Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Knallen vieler gleichzeitig abgefeuerter Waffen. Paula warf sich flach auf den Boden. Der Kommandeur der angreifenden SEALs war offenbar Texaner. Und er war ein Mann, der kein Risiko einging: Er ließ seine Leute feuern, obwohl er gar nicht wissen konnte, ob ihm ein Gegner gegenüberlag oder nicht. Paula erinnert der Feuerüberfall an die amerikanischen Schlachtschiffe, die im Vietnamkrieg Salve um Salve auf einen leeren Dschungel abgegeben hatten. Das Feuer der SEALs war auf die Mitte des Sektors A gezielt gewesen und hatte dort die Erde aufgerissen und Grasbüschel in die Luft geschleudert. Nach kurzer Zeit ließ es an Stärke nach, weil die SEALs offensichtlich ihre Waffen nachladen mußten. Tweed beobachtete alles von seiner Plattform aus und stellte erfreut fest, daß es unter seinen Leuten keine Verluste gegeben hatte. Hastig sprach er in sein Funkgerät. »Feuer frei auf jedes erkannte Ziel!«
    Marler, der sich rechts von Paula im Sektor C befand, zielte mit seinem Armalite auf einen kräftig gebauten SEAL, der gerade im Gehen sein Sturmgewehr nachlud. Marlers Kugel traf ihn mitten in der Brust. Der SEAL blieb stehen, stieß einen gedämpften Schrei aus und fiel zu Boden, wo er reglos liegen blieb. Alf gab aus seinem automatischen Gewehr einen Feuerstoß auf zwei SEALs ab, die viel zu nahe beieinander standen. Beide Männer brachen zusammen. Dann gaben die Amerikaner eine zweite Salve ab, die auf dasselbe Ziel gerichtet war wie die erste und ebenfalls nur das Erdreich aufwühlte.
    »Wartet, bis sie nachladen müssen!«, rief Tweed in sein Funkgerät. Der texanische Kommandeur glaubte offenbar an Salven im Gegensatz zu gezieltem Einzelfeuer. Nachdem der zweite Feuerstoß verklungen war, hatte einer der SEALs die Schnauze voll. Schleunig lud er nach, lief auf die Hecke los und wollte sie mit beiden Händen zerteilen. Dabei rannte der Hüne mit voller Wucht in den verborgenen Stacheldraht, schrie vor Schmerz auf und bewegte sich nicht mehr. Mrs. Carson, die direkt neben Paula auf der Erde lag, sah, wie ein sogar noch größerer SEAL sich in Bewegung setzte und versuchte, über seinen leblos in der Hecke hängenden Kameraden auf die andere Seite zu klettern. »Schnell, schalten Sie Ihren Scheinwerfer an!«, zischte Mrs. Carson Paula zu.
    Ein zweiter SEAL folgte bereits dem ersten, als Paula den Lichtkegel des Scheinwerfers auf die Hecke mit dem Stacheldraht richtete. Sofort begann Mrs. Carson mit ihrer Maschinenpistole auf die grell beleuchteten Amerikaner zu schießen, die das Hindernis fast schon überwunden hatten. Der erste SEAL warf die Arme in die Luft, so daß sein Sturmgewehr in hohem Bogen zu Boden fiel. Dann zerfetzten Mrs. Carsons Geschosse die Brust des zweiten SEALs, der neben seinem Kameraden wie ein nasser Sack zusammensank. »Feuer!«, schrie der Texaner.
    »Feuer einstellen, bis sie nachladen!«, befahl Tweed. Die neue Salve schlug schon etwas näher an den Verteidigern in den Boden, aber die Kugeln waren immer noch gute zehn Metern von ihnen entfernt. Drei weitere SEALs stürzten, ohne den Befehl ihres Kommandeurs abzuwarten, wild um sich schießend auf die Hecke zu und wollten den Körper ihres toten Kameraden als Steigleiter benützen. Mrs. Carsons Maschinenpistole bellte auf, als die Männer in den Kegel von Paulas Suchscheinwerfer gerieten, und alle drei brachen übereinander taumelnd zusammen. Tweed rätselte noch immer, was es wohl mit der fünften Krabbe auf sich hatte, die bewegungslos vor den anderen Fahrzeugen stand. Dann fiel es ihm auf einmal wie Schuppen von den Augen. »Marler! Werfen Sie sofort eine Handgranate auf die vorderste Krabbe! Alle anderen volle Deckung!« Paula blickte hinüber zu Marler, der bereits mit der rechen Hand eine Handgranate aus seiner Leinentasche genommen hatte und ihr mit der linken zuwinkte. Paula winkte zurück und kroch ein paar Meter von dem Suchscheinwerfer weg, der ein viel zu offensichtliches Ziel darstellte. Von ihrer neuen Position aus schaute sie wieder auf Marler, der jetzt in der linken Hand eine Pistole mit einem kurzen, dicken Lauf hielt. Paula hatte ganz die Leuchtkugeln vergessen, die der Lieferwagen von Surrey zum Bunker gebracht hatte. Während eine weitere Salve der Amerikaner abebbte, erhoben sich auf einmal Butler und Nield, die beide Maschinenpistolen in den Händen hatten. Sie richteten die Waffen auf vier SEALs, die hinter der Hecke ihre Sturmgewehre nachluden. Alle vier brachen zusammen, und Butler und Nield gingen wieder in

Weitere Kostenlose Bücher