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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Smith mit dessen Wagen überrollt und getötet.
    »Sind die Cops sicher, dass es Mord war?«, fragte Lucas Sloan.
    »Der Junge hat den Onkel acht- bis zehnmal überrollt. Die Kollegen sagen, Rogers Kopf hätte wie eine dünne Pizza ausgesehen.«
    »Aha.«
    »Was jetzt?«, fragte Sloan. »Was unternehmen wir?«

ZWEIUNDZWANZIG
    A m Morgen des dritten Tages wurde Lucas nach einer unruhigen Nacht vom Läuten des Weckers aus einem bleiernen Schlaf gerissen. Er schaltete den Wecker aus, wartete; und prompt klingelte das Telefon.
    »Na, hast du ihn gefasst?«, fragte Weather.
    »Nein, noch nicht. Ich habe weiterhin schlaflose Nächte. Und wie geht’s dir?«
    »Wie hatten heute Morgen einen interessanten Fall«, sagte Weather. »Ein Mann mit einer Schusswunde im Gesicht. Ich habe assistiert, die Dinge in Fluss gehalten.«
    »Das klingt britisch: die Dinge in Fluss halten.«
    »Ich werde mehr und mehr britisch. Es gefällt mir hier.«
    »Ich wäre gern bei dir da drüben …«, sagte Lucas. »Also - ihr habt dem Mann das Gesicht gerichtet?«
    »O ja. Es war keine sehr schlimme Verletzung, je nachdem, wie man ›schlimme Verletzung‹ definiert, denke ich. Was mir aber echt erstaunlich vorkommt - während der ganzen Zeit, die ich nun schon hier arbeite, war das der erste Patient mit einer Schusswunde, den wir operieren mussten. In Minneapolis, so relativ ruhig es dort auch ist, wäre es erstaunlich, wenn man nicht zwei oder drei Operationen dieser Art in der Woche machen müsste.«
    »Du fängst an, wie eine Liberale zu klingen. Willst du etwa uns Amerikanern die von Gott gegebene Freiheit nehmen, Waffen zu tragen?«
    »Nein, nein. Aber es ist seltsam: Hier haben die Leute keine Waffen …«

     
    Beim Rasieren eine halbe Stunde später ging ihm Weathers Aussage durch den Kopf: Hier haben die Leute keine Waffen.
    Hmm.
    Nach der Rasur ging er unter die Dusche, dachte noch ein wenig intensiver darüber nach: keine Waffen.
     
    Er rief die Flughafen-Cops an und bat sie, alle Deklarationen zu mitgeführten Handfeuerwaffen bei den Flügen in der Nacht von O’Donnells Verschwinden festzustellen. Das Ergebnis lag bereits kurz darauf vor: sechs Deklarationen. Er ließ sich die Namen und Adressen der Betroffenen geben und leitete sie ans Koordinierungsbüro weiter, mit dem Auftrag, die Personen hinter den Namen zu überprüfen.
    Nach der Ankunft im SKA-Zentrum wurde ihm berichtet, dass drei der sechs Personen, die Deklarationen zu Handfeuerwaffen abgegeben hatten, zu einer Schießsportgruppe gehörten, die zu einem Wettkampf nach Virginia geflogen war. Die Cops hatten bereits mit den Ehefrauen der Männer, den Ausrichtern der Veranstaltung und schließlich mit den Männern selbst gesprochen.
    »Keiner von ihnen ist O’Donnell«, sagte der Cop des Koordinierungsbüros.
    Zwei der anderen drei Männer waren auf dem Weg zur Präriehundjagd mit Zwillings-Einzelschuss-Pistolen, nicht die Waffen der Kaliber 40 und 45, nach denen Lucas suchte. Die Cops hatten eine Frau in dem Appartementhaus, in dem die beiden wohnten, befragt. Keiner der beiden sah O’Donnell ähnlich, sie wohnten schon lange in dem Haus, und sie waren Mitglieder in einer Schwulenschießsportgruppe, die oft nach Wyoming zur Präriehundjagd flog. Den letzten der sechs Männer hatten die Cops nicht aufspüren können, aber einer der Waffeninspektoren am Flughafen sagte, der Mann sei Anwalt und ein Schwarzer gewesen, und seine Pistole sei eine noch einsatzfähige, aber antike Waffe gewesen.

    Lucas rief Sloan an. »Erinnerst du dich, dass wir diese Messingspäne für Pistolenmunition Kaliber 40 und 45 in seinem Keller gefunden haben? Und dass der Waffensafe offen stand, als ob jemand schnell noch was rausgenommen hätte?«
    »Ja. Und?«
    »Wenn er vorhatte, zum Flughafen zu fahren und wegzufliegen, was sollte er dann mit den Pistolen anfangen? Er konnte mit ihnen nicht an Bord eines Flugzeugs gehen. Er hat sie nicht deklariert. Und die Waffen waren auch nicht in seinem Wagen. Also, wo sind sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Okay - versuch dich jetzt mal daran: Was ist die größte Übereinstimmung zwischen Sam O’Donnell und Charlie Pope?«
    Sloan überlegte einen Moment und sagte dann: »Beide ware lange Zeit in St. John’s.«
    »Etwas Grundsätzlicheres«, sagte Lucas. »Wir können O’Donnell nicht finden. Er ist wie vom Erdboden verschwunden, aber alles, auf was wir bei den Ermittlungen gestoßen sind, deutet direkt auf ihn als Täter hin. So wie damals alles auf Charlie

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