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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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übermorgen deinen Vorschlag aufgreifen sollten, falls sich sonst nichts tut«, sagte Lucas. »Im Moment verhält er sich noch ruhig, aber er wird wieder aktiv werden, falls es so ist, wie du sagst, dass er gar nicht anders kann …«
    »Da ist noch etwas. Wenn du mich diese Befragung machen lässt, würde eine … eine großartige wissenschaftlich
verwertbare Dokumentation herauskommen. Das Journal für forensische Psychologie würde sich darum reißen.«
    Am nächsten Tag erledigte sich das Probleme mit dem Eindringen in die Privatsphäre von Mitmenschen von selbst …
     
    Das Koordinierungsbüro hatte um sieben Uhr abends die Masse der Arbeit bewältigt. Lucas nahm einen Stapel Notizen zu weiteren Abweichungen von der Norm mit nach Hause, die den Cops bei der Überprüfung der achtzig Akten aufgefallen waren. Er setzte sich in den Ledersessel in seiner kleinen Bibliothek und las sie durch. Die Anomalien waren durchweg harmloser Natur: Diskrepanzen bei Daten, Zeiten, Schulbesuchen; und ein paar Kommentare ehemaliger Angestellter der Klinik mit Bezichtigungen, dieser oder jener Mitarbeiter habe damals seinen Job nicht gut erledigt.
    Lucas’ Interesse an einem Angestellten mit Namen Herman Clousy wurde geweckt. Er war als medizinischer Techniker eingestellt worden und erledigte Routinearbeiten im Labor; er hatte auch Bluttests von Charlie Pope überprüft. Bei der Einstellung hatte er die Kopie des Abschlusszeugnisses eines »Lakewood Community College« in White Bear Lake, Minnesota, vorgelegt, aber dieses College schien es nicht zu geben. Er hatte drei Referenzschreiben präsentiert, aber keiner der Verfasser war unter den Telefonnummern, die er angeben hatte, zu erreichen. Andererseits hatte er fünfzehn Arbeitsjahre in St. John’s hinter sich, die Referenzen waren also veraltet.
    Am nächsten Morgen stand Clousy noch fast fünfzehn Minuten auf Lucas’ Verdächtigtenliste. Nach dem täglichen Telefongespräch mit Weather rief Lucas Dr. Cale an, der berichtete, Clousy sei ein durchschnittlicher Mitarbeiter, einer dieser Menschen, die so etwas wie ein Schattendasein führen und denen kaum einmal jemand Aufmerksamkeit schenkt.
Clousy war verheiratet und wohnte in Mankato, wie Cale wusste. »Haben Sie einen bestimmten Grund, sich nach ihm zu erkundigen?«, fragte er.
    »Er behauptet, er habe ein Lakewood Community College in White Bear Lake besucht, aber dieses College gibt es nicht.«
    »Tatsächlich? Aber das wäre doch überprüft worden … Einen Moment, ich frage meine Sekretärin, sie hat früher einmal am Community College hier bei uns gearbeitet.«
    Cale ging für etwa eine Minute aus der Leitung, kam dann zurück und erklärte: »Sandy sagt, es habe mal ein Lakewood College gegeben. Man hat es aber umbenannt, es heißt jetzt Century College.«
    »Ah … Mist, wohl schon wieder ein Fehlschuss. Aber ich lasse das prüfen.«
    Er gab die Sache an einen Cop im Koordinierungsbüro weiter, der fünf Minuten später zurückrief: »Man hat tatsächlich den Namen geändert … Von den Verfassern der Referenzschreiben kann ich immer noch keinen erreichen.«
    »Suchen Sie den Nachnamen raus, der am ungewöhnlichsten klingt, und dann rufen Sie alle Personen mit diesem Namen an, die Sie in Minnesota finden können«, schlug Lucas vor.
     
    Sie verbrachten den Rest des Morgens damit, weitere Spuren aufzugreifen, die allesamt in Sackgassen endeten. Die Arbeit war langweilig, und Lucas kam sich schließlich ziemlich blöd vor. Zur Mittagszeit ging er in ein Restaurant und aß ein Sandwich mit Schinken, Salat und Tomaten, dann ging er zurück in sein Büro und sagte Carol, sie solle niemanden reinlassen, abgesehen von dramatischen Notfällen.
    Er schloss die Tür, legte die Füße auf den Schreibtisch und dachte an all die Aktivitäten im Koordinierungsbüro. Elle hatte vermutlich Recht: Die gewonnenen Informationen
würden nicht zu handfesten Hinweisen auf den Killer führen. Und da war noch ein anderes Problem - wenn man sich mit so vielen Möglichkeiten beschäftigte, gerieten die bereits entdeckten Tatsachen in den Hintergrund.
    Zum Beispiel die, dachte er, dass jemand die Information über den Mord an Peterson an die »Großen Drei« weitergegeben hatte. Das war eine unabweisbare Tatsache, und sie hatten sie nicht gründlich genug verfolgt. Es musste jemand aus einer Gruppe von weniger als einem Dutzend Menschen gewesen sein. Und sie waren alle auf den Videobändern zu sehen …
    Machte O’Donnell eine kleine

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