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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Holzarbeit leisten konnten, auch schwere Stühle brauchten?
    Nachdem ich die Beine in die dafür vorgesehenen Vorrichtungen geleimt hatte, säuberte ich den Leimtopf und goss etwas Wasser hinein, bevor ich ihn wieder in den Dreifuß über dem Feuer hängte. Draußen grollte in der Ferne der Donner, Regen klatschte an Wände und Fenster.
    Immer wieder schickte ich meine Sinne aus. Krystal hätte schon seit Tagen zurück sein müssen und ich hatte nichts von ihr gehört. Ich fühlte jedoch, dass sie sich näherte, und schließlich hörte ich die Pferde, lange bevor sie den Hof erreichten. Ich rannte hinaus in den kalten Regen, um Krystal und ihre Garde vor dem Stall in Empfang zu nehmen.
    Perron öffnete die Stalltür und Haithen stand im Schlamm und hielt die Zügel seines Pferdes. Die anderen zwei Soldaten stiegen gerade ab.
    Ich hielt Krystal die Hand hin, aber sie brauchte sie nicht, um aus dem Sattel zu springen. Wenn ich sie allerdings nicht gehalten hätte, wäre sie im Schlamm ausgerutscht.
    »Du solltest dich nicht hier draußen herumtreiben.« Trotz des besorgten Tones schenkte sie mir ein Lächeln und dafür nahm ich die Kälte gern in Kauf.
    »Mir geht es schon viel besser, ich habe dich vermisst und mir Sorgen um euch gemacht, deshalb stehe ich hier«, gab ich zu, als ich sie umarmte; den Schwertknauf, der sich in mein gesundes Bein bohrte, bemerkte ich nicht.
    »Ich bin froh.«
    Dann redeten wir erst einmal nichts mehr.
    »Wie kannst du mich aushalten? Ich rieche wie ein ganzer Stall.«
    »Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    »Nicht nur dein Bein muss geheilt werden, wie mir scheint.«
    »Du kannst dabei helfen«, bot ich ihr an.
    Perron grinste wahrscheinlich, obwohl ich das in der Dunkelheit und bei dem Regen nicht genau erkennen konnte. Die Nacht war so dunkel und der Regen so dicht, dass auch die große Laterne nichts mehr ausrichten konnte.
    »Ich bin völlig durchnässt und vom Herumstehen wird es auch nicht besser.«
    Sie hatte Recht. Ich schnappte mir die Zügel ihres Pferdes und folgte Haithen in den Stall. Ich war froh, dass ich den Lehmboden im Stall erhöht hatte, und zündete die Stalllaterne an.
    »Lerris, dein Stall ist trockener als so manche Schenke.« Haithens kurzes Haar klebte nass an ihrem Kopf.
    »Ich tue, was ich kann, um die Kommandantin und ihre Truppe zum Bleiben zu ermuntern.«
    »Ich glaube nicht, dass sie eine Ermunterung braucht.« Dieser Kommentar kam von Perron.
    Krystal wurde rot. Ich hustete.
    Wir striegelten Krystals Rappen und wischten den Sattel trocken. Als wir wieder ins Haus gingen, fielen große nasse Schneeflocken vom Himmel, gemischt mit Regen, der nun zu Eis gefroren zu sein schien.
    »Der echte Winter ist im Anzug.«
    »Sieht so aus.« Ich drückte ihre Hand und hielt die Tür für sie auf.
    Rissa stand mit fleckiger Schürze in der Küche, die Hände in die Hüften gestemmt, und machte ein böses Gesicht. »Ihr werdet Euch mit Lammeintopf zufrieden geben müssen. Glücklicherweise habe ich heute gebacken, weil es den ganzen Tag so dunkel war. Wenn ich nur immer wissen würde, wann Ihr zurückkommt, Kommandantin ...«
    »Lammeintopf ist prima, Rissa. Viel besser als die Verpflegung unterwegs oder die Kost in den Schenken, besonders um diese Jahreszeit.« Krystal lachte und streckte sich. »Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.«
    »Und Eure Soldaten, wo sind die?«
    »Hängen ihre Pferdegeschirre im Stall zum Trocknen auf. Seit Felsa sind wir nur im Regen geritten.«
    Rissa sah uns an. »Wie ertrunkene Ratten seht Ihr aus – und die sind noch trockener.«
    Wir betrachteten uns gegenseitig. Sie hatte eindeutig Recht.
    Im Schlafzimmer zog ich mir dann mein völlig durchweichtes Arbeitshemd aus, Krystal streifte ihre Tunika ab. Ich ließ mein nasses Hemd fallen und umarmte sie. Ihre feuchte Haut war kalt, aber sie fühlte sich gut an.
    Sie küsste mich und wir hielten einander für ein paar Augenblicke fest – bis ihr Magen knurrte.
    »Seit dem Frühstück habe ich nichts mehr gegessen ...«
    Ich holte ihr ein altes dickes Arbeitshemd von mir und für mich ein noch älteres. Dann gingen wir in die Küche, wo die Leibgarde noch herumstand.
    »Setzt euch.« Krystal deutete auf die Stühle.
    Rissa stellte den Topf auf ein Holzbrett in der Mitte des Tisches und einen Korb mit drei Laiben warmen Brotes daneben.
    »... besser als in den Kasernen ...«
    »... das beste Essen überhaupt ...«
    »Man spricht nicht mit vollem Mund, Jinsa«, mahnte Perron.
    Rissa

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