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Kammerflimmern

Kammerflimmern

Titel: Kammerflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Even Anne; Holt Holt
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Schultern, blieb aber immerhin sitzen.
    »Eine Datei«, sagte Ola und berührte seinen linken Zeigefinger mit dem rechten. »Eine Maschine. Die Datei enthält ein Virus, das in die Programmierungseinheit runtergeladen worden ist, vermutlich vor ziemlich kurzer Zeit. Das Virus programmiert den ICD falsch, an den die Maschine angeschlossen wird.«
    »Letzteres ist nur eine Vermutung«, sagte Skule. »Du hast also die Datei mit dem Virus auf so einem Dings«, sagte er und schwenkte ein silberfarbenes Datenzäpfchen, »das du danach in das USB-Portal einer Programmiermaschine steckst, dann drückst du auf zwei Knöpfe – und wupps!«
    Jetzt lächelte er strahlend. Seine Zähne waren so perfekt wie das sonstige Äußere des Mannes. »Du hast eine Mordmaschine. Das ist doch eigentlich ganz schön geil. Hier diskutieren wir seit Jahren, ob es möglich ist, sich bei anderen in den Pacemaker einzuhacken, und dann ist es eine viel bessere Idee, einfach so ein kleines Virus zu schicken.«
    »Geil ist vielleicht nicht das passende Wort«, sagte Sara kühl. »Und die Vorgehensweise, die du andeutest, setzt doch voraus, dass jemand Zugang zu den Programmiermaschinen hast. Das haben nur wenige.«
    »Top Security, ich muss schon sagen. Ich sitze hier erst seit ein paar Stunden, und vier Personen haben hereingeschaut. Nur zwei haben gefragt, was ich hier mache. Und die haben sich dann damit zufriedengegeben, dass ich deinen Namen genannt habe.«
    Skule schaute Sara für einen Moment spöttisch an.
    »Wir haben dich hereingelassen«, sagte sie. »Drei verschlossene Türen trennen diesen Raum von dem öffentlich zugänglichen Bereich.«
    Skule wirkte noch immer nicht überzeugt. »Wer hat denn Zugangscode und Karte für diese Türen?«
    »Viele«, sagte Ola, ehe Sara antworten konnte. »Ärzte und Krankenschwestern. Reinigungspersonal. Ich habe keine Ahnung, ob Träger und Büroangestellte auch den letzten Code für die Tür hier haben, aber ich habe sie ein wenig zu oft offen vorgefunden.«
    »O verdammt«, sagte Skule beeindruckt und zeigte auf den offenen Schrank in der Ecke. »Wie viele ICDs liegen da? Fünfundzwanzig? Mehr? Zu einem Stückpreis von hunderttausend? Ihr geht ganz schön fahrlässig mit meinen Steuergeldern um, ich muss schon sagen.«
    »Nun ist ein ICD ziemlich wertlos für andere als uns, die wissen, wie man ihn benutzt«, sagte Sara, und noch immer hörte Ola den aggressiven Unterton in ihrer Stimme. »Und es ist ganz einfach nicht richtig, dass die Sicherheit so nachlässig behandelt wird, wie ihr behauptet. Jedenfalls ...«
    Sie fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Die Finger verschwanden in den Locken, und für einen Moment riss sie die Augen auf, dann ließ sie die Hände sinken. »Jedenfalls sind wir am Ende des Weges angelangt«, sagte sie.
    »Wie meinst du das?«, fragte Ola.
    »Jetzt haben wir genug.«
    »Genug wofür?«
    »Um das zu tun, wonach du seit mehreren Tagen quengelst. Ich setze mich jetzt hin und schreibe einen ausführlichen Bericht darüber, was geschehen ist. Du tust das auch, konzentrierst dich aber auf die rein technischen Aspekte. Morgen früh schlagen wir Alarm. Und händigen die Berichte, diesen Apparat und die drei ICDs Kaare und der Krankenhausleitung aus.«
    »Gott sei Dank«, sagte Ola und schlug Skule Holst auf den Rücken. »Ich hab ja gewusst, dass ich mich auf dich verlassen kann. Hilfst du mir bei dem Bericht?«
    »Nein«, sagte Skule Holst und fing an, seine Siebensachen in einen großen, festen Koffer zu packen. »Deine Drecksarbeit kannst du selbst erledigen. Aber ehe ich gehe, möchte ich noch sagen ...«
    Er hielt mitten in einer Bewegung inne, mit einer Festplatte in der einen und einem Bündel Kabel in der anderen Hand. »... habt ihr euch schon überlegt, ob ihr überhaupt wissen wollt, was dahintersteckt?«
    »Ob wir das wollen?«, fragte Ola verdutzt. »Wie meinst du das?«
    »Die Summe von allem, was ihr mir erzählt habt, lässt mich annehmen, dass dieses Virus nicht zufällig hier im GRUS losgelassen worden ist. Es hat mit euch beiden zu tun«, sagte Skule. »Vor allem mit dir.«
    Er nickte zu Sara hinüber, ohne sie anzusehen. »Nach dem, was Ola sagt, bist du weltberühmt. Verdammt tüchtig. Und dann steckst du mit meinem Kumpel hier zusammen. In diesem Land gibt es nicht so viele Ärzte, die zugleich Ingenieure sind.«
    »Doch, das ist nicht so ganz ...«
    Ola wurde von einer ungeduldigen Geste Skules zum Schweigen gebracht. »Die Kombination von euch

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