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Kaltes Grab

Titel: Kaltes Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Papageis fummelte Cooper an seinem Kugelschreiber herum. »Würden Sie mir bitte eine Beschreibung von ihm geben? Möglichst detailliert.«
    Grace Lukasz lieferte ihm eine kurze, prägnante Beschreibung, die bis zu den Schuhen haargenau auf den Schneemann passte. Für jemanden, der dem Fremden nicht einmal Gelegenheit gegeben hatte, etwas zu sagen, war sie eine sehr aufmerksame Beobachterin.
    »Hatte er ein Auto?«
    »Ich habe keins gesehen.«
    »Haben Sie beobachtet, aus welcher Richtung er kam oder in welche Richtung er wieder davonging?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Gibt es noch jemanden in Ihrem Haushalt, den ich dazu befragen könnte, Mrs Lukasz?«
    Sie zögerte und sah sofort wieder misstrauisch aus. Cooper hätte fast noch einmal seinen Ausweis gezückt.
    »Vielleicht hat er woanders geparkt«, sagte sie. »Versuchen Sie Ihr Glück bei den Nachbarn. Wenn er etwas verkaufen wollte, hat er bestimmt die ganze Straße abgeklappert.«
    »Das mache ich.«
    »Lassen Sie mich wissen, wer er war, wenn Sie es herausgefunden haben?«
    Wieder war Cooper überrascht. Doch Grace Lucasz wartete ungeduldig auf seine Antwort, als wäre es Teil ihrer Abmachung, dass man sie über das Ergebnis der Befragung informierte. Vermutlich war es verständlich, dass sie wissen wollte, wer der Mann war, der vor ihrer Tür gestanden hatte und kurz darauf gestorben war.
    »Mal sehen, was ich tun kann«, sagte er. »Wir sammeln so viele Hinweise wie möglich. Da ich nun schon mal hier bin …«
    »Mein Mann ist zu Hause«, unterbrach sie. »Außerdem wohnt hier noch mein Schwiegervater. Aber sie haben den Mann beide nicht gesehen.«
    »Vielleicht sollten wir sie sicherheitshalber selbst fragen. Es würde uns wirklich sehr helfen.«
    Mrs Lukasz schien ein Lachen zu unterdrücken. »Kommen Sie mit.«
    Sie führte ihn durch einen Flur in den hinteren Teil des Bungalows, klopfte an eine Tür und rief einen Namen. Cooper fiel auf, dass sie »Peter« rief, nicht Piotr, wie der Name ihres Mannes im Wählerverzeichnis angegeben war. Ein Mann kam heraus, und Cooper erhaschte einen kurzen Blick auf einen hellen Wintergarten voller Pflanzen. Lukasz hatte dunkles Haar und lange, schlanke Finger, die er sich an einem Tuch abwischte, und sah ziemlich müde um die Augen aus.
    »Nein, ich habe ihn nicht gesehen«, beantwortete Lukasz die Frage steif. Doch Cooper hatte dasselbe Gefühl wie bei seiner Frau. Beide hatten den Bruchteil einer Sekunde gezögert, als hätten sie auch etwas anderes antworten können, bevor sie sich eines Besseren besannen.
    »Sind Sie ganz sicher, Sir?«
    Lukasz nickte. »Ich war gar nicht da. Ich bin Facharzt in der Notaufnahme, und an diesem Morgen bin ich länger geblieben, weil wir einen kritischen Fall hatten.«
    »Wie ich gehört habe, wohnt Ihr Vater ebenfalls hier.«
    »Ich glaube nicht, dass er Ihnen weiterhelfen kann.«
    Cooper überlegte gerade, wie weit er sein Glück strapazieren sollte, als es klingelte. Er hörte Grace Lukasz in die Diele zurückrollen. Instinktiv drehte sich Cooper nach der Haustür um, weshalb er genauso gut zu sehen war wie Peter Lukasz, als Grace öffnete.
    Und in der nächsten Sekunde wünschte er sich ganz, ganz weit weg. Vor der Tür der Lukasz’ standen Frank Baine und Alison Morrissey.
    »Wir müssen ein paar Kleidungsstücke finden«, sagte Inspector Paul Hitchens. »Andernfalls haben wir nichts als die nackten Tatsachen.«
    An der Tafel hinter den beiden Detective Chief Inspectors hingen Fotos vom Schneemann. Noch immer bestand keine Aussicht auf eine Identifizierung. Man erwog, den Toten von einem Zeichner malen zu lassen und das Porträt in den Zeitungen und im Lokalfernsehen zu veröffentlichen, außerdem könnten die Beamten es Kraftfahrern an den Kontrollpunkten entlang der A57 zeigen. Die Autofahrer waren bereits angehalten und befragt worden, aber niemand konnte sich an einen Mann mit einer blauen Reisetasche am Straßenrand erinnern, auch nicht an ein Fahrzeug in der Parkbucht, wo man den Schneemann gefunden hatte. Vielleicht half ein Bild ihrem Gedächtnis auf die Sprünge.
    Diane Fry fand, dass DCI Kessen aussah, als hätte er sich noch immer nicht an den Humor in der Division E gewöhnt. Man munkelte, dass der neue Detective Superintendent jemand sein würde, der Kessen davon abhielt, allzu viele Probleme zu machen.
    »Unsere heutige Aufgabe besteht also darin, ein paar Kleidungsstücke zu finden«, sagte Hitchens. »Und ich bin für diese Shoppingtour zuständig.«
    Es sah aus,

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