfte ihm auf die Schulter.
    »Grüß dich, Friedl! Gut, dass du uns gleich verständigt hast. Das war bestimmt kein leichtes Stück Arbeit, die Leute in Zaum zu halten, ausgerechnet heute! Wo ist der Fundort?«
    Bezirksinspektor Gottfried Krinzinger deutete auf die Böschung hinter ihm. »In dem Wald gleich da unten. Der Gmoser hält Wache.«
    »Dann wollen wir uns das einmal anschauen. Leo, du bleibst da und sorgst für Ruhe.«
    Leo schluckte seine Enttäuschung hinunter. Na gut, wenn der Chef es so wollte, dann würde er eben hier Wache schieben, statt seinen messerscharfen Verstand zur Verfügung zu stellen. Aber es sollte ihm keiner zu nahe kommen! Er pflanzte sich vor den Gaffern auf und verschränkte die Arme.
    Krinzinger und Pestallozzi kletterten den Abhang hinab. Sie bahnten sich ihren Weg durch den Schnee, der stellenweise schon ganz zertrampelt war. Das Schneetreiben

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