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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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brachte Becher. »Es gibt Kräutertee oder dunkles Bier.«
    »Bier für mich.« Krystal musste nicht lange überlegen. »Es war ein langer Achttag.«
    Haithen und ich tranken Tee; die anderen wollten Bier.
    Als ich gerade einen halben Becher Tee getrunken und mich einigermaßen aufgewärmt hatte, waren Krystal und ihre Garde schon bei der zweiten Portion Eintopf und Rissa musste zwei weitere Brote in die Körbe legen.
    Ich war bereits mehr als satt nach der ersten Portion, aber schließlich hatte ich am Mittag Brot und Käse gegessen und war nicht durch den eisigen Regen geritten.
    »Hast du die Verteidigungsanlagen im Hafen besichtigt?«, fragte ich, nachdem ich den letzten Bissen Eintopf hinuntergeschluckt hatte.
    »Ja, aber in Ruzor existieren praktisch keine Verteidigungsanlagen.«
    »Keine? Was ist mit all den Mauern?«
    Krystal schob sich einen Löffel Eintopf in den Mund und schwieg. Perron starrte auf seinen Teller.
    »Kann ich noch etwas Brot haben?«, fragte Haithen.
    Ich sah in den Korb und konnte nicht glauben, dass er schon wieder leer war.
    Die zwei anderen Soldaten sahen sich an und dann wieder auf ihre Teller.
    »Esst so viel Brot, wie ihr wollt«, forderte Rissa uns auf. »Brot haben wir genug.«
    »Ich verstehe«, bemerkte ich. »Berfirs Raketen werden die Mauern wohl nicht standhalten?«
    »Und auch nicht den langen hamorischen Kanonen.« Krystal hielt inne und nahm einen kräftigen Schluck von dem dunklen Bier. »Die alte Festung steht auf dem Wellenbrecher, dort ist es zu ungeschützt.«
    »Hast du von dem Gesandten aus Südwind etwas erfahren?«
    Krystal holte tief Luft. »Im Hafen von Dellash liegt ein Geschwader von etwa einem Dutzend hamorischer Stahlschiffe und noch mehr sind unterwegs dorthin.«
    »Dellash? Wo ist das?«
    »Eine kleine Insel in der Bucht von Sommerhafen.«
    »Das ist in Delapra, aber Delapra gehört fast zu Südwind.«
    »Nicht mehr. Es gibt eine große hamorische Handelsstation in Sommerhafen und die hamorischen Händler laufen den Hafen nun das ganze Jahr über an.«
    Jetzt begriff ich. Hamor benutzte Dellash als Flottenstützpunkt, um seinen Handel mit Candar zu ›schützen‹.
    »Ist deshalb der Gesandte aus Südwind nach Ruzor gekommen und nicht nach Kyphrien?«, fragte ich.
    »Sie ist keine Gesandte.« Krystals Stimme nahm einen sarkastischen Ton an. »Sie unternahm nur eine Vergnügungsreise.«
    »Eine Vergnügungsreise? Mit einer Gefolgschaft von zehn Mann?«, fragte Perron.
    »Ich bin nur eine einfache Reisende, Kommandantin Krystal ...«, äffte Krystal nach, dann leerte sie ihren Becher. »Kann ich noch etwas davon haben?«
    Rissa nickte und holte den Krug.
    Krystal füllte den Becher bis zum Rand, sie musste schnell einen Schluck von dem Schaum nehmen, damit der Becher nicht überlief.
    »Sie hat viel von den hamorischen Schiffen erzählt, sprach von Konstruktion, Geschützen, Leistung, Panzerung, Marinetruppen und deren Nähe zu Sommerhafen.« Meine Gemahlin nahm noch einen kräftigen Schluck aus dem gut gefüllten Becher. »Dellash war früher einmal ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen. Jetzt besitzt es einen riesigen Wellenbrecher aus Stein und drei Piere, ganz zu schweigen von dem Kohlenberg, der aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien.«
    Während Krystal sprach, wurde es mir immer flauer im Magen; die Soldaten starrten nur auf den Tisch und blickten uns nicht an.
    »Warum hat noch niemand davon gehört?«
    »Offenbar hat der Kaiser dies verhindert. Bis jetzt jedenfalls.«
    Auch das war nicht gerade eine gute Nachricht.
    »Weiß Kas... der Autarch davon?«
    »Noch nicht. Heute Nacht kann auch sie nichts mehr unternehmen.«
    Ich starrte zum Fenster hinaus, die schweren Schneeflocken schwebten noch immer daran vorbei.
    »Sie kann ohnehin nicht viel dagegen tun«, bemerkte Perron.
    Krystal seufzte und trank einen Schluck Bier. Auch Perron schenkte sich nach.
    »Wie geht es Yelena?«, fragte ich schließlich.
    »Sie wird von allen respektiert«, erzählte Krystal mit einem leisen Lachen, »besonders nachdem sie am ersten Tag entdeckte, dass Kyldesee Gelder in ihre eigene Tasche hatte fließen lassen.«
    »Vieles davon tauchte plötzlich in der Waffenkammer und in den Lagerräumen wieder auf«, fügte Haithen hinzu. »Besonders nachdem bekannt wurde, dass Yelena dich gut kennt, Meister Lerris.«
    »Ich glaube nicht, dass mein Name damit etwas zu tun hat. Yelena ist so tüchtig, sie braucht sich nicht auf einen drittklassigen Magier zu

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