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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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jetzt hellwach unter dem Pulsieren des angestiegenen Adrenalinspiegels, setzte sich in einen Sessel, legte die Pistole in den Schoß.
    Dachte über den Fall nach … Als das Licht in der Küche nach zwanzig Minuten aufzuckte, war ihm nichts Hilfreiches eingefallen.
     
    Am Morgen rief er noch vor dem Rasieren und Duschen Del an. Als Del sich nach mehrmaligem Läuten meldete, klang er so erschöpft, wie Lucas es gewesen war.
    »Schon wach?« fragte Lucas.
    »Immer noch wach«, antwortete Del. »Wir haben eine Spur von West, aber sie ist dünn.« Reifen quietschten im Hintergrund, eine Hupe ertönte. »Wir suchen nach einem Mann namens Gary, der beim Drive-in-McDonald’s in Dinky Town regelmäßig um Geld bettelt. Unser Problem ist, dass Gary sich besoffen irgendwo rumtreibt und vermutlich erst wieder auftaucht, wenn seine Schicht um elf Uhr beginnt. Er soll mit West befreundet sein.«
    »Wo arbeitet er? Dieser Gary?
    Ein Moment Stille, dann: »Ich hab’s dir gerade gesagt. Bei dem Drive-in-McDonald’s in Dinky Town. Und davor warte
ich jetzt auf Gary.« Lucas sah im Geiste den Ort deutlich vor sich - es gab dort ein Münztelefon, über das häufig Drogengeschäfte abgewickelt wurden.
    »Er arbeitet im Schichtdienst?«
    »Ja, mit tageweiser Barauszahlung. Er arbeitet von elf bis um drei. Zwei andere Männer machen den Job von sieben bis elf und drei andere von drei bis sechs oder sieben. Alle könnten unter dem Schild firmieren: AIDS-INFIZIERTER OBDACHLOSER VETERAN DES ERSTEN IRAK-KRIE-GES. Es könnte sein, dass West hier Nachtschicht schiebt, aber wir sind nicht sicher.«
    »Und ihr wisst nicht, wo dieser Gary nächtigt?«
    »In einem der Tunnel, nehmen wir an«, sagte Del. »Wir sind noch dabei, das rauszufinden.«
    »Shrake und Jenkins sind noch bei dir?«
    »Ja. Shrake hatte ein paar übrig gebliebene Elektroschocker dabei, und wir fühlen uns ausgesprochen gut …«
    »Schsch …«
    Del erklärte: »Nun, wir haben dich beim Wort genommen, als du gesagt hast, wir sollen unsere Totschläger mitnehmen.«
    »Stimmt, das habe ich gesagt … Ich fahre gleich nach St. John’s. Ruf mich an, wenn ihr den Kerl aufgetrieben habt.«
     
    Sloan war pünktlich. Sie nahmen den Truck und fuhren nach Süden. Sloan wollte über St. John’s und über Rock’n’ Roll reden.
    »Wenn die ›Großen Drei‹ jemanden beeinflusst haben, mussten sie Zugang zu ihm haben«, sagte er. »Wir wissen, dass Charlie Pope diesen Zugang hatte. Die Frage ist: Wer sonst hatte diese Möglichkeit zu Kontakten? Und die Indoktrination muss einige Zeit in Anspruch genommen haben.«
    Lucas war sich nicht sicher, ob das zutraf. »Warum? Wenn
wir davon ausgehen, dass der Betroffene sowieso schon verrückt war, brauchten sie ihn nur noch scharf zu machen.«
    »Oh, er ist aber nicht nur verrückt, er ist intelligent«, sagte Sloan. »Intelligente Menschen haben ihre eigenen Wege, Dinge anzugehen, selbst wenn sie nebenher auch noch geistesgestört sind. Die ›Großen Drei‹ haben sich diesen Mann gezielt vorgeknöpft. Sie haben sein Gehirn umgeformt. Sie mussten ihn in so was wie eine Bestie verwandeln.«
     
    »Ich habe das ungute Gefühl, dass niemand so richtig weiß, wer Zugang zu den Schwerverbrechern hatte«, sagte Lucas. »St. John’s ist nur zur Hälfte ein Gefängnis - alle möglichen Leute gehen im Sicherheitstrakt ein und aus. Mindestens die Hälfte der einfachen Tätigkeiten in der Klinik wird von Insassen erledigt.«
    »Aber dieser Mann, der Killer, ist ein intelligenter, absoluter Irrer. Wie viele absolute Irre hatten Zugang zu den ›Großen Drei‹ und sind in letzter Zeit aus der geschlossenen Abteilung der Klinik entlassen worden?«
    »Anders als Mike West.«
    »Ja, der ist kein absoluter Irrer«, sagte Sloan. »Er ist nichts als einer dieser armen Schizophrenen, die mit dem Leben nicht zurechtkommen.«
     
    Sie fuhren eine Weile schweigend weiter, dann sagte Lucas: »Wir hätten all diese Fragen gleich nach den Rice-Morden gestellt, wenn wir nicht auf Popes DNA gestoßen wären. Das hat uns auf Nebengleise geführt.«
    »Nein, das hat es nicht«, widersprach Sloan. »Nur durch Popes DNA sind wir auf den Zusammenhang mit St. John’s gestoßen. Eigentlich hat er uns aufs richtige Gleis gesetzt.«
    »Nicht, wenn der Killer die Opfer so ermordete, wie die ›Großen Drei‹ es ihm eingetrichtert haben«, sagte Lucas.
»Den Mord an Angela Larson, ausgeführt auf die Art, wie Taylor es getan haben würde, hätte man noch als zufällige

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