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Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition)

Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition)

Titel: Kammerspiel: Der fünfte Fall für Rünz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Gude
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jetzt an die Profis zu übergeben. Wissen diese Kerle denn von mir? Ich
meine, haben Sie denen verraten, wer Ihnen den Auftrag …?
     
    Detektiv: Ich bin Profi. Und keine Panik, ich habe der Folter standgehalten. Habe schon ganz andere
Geschichten durchgestanden. Und Sie? Sie wirken fast erleichtert über diesen Vorfall!
Als hätten Sie nach einem willkommenen Anlass gesucht, die Suche nach Welders abzublasen.
     
    Klient: Ich
gebe zu: Spätestens seit Ihrer Theorie mit diesem rachsüchtigen Vater der Spenderin
wurde mir etwas mulmig.
     
    Detektiv: Sagten
Sie nicht am Ende unseres ersten Treffens, Sie würden etwas ›Drama‹ mögen?
     
    Klient: Ja,
aber vor dem Fernsehgerät, mit einer Tüte Chips in der Hand!
     
    Detektiv: Sie
haben mir eine Frage immer noch nicht beantwortet, Jacques. Waren Sie schon im Bett
mit meiner Frau?
     
    Klient: Was
um Himmels willen ist das jetzt für ein Themenwechsel? Fangen Sie an zu halluzinieren,
Karl? Wahrscheinlich haben Sie doch eine Gehirnerschütterung!
     
    Detektiv: Sagen
Sie schon: Waren Sie mit ihr im Bett?
     
    Klient: Diese
Frage ist mir etwas zu intim, ich möchte hier zu meinem Privatleben keine Auskunft
geben.
     
    Detektiv: Machen
Sie Witze? Sie baggern meine Ex an und erzählen mir was von Privatleben?
     
    Klient: Eben. Ihre Ex .
Das Privatleben Ihrer Exfrau ist nicht mehr Ihr Privatleben.
     
    Detektiv: Na
gut, Jacques. Dann interessiert Sie sicher auch nicht, wie man sie am besten rumkriegt
und richtig auf Touren bringt.
     
    Klient: Bitte,
Sie sind der Patient, Karl. Wenn es Ihnen guttut, wenn es Sie von Ihren Schmerzen
ablenkt, dann sprechen Sie sich aus und erzählen Sie es mir.
     
    Detektiv: Gott, was
sind Sie doch für ein mieser Heuchler, Jacques. Der abgeklärte, vernünftige Analytiker,
der intellektuell überlegene Beobachter, der immer über den Dingen steht. Kommen
Sie, Sie sind richtig heiß drauf, es zu erfahren. Na gut, ich erzähl’s Ihnen
trotzdem, damit Sie auf der Matratze nicht endlos an ihr herumwursteln wie ich damals
beim ersten Rendezvous mit ihr. Sie steht auf Dirty Talk .
     
    Klient: Auf
WAS?
     
    Detektiv: Dirty
Talk – Sie müssen Ihr schmutzige Sachen ins Ohr flüstern, dann wird sie schneller
feucht als ein Pudel im Starkregen.
     
    Klient: Oh Karl.
Sie bewegen sich jetzt weit unter Ihrem Niveau.
     
    Detektiv: Wollen
Sie Niveau oder wollen Sie poppen, Jacques? Entscheiden Sie sich. Nach der ersten
Verbalattacke wird Sie sich ein wenig zieren, so tun, als wäre sie entrüstet wegen
Ihren Unverschämtheiten. Dann ist es wichtig, am Ball zu bleiben, keinen Rückzieher
zu machen, Kohlen nachzulegen, je heißer, umso besser. Sie wissen doch – halb zog
er sie, halb sank sie hin. Frauen wollen Sex, aber sie wollen dabei unschuldig bleiben.
Was amüsiert Sie so, Jacques? Gefällt Ihnen meine kleine Nachhilfestunde in Sachen
aufreißen?
     
    Klient: Sind
Sie fertig, Karl?
     
    Detektiv: Na,
hören Sie mal. Ein kleines Dankeschön wäre durchaus angebracht! Schließlich habe
ich Ihnen gerade den perfekten Dosenöffner für meine Frau geschenkt.
     
    Klient: Ex frau.
Sie sind wirklich ein paar Jahrzehnte zu spät auf die Welt gekommen, Karl. Kein
Wunder, dass Sie so ein Faible für vergangene Zeiten haben. Übrigens: Sie sagten
bei unserem ersten Gespräch, Sie seien ein Fan dieser alten Detektivgeschichten
aus der Schwarzen Serie, erinnern Sie sich? Mich hat das neugierig gemacht. Ich
habe mir ein paar DVDs besorgt, unter anderem ›Tote schlafen fest‹ mit Humphrey
Bogart und Lauren Bacall …
     
    Detektiv: Jaja, ich
weiß, worauf Sie hinauswollen. Sie brauchen gar nicht weiterzuerzählen, Jacques.
General Sternwood engagiert Marlowe wegen seiner verschwundenen Tochter, Marlowe
taucht tief in die finsteren Machenschaften des Gangsterbosses Eddie Mars ein, der
ihm ein paar Schläger vorbeischickt. Nette Übereinstimmung, bis auf einen kleinen
Fehler: Sie haben mich doch nicht wegen Ihrer Tochter engagiert, oder?

5
     
    Detektiv: Hallo,
Jacques, warum sind Sie so außer Atem? Kommen Sie erst mal rein und ruhen sich aus.
     
    Klient: Danke.
Der Aufzug ist kaputt, wussten Sie das nicht? Ihr Anruf kam mir gerade recht, ich
wollte sowieso bei Ihnen vorbeischauen. Was ist mit Ihren Verletzungen, haben Sie
noch Schmerzen? Ist Ihnen schwindelig oder übel?
     
    Detektiv: Was?
Ach, die paar Kratzer – längst vergessen. Setzen Sie sich, Jacques.
     
    Klient: Das
lohnt sich nicht, ich bin nur hier, um Ihnen Ihr …
     
    Detektiv:

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