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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Laibe Schwarzbrot.
    »Kräutertee?«, fragte die Soldatin, die ich nicht kannte, eine Brünette mit spitzer Nase, als sie sich einen Ranken Brot abbrach.
    »Er schmeckt nach nichts, aber er soll angeblich helfen.« Ich nahm mir etwas Brot und eine Handvoll getrockneter Früchte. »Ist noch Käse da?«
    »Nur noch von dem gelben, Meister Lerris.«
    »Besser als nichts«, murmelte ich. »Bring ihn her.«
    Rissa stellte den Käselaib auf den Tisch und ich schnitt mir etwas unbeholfen mit der linken Hand zwei Scheiben davon ab, dann reichte ich ihn Krystal.
    Obwohl der Laib groß gewesen war, blieb nicht sehr viel davon übrig, nachdem sich Krystals Soldaten bedient hatten. Das erinnerte mich wieder daran, dass es ein sehr kostspieliges Vergnügen sein konnte, der Gemahl einer Kommandantin zu sein.
    »Wie kommt es, dass du dich nicht selbst heilen kannst?«, fragte Haithen.
    Die anderen sahen mich an, als hätte ihnen allen diese Frage auf der Zunge gebrannt.
    »Ich könnte es ... doch das wäre nicht gut. Wenn ich dann irgendwann einmal müde würde, zerfiele ich in meine Bestandteile.« Ich versuchte es zu erklären. »Ordnungs-Zauber verlangt Stärke und Geschick – genau wie der Schwertkampf. Haithen, warum trägst du kein Zweihandschwert?«
    »Es ist zu schwer, besonders beim Reiten. Ich würde das Gleichgewicht verlieren.«
    »Dasselbe gilt für die Zauberei. Als ich gegen den ersten Weißen Magier kämpfte, musste ich ihn nur mit meinem Stab berühren, nachdem ich ihn von seiner Macht abgeschnitten hatte. Als er keinen Zugang mehr zu seiner Macht hatte, starb er. Wenn ich pure Ordnung gebrauchen würde, um mich selbst zu heilen, und meine Macht oder Stärke jemals verlöre, zerfiele ich in tausend Stücke.« Ich streckte meine gesunde Hand aus, um die Einwände abzuwehren. »Nur ein anderer Magier kann ein wenig helfen; das ist es, was die Heiler tun. Ich kann Ordnung einsetzen, um das Chaos von meinem Körper fernzuhalten und um das Zusammenwachsen meiner Knochen zu beschleunigen. Ich werde schneller gesund und die Knochen wachsen gerade zusammen.«
    »Können deshalb die Heiler nicht sehr vielen Verwundeten gleichzeitig helfen?«, fragte Haithen.
    Ich nickte. »Jedes Mal, wenn du jemanden heilst, wird Energie verbraucht. Ein Heiler kann so viel Ordnung einsetzen, dass es ihn selbst umbringt und den Kranken rettet.«
    »Trägst du deshalb einen Stab?«, fragte Perron.
    »So einfach ist das nicht. Man kann niemanden mit der Ordnung umbringen oder verletzen – nicht unmittelbar. Man sagt, dass ein Sturm-Magier mit Hilfe der Ordnung einen Sturm schaffen kann, und dieser Sturm wiederum kann Menschen töten. Doch dazu braucht es Zeit, diese Art von Magie ist deshalb für einen Kampf ungeeignet.«
    »Aber du hast den Weißen Magier umgebracht.«
    »Nein. Ich half ihm nur dabei, sich selbst zu töten.« Ich zwang mich zu einem Lachen. »Ihr habt doch alle gesehen, welches Durcheinander dadurch ausgelöst wurde.«
    »... verstehe immer noch nicht ...«, murmelte die fremde Soldatin. »Du hast ein ganzes Tal zerstört, aber du brauchst einen Stab, um dich selbst zu schützen?«
    »Was soll ich tun, wenn ein Soldat mit einem Schwert auf mich zukommt? Ich kann kein Chaos auf ihn schleudern.« Ich sah die Frau an. »Oder auf sie. Und ich weiß auch nicht, wie man Stürme herbeizaubert.«
    »Aber du hast es getan. Es hat tagelang geregnet.«
    Ich musste grinsen. »Was hat mir das eingebracht?«
    Zumindest Haithen lachte.
    »Das ist ja alles hoch interessant«, warf Krystal ein, »aber der Autarch erwartet mich gleich nach dem Morgenappell.«
    Sie schlangen hinunter, was sie gerade im Mund hatten, als wäre es ihr letztes Mahl. Dann stürmten sie hinaus in den Hof, nachdem sie sich vor Rissa verbeugt hatten.
    »Danke, Rissa.« Perron verbeugte sich am tiefsten.
    »Danke.« Rissa – eine ernsthafte Rissa – wurde rot.
    Perron grinste und drehte sich um.
    Als Krystal aufstand, versuchte ich dasselbe, ich musste mich allerdings vom Tisch hochstemmen und mich auf einen Stock stützen.
    »Nicht ...«
    »Ich kann nicht ewig nur herumliegen.« Ich umarmte sie.
    »Ich möchte nicht, dass du für den Rest deines Lebens hinkst, nur weil du jetzt etwas beweisen willst. Zu Hause musst du nicht den Helden spielen.« Sie küsste, mich trotzdem.
    Ich stand in der Tür, als sie sich in den Sattel schwang und in den grauen Morgen hinausritt, zurück nach Kyphrien und zu Trainingsstunden, Logistik, Planung, Politik, Disziplin – und all

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