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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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braucht. Und zwei Reihen kleine Schubfächer hier ...«
    In dieser Anordnung sah ich allerdings ein Problem, denn viele kleine Schubläden wogen mehr als eine kleine Anzahl größerer Schubläden; die ganze Kommode könnte aus dem Gleichgewicht geraten. »Wir müssen das Gewicht besser aufteilen. Viele Schubläden im oberen Teil lassen die Kommode kopflastig werden, wenn ich den unteren Teil nicht breiter mache.«
    »Das gefällt mir nicht«, verneinte Durrik. »Gibt es nicht eine andere Möglichkeit?«
    »Doch, mehrere sogar. Doch alle haben Vor- und Nachteile ...« Ich zeichnete ihm mehrere Entwürfe auf. Der erste beinhaltete eine gerade Kommode mit großen Schubläden an den Seiten und kleineren Schubladen in der Mitte, oben befand sich ein offenes Regalfach für Bücher und Ähnliches.
    Während Durrik sich den Entwurf ansah, füllte ich Wasser in den Leimtopf und wischte eine dünne Schicht Sägemehl von Werfels Schreibtischstuhl.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig ist, eine Kommode in Auftrag zu geben.«
    »Bei einfachen Kommoden ist das auch nicht der Fall. Aber Ihr wollt eine Kommode mit gleich großen Schubladen und Ihr könnt sie auch bekommen – aber Ihr verschwendet damit Platz und eine besondere Kommode wird es dadurch auch nicht.«
    »Ich brauche kein Kunstwerk, Meister Lerris, nur eine Kommode.«
    »Gut.« Ich skizzierte eine einfache Kommode mit zwölf Schubladen aufs Papier. »Wie wäre es damit?«
    »Das ist zu gedrungen.«
    Ich zeichnete eine schmalere und höhere Kommode mit fünfzehn Schubladen.
    »Ich weiß nicht ...«
    Ich musste lachen. »Ihr sagtet, Ihr wolltet eine einfache Kommode, aber wenn ich eine einfache Kommode zeichne, gefällt sie Euch nicht.«
    »Ich kann mir kein so kunstvolles Möbel leisten, junger Meister.«
    »Ein Teil der Kosten wird durch das Holz verursacht. Es wird billiger, wenn ich weicheres Holz nehme und dafür härteren Firnis verwende. Natürlich ist weicheres Holz nicht so robust.«
    »Versucht Ihr, mir die teuerste Kommode zu verkaufen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ihr habt mich missverstanden. Ein etwas teureres Stück, von einem guten Handwerker gemacht, ist natürlich besser. Ihr wisst das. Ihr wollt das Beste, was Ihr kriegen könnt, aber Ihr fürchtet die Kosten.«
    Er nickte. »Das stimmt.«
    Ich atmete tief durch. »Also gut. Sagt mir, was Ihr wirklich wollt, und dann werde ich Euch ungefähr sagen können, was es kostet ...«
    »Ungefähr?«
    »Ich kann Euch erst einen festen Preis nennen, wenn wir herausgefunden haben, was Ihr wollt. Drechselarbeiten und Schnitzereien können die Kosten für eine Kommode erheblich steigern. Metallbeschläge oder andere Verzierungen ebenso.«
    »Also dann fangen wir an.«
    Ich brauchte fast zehn Blatt Papier, die ich für mehr als ein paar Kupferlinge eingekauft hatte, bevor wir uns auf einen Entwurf geeinigt hatten. Es war eine Abwandlung der allerersten Zeichnung, nur mit größeren Schubfächern an den beiden Seiten; ein offenes Fach im oberen Teil fügte ich hinzu, um das Gleichgewicht herzustellen.
    Am Ende einigten wir uns doch noch.
    »Acht Goldstücke ... Goldeiche und mindestens drei harte Firnisschichten, und genau so soll sie aussehen. Und nur abgelagertes Holz, wohlgemerkt.«
    »Nur abgelagertes Holz – und wenn sie Euch nicht gefällt, müsst Ihr sie nicht nehmen«, fügte ich hinzu.
    »Sagt Ihr das zu jedem Kunden?«
    »Ja.«
    Durrik schüttelte den Kopf. »Ihr jungen Leute habt vielleicht Vertrauen ...«
    Ich wusste nicht, ob es sich hierbei nur um Vertrauen handelte. Ich hielt meine Arbeit für gut genug, um sie zu verkaufen – wenn sie dem Kunden jedoch nicht gefiel, zwang ich ihn nicht zum Kauf. Der Käufer würde sich nicht gut dabei fühlen und ich auch nicht. »Ich zwinge niemanden zum Kauf ...«
    »Ich hoffe, diese Einstellung bleibt Euch auch in Zukunft erhalten.« Er lächelte, fast ein wenig traurig, wie ich fand, bevor er fragte: »Wann wird die Kommode fertig sein?«
    Ich musste einen kurzen Augenblick nachdenken. »Vier Achttage bis eine Jahreszeit kann es schon dauern. Ich habe nicht genügend Eichenholz auf Lager und das bedeutet, ich muss es erst ablagern, damit es sich später nicht spaltet.«
    »Aber es dauert hoffentlich nicht länger als eine Jahreszeit.« Er zog seinen Umhang fester um sich und drehte sich zur Tür.
    »Das glaube ich nicht«, antwortete ich mit heiserer Stimme.
    »Guten Tag, Meister Lerris.«
    »Guten Tag.«
    Dann hatte ich endlich Zeit, die Pläne

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