Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
sich denn etwa alle Ordnungs-Meister darum?
    Viel zu viele Fragen ... ich legte das Buch schließlich beiseite und döste ein.
    Es war schon spät, als Krystal heimkam, schon lange war es dunkel. Trotzdem trug sie noch Weste und Schwert, als sie ins Schlafzimmer trat.
    »Wie geht es dir?«
    Ich setzte mich auf und es gelang mir erneut, meine Beine, das gesunde wie das verletzte, von der Bettkante hinunter zu lassen; das geschiente linke Bein baumelte natürlich nicht, sondern stand nur einfach waagerecht in der Luft und schmerzte. »Es wird besser.«
    »Das ist gut.« Sie berührte meine Wange und küsste mich.
    »Wie geht es dir?«
    »Es könnte schlechter sein. Yelena hat uns einige Rekruten aus Ruzor geschickt. Ein paar von ihnen machen wirklich einen guten Eindruck. Sie stammen aus Südwind. Dort werden noch die alten militärischen Traditionen gepflegt – zwar nicht ganz so intensiv wie in Westwind, aber immerhin. Wir können solche Soldaten gut gebrauchen.«
    »Ein paar? Reicht das?«
    Krystal zog ihren Stuhl näher ans Bett und setzte sich mit einem tiefen Seufzer. »Wir können einen Nutzen daraus ziehen und das ist gut. Ich habe erfahren, dass eine ganze Einheit aus Spidlar kommen wird. Die Händler haben sie entlassen.« Sie seufzte erneut. »Diese Narren. Haben sie aus Dorrins Zeit nichts gelernt? Natürlich nicht. Sie denken nur ans Geld.«
    »Tamra war heute bei mir.«
    »Sie sagte, sie hätte dich schon lange nicht mehr gesehen.«
    »Hat sie dir erzählt, was sie vorhat, um Berfirs Gesandten einzuschüchtern?«
    »Sie ist noch immer ziemlich schroff, nicht wahr?« Krystals Lachen klang etwas traurig.
    »Sie wird es wohl auch immer sein.«
    »Wie denkst du darüber?«, fragte meine Gemahlin.
    »Ihre Idee ist vielleicht gar nicht so schlecht.« Ich zuckte mit den Schultern – vorsichtig. »Kasee verfügt über kein großes Heer und jemand wie Berfir lässt sich nur mit einer Streitmacht – egal welcher – beeindrucken.«
    »Das denke ich auch. Wirst du dazu in der Lage sein?«
    »Ich werde es müssen, oder?«
    »Du machst schon Fortschritte.«
    »Hattest du einen langen Tag?« Ein leichter Schwindel überkam mich.
    »Sehr lang.«
    Von meiner höheren Sitzposition im Bett aus streckte ich den Arm zu ihr hinunter. Ich strich ihr über die Wange und massierte ihre verspannten Schultermuskeln. Nach einer kleinen Weile musste ich zur linken Hand wechseln. Der rechte Arm schmerzte zu sehr.
    Krystal ließ den Kopf nach vorn fallen und genoss die Berührung, genau wie ich.

 
XXXIX
     
    A m nächsten Morgen, während Krystal ihre Uniform anzog, humpelte ich im Dunkeln in die Küche. Nach Tamras Besuch am vorigen Tag verstand ich, dass ich wohl nicht mehr viel Zeit zum Herumliegen hatte. Außerdem ging es mir schon so gut, dass ich nicht mehr im Bett bleiben wollte, nachdem Krystal aufgestanden war, ganz gleich wie früh es auch sein mochte.
    Ich machte mir Sorgen, denn sie würde wahrscheinlich nicht zu Hause schlafen, wenn ich nicht krank wäre, und das späte Nachhausekommen und frühe Aufstehen raubte ihr den notwendigen Schlaf. Doch ich mochte es, wenn sie neben mir lag.
    Rissa stellte eine Tasse Kräutertee vor mich hin. »Ihr seht aus, als brauchtet Ihr das.«
    Ganz gleich, ob ich es benötigte oder nicht, ich hatte das zu trinken. Es schmeckte nach nicht sehr viel, ganz im Gegensatz zu dem widerlichen Zeug, das sie in mich hineingeschüttet hatten, um mich zu heilen.
    Dann brachte Rissa das Brot. Krystal kam herein, ihr kurzes Haar war frisiert, sie trug bereits die Weste und das Schwert.
    Ich tätschelte ihr Bein und bekam ein Lächeln dafür, als sie nach ihrer Teetasse griff.
    Aus der Dunkelheit im Hof drangen die Geräusche von Pferden herein, die gerade gesattelt und fertig gemacht wurden. Rissa stellte eine Schüssel mit getrockneten Pfirsichen und Birnäpfeln zwischen uns.
    »Nimm du dir zuerst. Ich muss ja nirgends hin.« Ich nickte Krystal zu und sie lächelte wieder.
    »Es wird nicht lange dauern, dann musst auch du wieder fort.«
    Perron kam herein und Krystal winkte ihn an den Tisch. »Hol die anderen zum Frühstück herein.«
    »Ja, Ser.«
    Als er wieder draußen war, fügte Krystal hinzu: »Sie können es sowieso kaum erwarten, dich zu sehen.«
    »Mich?«
    Sie schnaubte.
    »Sei gegrüßt, Ordnungs-Meister«, sagte Perron.
    Haithen, eine weitere Frau und ein Mann kamen herein und setzten sich an den Tisch. Rissa brachte zwei weitere Schüsseln mit getrockneten Früchten und noch zwei

Weitere Kostenlose Bücher