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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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westlich der Straße waren schneebedeckt.
    Der dunkelhaarige ältere Mann tätschelte Rosenfuß am Hals, als er und Tamra die vorbeimarschierenden Soldaten beobachteten.
    »... hatte ein Mädchen und sie war mein ...
    ... hatte ein Feuer und ein Bett ...
    ... hatte an Pferd und das war fein ...
    ... bleibt mir nur mein Schwert, das ist nicht nett!«
    »Ziehen Colaris' Streitmächte aus, um von Norden her nach Hydlen einzumarschieren?«, fragte Tamra.
    »Wahrscheinlich.« Justen nickte. »Aber sie werden die Straße nach Hydolar nehmen müssen und die führt durch Certis. Der Vicomte könnte etwas dagegen haben.«
    Die Soldaten in der Kolonne trugen längliche Gegenstände auf den Schultern, die aussahen wie dicke Stäbe.
    Tamra kniff die Augen zusammen und schien etwas in der Ferne auszumachen. Da durchfuhr sie ein Schauer und sie sah Justen erschrocken an. »Gewehre? Sie tragen doch keine Gewehre, oder? Es fühlt sich so an, all das Eisen ... aber Berfir wird doch von dem Weißen Magier beraten.«
    »Es sind Gewehre«, bestätigte Justen mit einem Seufzer.
    »Wie?«
    Justen antwortete erst nach einer Weile mit tiefer Stimme. »Versuch zu fühlen, was sie in ihren Gürteln tragen.«
    Nach langem Schweigen richtete sich Tamra im Sattel auf. »Kleine Metallstücke ... Stahl ... Blechbehälter.« Sie schluckte. »Wird der Stahl das Chaos von ihnen abhalten?«
    Justen nickte. »Miniaturkugeln, Raketen ... für die Gewehre. Kein Pulver mehr.«
    »Warum ... warum jetzt?«
    Justen zuckte die Schultern, er wendete seinen Blick nicht von der langen Kolonne ab.
    »Ist das wegen Lerris?«, flüsterte Tamra.
    Justen antwortete mit einem Kopfschütteln. »Das hat schon vor Lerris angefangen.« Als Tamra den Mund öffnete, fügte er hinzu: »Lange vor ihm. Aber irgendjemand hat wiederentdeckt, was lange als sicher versteckt galt. Nichts kann für immer verborgen bleiben.« Er atmete tief durch.
    Hinter den Soldaten fuhren schwere, knarrende Wagen, jeder wurde von einem Gespann von vier Pferden gezogen.
    Tamra und Justen warteten und beobachteten, beobachteten und warteten.

 
LI
     
    D er Mann, der in der Werkstatttür stand, ging mir bis zur Schulter. Sein grüner, mit Hasenpelz besetzter Umhang und die blank polierten Stiefel wiesen auf einen gewissen Wohlstand hin. »Meister Lerris?«
    »Bitte, kommt herein.« Ich warf einen Blick auf Werfels fertigen Schreibtisch. Ich wollte ihn auf den Wagen packen, sobald Rissas Freund Kilbon hier ankam, um mir dabei zu helfen. »Was kann ich für Euch tun?«
    Er trat ein und schloss die Tür, um die Kälte nicht hereinzulassen. »Durrik ist mein Name. Ich handle mit Gewürzen.« Er strich sich die dünner werdenden Haare aus der braun gebrannten Stirn und räusperte sich. »Ich beliefere auch Hensil mit Gewürzen und ... nun ja ... Verin erzählte mir von den Stühlen.«
    »Soll ich Euch Stühle anfertigen?«, fragte ich.
    Durrik lachte. »Solche Stühle – oder solch einen Schreibtisch? Ich kann das weder bezahlen, noch steht es mir rangmäßig zu. Nein ... ich hätte aber gern eine Kommode ... eine mit vielen Fächern ...«
    »Für die seltenen Gewürze? Für die Kostbarkeiten, die Ihr gern im Haus oder im Arbeitszimmer aufbewahren würdet?«
    »Genau ...«
    »Das könnte schwierig werden.«
    Durrik spitzte die Lippen.
    »Das Holz ... und der Firnis. Die Kommode braucht einen harten Firnis, zumindest dort, wo die Gewürze stehen, damit diese nicht durch den Geruch des Holzes beeinträchtigt werden.«
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber das erscheint mir sinnvoll.«
    »Wie viele Fächer braucht Ihr und wie groß sollen sie sein?«
    »Ich habe eine Liste der Gewürze mitgebracht.«
    »Wie viele, ungefähr?«
    »Sagen wir ... zwischen zwanzig und dreißig.«
    Ich holte ein paar Bogen Papier heraus und legte sie auf die Werkbank. »Sicher braucht Ihr größere und kleinere Fächer ... wie wäre es mit größeren Fächern im unteren Teil und kleineren im oberen Teil der Kommode?« Ich fing an zu zeichnen. »Natürlich wird sie am Ende nicht so aussehen, ich will Euch nur die grundsätzliche Form zeigen.«
    Der Gewürzhändler sah mir zu, er neigte seinen dunklen Kopf nachdenklich zur Seite. »Hmmm ...«
    »Wollt Ihr Türen oder Schubladen?« Ich blickte ihn an. »Oder beides?«
    Er zeigte auf die Zeichnung. »Vielleicht könnte man oben links und rechts kleine Schubfächer einbauen? Darin könnte ich die am seltensten gefragten Gewürze aufbewahren, von denen man nur wenig

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