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Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition)

Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition)

Titel: Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Gude
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Hämatome am ganzen Körper. Ich mache Ihnen ein Angebot:
Sie bleiben hier sitzen und hören endlich auf, Whisky zu trinken. Und ich renne
schnell runter, besorge in einer Apotheke ein paar Utensilien und repariere Ihr
Gesicht notdürftig. Und dann holen wir die Polizei. Die Kerle, die das angerichtet
haben, gehören hinter Gitter.
     
    (…)
    Detektiv: Was
geben Sie mir da für eine Spritze?
     
    Klient: Ein
Gerinnungshemmer gegen Embolien. Wegen den Blutergüssen. Ich lasse Ihnen zehn Injektionsampullen
hier, Sie müssen sich eine pro Tag in die Bauchdecke spritzen. Warum rufen Sie nicht
wenigstens Ihre alten Freunde aus dem Präsidium an, damit die sich mal diskret nach
dieser Schlägertruppe umschauen?
     
    Detektiv: Als
Kommissar im Vorruhestand eine Detektei aufmachen, um dann gleich bei den alten
Kollegen um Rückendeckung zu ersuchen? Es gibt angenehmere Arten, sich lächerlich
zu machen. Ich frage mich, wie die mir auf die Spur gekommen sind.
     
    Klient: So,
jetzt kümmern wir uns um Ihre Augenbraue. Erst schön desinfizieren, und dann spritze
ich Ihnen ein kleines Lokalanästhetikum, bevor ich Nadel und Faden ansetze …
     
    Detektiv: Nadel
und Faden? Sie haben unten in der Apotheke dieses chirurgische Zeug bekommen?
     
    Klient: Ich
war noch schnell in der Drogerie gegenüber. Eine ganz normale Nähnadel und etwas
Zahnseide tun es auch. Ist alles schön steril, Sie brauchen sich keine Sorgen zu
machen.
     
    Detektiv: Lassen
Sie das mit der Betäubung, schenken Sie mir einfach noch einen Whisky ein.
    Klient: Ah,
die gute alte Cowboynummer. Wenn Sie unbedingt meinen. Soll ich Ihnen eine Patronenhülse
besorgen, auf die Sie beißen können? Ich könnte auch eine Messerklinge erhitzen
und die Wunde einfach ausbrennen! So, jetzt schön ruhig halten …
     
    Detektiv: AAAAHH!
SCHEISSE! Was zum Teufel machen Sie da?
     
    Klient: Eine
klassische Einzelknopfnaht, mehr habe ich leider nicht mehr drauf. Ist schon ein
paar Jahre her, mein Medizinstudium. Und wenn Sie weiter so zucken, brauchen Sie
sich an Halloween nicht zu verkleiden.
     
    Detektiv: Los,
machen Sie schon weiter, ich will es hinter mir haben.
     
    Klient: Jetzt
erzählen Sie schon, Karl. Das lenkt Sie ab.
     
    Detektiv: Was?
     
    Klient: Na,
was wohl? Wollen Sie mir weismachen, Sie wären beim Sahneschlagen in den Mixer gestürzt?
Wer hat Ihnen diese Blessuren verpasst?
     
    Detektiv: Zwei
von Welders’ Spießgesellen. Die haben mir unten in der Tiefgarage aufgelauert.
     
    Klient: Um Himmels
willen! Sind Sie sicher? Was wollten die von Ihnen? Wie sind die überhaupt auf Sie
aufmerksam geworden?
     
    Detektiv: Gute
Frage. Sehr gute Frage.
     
    Klient: Sie
müssen bei der Recherche unvorsichtig gewesen sein.
     
    Detektiv: Unvorsichtig?
Haben Sie mir neulich nicht selbst empfohlen, diese Truppe zu infiltrieren?
     
    Klient: Aber
inkognito! Also, haben die beiden etwas über Welders verraten?
     
    Detektiv: Nur
so viel: Wenn ich weiter hinter ihm herschnüffle, kommen sie noch mal vorbei, um
mir nach der Vorspeise den Hauptgang zu servieren.
     
    Klient: Seine
Mutter. Es war sicher seine Mutter. Sie hat Welders von Ihrem Besuch bei ihr erzählt,
und irgendwie hat er herausgefunden, dass Sie kein Ausstiegsberater sind, sondern
ein Privatdetektiv.
     
    Detektiv: Schon
möglich, aber unwahrscheinlich. Ich habe das Gefühl, denen hat jemand was gesteckt.
Jemand, dem ich auf den Schlips getreten bin und der mir jetzt einen Denkzettel
verpassen will.
     
    Klient: Wie
auch immer, Karl. Die Sache läuft uns aus dem Ruder. Ich entbinde Sie hiermit von
Ihrem Auftrag und werde gleich die Polizei informieren …
     
    Detektiv: Niemand
wird entbunden, keiner informiert die Polizei. Wir haben einen Deal, und ich werde
meinen Teil der Vereinbarung erfüllen. Ich werde Ihnen Welders servieren. Sind Sie
endlich fertig?
     
    Klient: Einen
Moment, ein kleiner Knoten noch – so, das hätten wir. Hmm, ein wenig sehen Sie jetzt
aus wie Frankensteins Monster. Aber mehr können Sie nach zwanzig Jahren Auszeit
nicht von mir erwarten.
     
    Detektiv: Trotzdem
danke. Seltsam, Jacques. Sie scheinen sich überhaupt keine Sorgen darum zu machen,
selbst einen Besuch von Welders’ Spießgesellen zu bekommen. Sie sind schließlich
mein Auftraggeber, gehen hier ein und aus. Die haben Sie vielleicht längst beobachtet
und könnten Ihnen direkt vor der Detektei auflauern!
     
    Klient: Karl,
Sie verstehen es wirklich, jemandem Angst zu machen. Ein Grund mehr, die ganze Sache
hier und

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