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Kaltes Grab

Titel: Kaltes Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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ebenso wie Inspector Hitchens.
    »Nick Easton war Ermittler bei der Polizei der Royal Air Force«, stellte Sergeant Caudwell fest. »Wegen der offiziellen Identifizierung haben wir uns bereits mit seiner Frau in Verbindung gesetzt, aber eigentlich zweifeln wir nicht daran, dass er es ist. Easton war überall gut bekannt und wurde von allen wegen seines Hobbys ›Magic Nick‹ genannt.«
    Ein Foto mit einem RAF-Polizisten in einer blauen Uniform wurde herumgereicht. Fry war sofort klar, dass der Mann auf dem Bild und der Schneemann ein und derselbe waren. In der angehängten Personenbeschreibung war sogar seine Tätowierung erwähnt.
    »Wegen seines Hobbys?«, fragte Tailby, der heute noch unglücklicher aussah als sonst. Aber das tat er immer, wenn seine Sonntagsruhe gestört wurde.
    »In seiner Freizeit war er Kinderunterhalter«, erklärte Caudwell. »Ich habe mir sagen lassen, dass seine Party-Tricks bei den Kleinen sehr beliebt waren. Die hohen Tiere waren sehr angetan von ihm – jede Menge gute PR, freundschaftliche Beziehungen zur Öffentlichkeit und so.«
    Paul Hitchens schien drauf und dran, einen Witz zu reißen, überlegte es sich jedoch nach einem kurzen Blick auf Caudwell und Nash anders.
    »An welchem Fall hat Easton gerade gearbeitet?«, fragte Tailby.
    »Tut mir Leid, aber darüber darf ich Ihnen im Augenblick keine Auskunft geben«, antwortete Caudwell.
    Tailby richtete sich zu voller Größe auf. Er war fast einen Kopf größer als Caudwell und zwei Ränge über ihr, doch das schien ihm nicht viel zu nützen.
    »Meiner Meinung nach sollten wir darüber eigentlich informiert sein«, sagte er.
    »Tut mir Leid, Sir. Das geht momentan aber nicht.«
    »Das ist doch lächerlich, Sergeant. Wie sollen wir sonst unsere Informationen austauschen?«
    Caudwell schüttelte den Kopf. Die beiden starrten einander einen Augenblick grimmig an. Fry fiel auf, dass Caudwell nicht einmal zu blinzeln schien. Vielleicht hatte sie sich die Augenlider festnähen lassen, um Furcht erregender zu wirken.
    »Dann muss ich mich wohl mit Ihrem Vorgesetzten unterhalten«, sagte Tailby. »Diese Angelegenheit muss auf höherer Ebene geklärt werden. Wir brauchen Zugang zu sämtlichen Informationen.«
    »Von mir aus gern«, sagte Caudwell. »Aber vielleicht möchten wir diese Informationen niemandem zugänglich machen. Aber das liegt nicht in meiner Kompetenz. Wie auch immer, wir wissen nicht, was Easton in Ihrem Zuständigkeitsbezirk zu suchen hatte. Wir haben zuletzt aus Nottinghamshire von ihm gehört.«
    »Vom Flugzeugmuseum Leadenhall«, sagte Fry.
    Caudwell sah sie zum ersten Mal an. Wenn sie lächelte, ließen ihre Grübchen helle Vertiefungen in ihren Wangen entstehen. Im Hintergrund lächelte Nash ebenfalls. Er hatte keine Grübchen, sondern nur einen brutalen Haarschnitt und etwas zu eng stehende Augen.
    »Aha«, kommentierte Caudwell. »Wie ich sehe, haben Sie bereits einiges in Erfahrung gebracht.«
    »Ich nehme an, es waren Ihre Leute, die vor uns in Leadenhall waren.«
    »Da sich Nick Easton nicht mehr gemeldet hat, haben wir versucht seine Spur zu verfolgen.« Caudwell wandte sich wieder an die ranghöheren Beamten. »Was haben Sie über die Todesursache herausgefunden?«, fragte sie.
    »Ein kleines, scharfes Messer oder Skalpell, etwas in der Art«, erwiderte Hitchens. »Aber wir wissen nicht, ob er tatsächlich in dieser Gegend getötet wurde. Wir glauben, dass er bereits tot war, als er am Straßenrand zurückgelassen wurde, wissen aber noch nicht, von wo man seine Leiche dorthin gebracht hat.«
    »Laborergebnisse?«
    »Abgesehen von der tödlichen Wunde gab es keine Spuren an der Leiche, für die sich keine Erklärung am Tatort gefunden hätte. Auf seinem Anzug waren ein paar Flecken, die Motorenöl enthielten. Das ist unsere einzige Hoffnung, das Fahrzeug zu identifizieren, in dem er transportiert wurde. Wahrscheinlich war seine Leiche in etwas eingewickelt, das keine Spuren hinterlässt, eine Plastikplane oder etwas in dieser Art. Außerdem haben wir eine Tasche gefunden, die jedoch leer war. Der Schneepflug hat alle Reifenspuren verwischt.«
    »Easton war doch wahrscheinlich mit dem Wagen unterwegs«, sagte Tailby.
    »Mit einem schwarzen Ford Focus.« Caudwell nannte ihnen das Kennzeichen.
    »Wir lassen sämtliche Parkplätze und die üblichen Orte überprüfen. Und wir bitten die Kollegen in Nottinghamshire, das auch zu tun.«
    »Wir glauben, dass er noch einen anderen Ort aufgesucht hat, nachdem er in

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