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Kaltes Grab

Titel: Kaltes Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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der Hand und las es sich durch. Der Name Lukasz sagte ihr überhaupt nichts, ihr ging es lediglich um die Verwertbarkeit der Information. Cooper wünschte insgeheim, sie würde ihm das Formular wieder zurückgeben, aber stattdessen blätterte sie auch noch die restlichen Formulare durch.
    »Von mir aus, aber dann übernimm das hier gleich mit. Damit schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe, und ich kann dich bei der Tagesbesprechung entschuldigen. Ich schätze, dass wir dieses eine Mal ohne dich auskommen.«
    »Na schön. Du weißt aber, dass ich noch etliche andere Ermittlungen zu erledigen habe?«
    »Geht uns das nicht allen so?«
    Bevor er hinausging, überprüfte Cooper im Wählerverzeichnis die Adresse, die Grace Lukasz angegeben hatte. Der Eintrag für Woodland Crescent 37 verzeichnete drei registrierte Wähler in diesem Haushalt: Piotr Janusz Lukasz, Grace Anne Lukasz und Zygmunt Henryk Lukasz. Damit hatte er den Überlebenden des Lancaster-Absturzes gefunden. Vielleicht irrte sich Diane, was das Glück betraf – es sah ganz so aus, als sei es der Polizei von Edendale durchaus wohlgesinnt.
    Dabei hatte Cooper nicht einmal einen Anlass, Zygmunt Lukasz ausfindig zu machen, außerdem hatte er nicht die leiseste Ahnung, was er den alten Mann überhaupt hätte fragen sollen. Jedenfalls nicht offiziell. Persönlich jedoch interessierte ihn Lukasz’ Version der Bruchlandung von Sugar Uncle Victor und dem Verschwinden von Fliegerleutnant Danny McTeague ungemein. Vielleicht konnte Lukasz das Unbehagen besänftigen, das in ihm aufgekeimt war, als er die Fotos von der Besatzung gesehen hatte, insbesondere das des jungen Fliegers, dem der Tod förmlich ins Gesicht geschrieben schien.
    Außerdem glaubte er im Gegensatz zu Diane Fry, dass Alison Morrissey durchaus das Recht hatte, Nachforschungen über ihren Großvater anzustellen. Sie hoffte gegen jede Vernunft, dass die Medaille, die nach Kanada geschickt worden war, von Danny McTeague selbst stammte, was wiederum bedeutete, dass er noch am Leben war und hier irgendwo in der Gegend wohnte. Es bedeutete zumindest, dass irgendjemand mehr über Mc-Teague wusste, als seinerzeit bekannt geworden war. Cooper war klar, dass er an Morrisseys Stelle genauso handeln würde. Es war ein bisschen ungerecht, dass er ihr nicht helfen konnte, obwohl er an der richtigen Stelle saß. Wenn er nur nicht so viel anderes zu tun hätte!
    Cooper schrieb die Namen der Familie Lukasz in seinen Notizblock. Er würde sie erst besuchen, wenn er die anderen Adressen abgeklappert hatte. Am liebsten hob er sich das Beste bis zum Schluss auf.
    Chief Superintendent Jepson stand am Fenster seines Büros im obersten Stock der Zentrale in der West Street und blickte auf den Parkplatz hinter dem Gebäude hinunter. Der Schnee war an einer Stelle notdürftig zur Seite geräumt worden, trotzdem standen die Autos und Transporter kreuz und quer herum. Eine Gestalt in einem langen Wachsmantel und mit einer Schirmmütze überquerte den Parkplatz.
    »Ben Cooper ist ein guter Junge«, sagte Jepson. »Ich möchte nicht, dass er lange da draußen in der Kälte herummarschiert.«
    Inspector Paul Hitchens war so früh zum Dienst erschienen, weil man es ihm gesagt hatte. Er stand mitten im Zimmer und wartete darauf, dass der Chief Super die Katze endlich aus dem Sack ließ. Bis jetzt hatten sie lediglich über das Wetter geplaudert.
    »Ich gebe zu, dass es einiges Murren unter den Kollegen gegeben hat«, sagte Hitchens.
    »Murren? Was wollen Sie damit sagen?«
    »Cooper ist hier sehr beliebt. Viele Leute finden, dass er schlecht behandelt wurde. Beförderungsmäßig. Wieder jemand, der wegen eines Neulings von außen übergangen wurde, heißt es.«
    »Vielleicht haben die Leute sogar Recht«, sagte Jepson. »Ich möchte sicher gehen, dass Chief Inspector Kessen auch tatsächlich über Coopers Stärken und Potenzial Bescheid weiß. Es ist nicht gut, wenn der erste Eindruck falsch ist. Und, Paul …«
    »Ja, Chief?«
    »Das meine ich ganz allgemein.«
    »Ich verstehe nicht ganz, wovon Sie reden.«
    »Ich meine das mit dem ersten Eindruck. Der erste Eindruck kann lange vorhalten.«
    »Verstehe.«
    »Also treten wir mal mit einer etwas positiveren Haltung an, ja? Ein bisschen weniger von diesem billigen Humor.«
    »Selbstverständlich, Sir«, sagte Hitchens. »Ich sehe zu, dass mein Humor in Zukunft etwas kostspieliger wird.«
    Natürlich behielt Diane Fry Recht. Es war der falsche Zeitpunkt, um auf ein bisschen

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