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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Engländer ja merken, daß wir uns ihrer Küste nähern.«
    »Sind die SEALs einsatzbereit?«
    »Ja, Sir. Wenn sie erst einmal an Land sind, machen sie jeden Widerstand platt. Sie können es kaum mehr erwarten, zum Einsatz zu kommen.«

32
    Paula fand die Autofahrt durch das nächtliche Basel ziemlich unheimlich. Sie mochte die Stadt, aber in der Dunkelheit machten die alten, von den Straßenlaternen nur schwach beleuchteten Gebäude einen ebenso gespenstischen wie majestätischen Eindruck. Auf den Straßen war niemand zu sehen, Straßenbahnen verkehrten schon seit Stunden nicht mehr und die Schatten zwischen den Häusern wirkten düster und bedrohlich. Paula saß neben Newman auf dem Beifahrersitz, während Tweed und Keith Kent die Rückbank einnahmen. Tweed saß aufrecht da. Er spürte, wie ihm das Adrenalin durch die Adern schoß, und blickte unablässig aus dem Fenster, um eine etwaige Gefahr sofort erkennen zu können.
    »Wir nähern uns der Grenze«, sagte er nach einer Weile zu Newman.
    »Marler ist hinter uns. Nicht zu nahe, aber auch nicht mit zu großem Abstand«, sagte Newman nach einem Blick in den Rückspiegel. Tweed drehte sich um und sah nach hinten. Marler saß am Steuer des zweiten Audis, auf dessen Rückbank Butler und Nield Platz genommen hatten. Der Beifahrersitz war leer. Als Newman seinen Wagen abbremste, verlangsamte auch Marler die Fahrt, bis beide Autos zum Stillstand kamen. Die Grenzstation lag unmittelbar vor ihnen. Paula konnte hinter dem Steuer eines schwarzen Audis die massige Gestalt von Jake Ronstadt ausmachen. Er hatte das Fenster auf seiner Seite heruntergekurbelt und diskutierte mit einem der Grenzbeamten. Ein anderer Beamter durchsuchte den Kofferraum des Wagens, während drei Männer in dunklen Mänteln um ihn herumstanden. »Was soll denn das, verdammt noch mal?«, raunzte Ronstadt zum dritten Mal.
    »Ich habe Ihnen einen Diplomatenpaß gezeigt. Sie haben kein Recht, uns aufzuhalten, geschweige denn, unseren Wagen zu durchsuchen.«
    »Wir haben einen Hinweis bekommen.«
    »Was für einen Hinweis denn, Freundchen?«
    »Ich bin nicht befugt, Ihnen das mitzuteilen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, aus dem Wagen zu steigen, damit ich die Vordersitze untersuchen kann?«
    »Und ob mir das etwas ausmachen würde. Ich werde mich über Sie beschweren, darauf können Sie sich verlassen. Wie heißen Sie?«
    »Ich bin der Leiter dieser Grenzstation und habe hier die alleinige Befehlsgewalt.« Er hielt inne, weil ein anderer Beamter ihn am Ärmel zupfte. Die beiden entfernten sich ein paar Meter von dem Wagen und unterhielten sich leise, wobei sie es vermieden, hinüber zu den beiden Audis mit Newman und Marler am Steuer zu blicken, die in einiger Entfernung mit ausgeschalteten Scheinwerfern parkten. Dann kehrten sie zu Ronstadts Wagen zurück.
    »Sie können weiterfahren«, sagte der Leiter der Grenzstation. Ronstadt ließ den Motor an und fuhr los. Als er über der Grenze war, lehnte er sich aus dem Fenster und rief zurück: »Sie können mich mit Ihrer Befehlsgewalt am Arsch lecken!« Dann trat er aufs Gas und fuhr auf die Autobahn. Drei weitere schwarze Audis folgten ihm. Newman wartete noch eine Weile.
    »Vier Wagen«, sagte er dann. »In jedem sitzen vier Männer, macht zusammen sechzehn. Sie sind eindeutig in der Überzahl.«
    »Bereitet Ihnen das Sorgen?«, fragte Tweed vom Rücksitz aus.
    »Überhaupt nicht. Wir waren vorher ja auch schon in der Minderzahl. Aber jetzt sollten wir langsam mal fahren.« Der Grenzbeamte winkte sie durch und salutierte sogar, als die beiden Audis an ihm vorbeifuhren. Kurze Zeit später waren sie auf einer vierspurigen Autobahn mit einer stählernen Leitplanke beiderseits des mit Büschen bepflanzten Mittelstreifens. Weil zu dieser späten Stunde so gut wie kein Verkehr war, hielt Newman großen Abstand zu den vier Autos vor ihnen, während Paula neben ihm im Licht einer Taschenlampe eine ADAC-Straßenkarte konsultierte, die sie in Basel gekauft hatte.
    »Nach Freiburg sollten wir die Ausfahrt Nummer zweiundsechzig nehmen«, sagte sie. »Aber es dauert noch eine Weile, bis wir dort sind.«
    »Nur keine Eile. Wir kommen schon noch früh genug dorthin.«
    Vorn in Ronstadts Wagen saß Leo Madison, der Mann, der Juliette Leroy in St. Ursanne umgebracht hatte, neben seinem Boss auf dem Beifahrersitz. Er schaute ständig nach hinten und überlegte hin und her, ob er Ronstadt etwas sagen sollte. »Ich sehe schon die ganze Zeit die Lichter von zwei Autos hinter

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