Kampf Dem Chaos
als alles, was ich jemals gesehen habe.«
Faslik und Wegel glotzten mich mit offenem Mund an.
»Ich baue Möbel und ich weiß, dass ich das einigermaßen beherrsche, aber ... ein Kunstwerk wie dieses ...« Ich sah Wegel an. »Wenn du bereit bist, hart zu arbeiten, werde ich dir beibringen, was ich über Holz und das Schreinern weiß. Es ist nicht immer leicht und du musst dir Mühe geben. Schlampiges Arbeiten kann ich nicht ausstehen. Auch wirst du oft schmutzig werden. Aber die Werkstatt muss sauber gehalten werden und wir müssen viel putzen, um den Staub am Boden zu halten. Wirst du damit zurecht kommen?« Ich sah ihm geradewegs ins Gesicht.
»J-j-jaa ... S-sss-äge ... s-sauber.«
Er blickte zu seinem Vater auf.
Auch ich sah ihn an. »Wenn der Vater seinen Segen dazu gibt ...«
»Das musst du nicht tun, Lerris.« Der Sägemüller sah beschämt zu Boden.
»Muss ich nicht?« Ich lachte. »Zusammen können wir Dinge tun, von denen ich bisher nur träumen konnte. Ich habe in ganz Kyphrien nach einem Lehrling suchen lassen, aber an den, der ganz in meiner Nähe wohnt und gut mit Holz umgehen kann, habe ich nicht gedacht.« Ich schluckte. »Aber ... wird nicht ... ich meine ... die Sägemühle?«
»Brü... Brüder ...«, stammelte Wegel.
»Seine Brüder ...«
Fasliks Augen verengten sich zu Schlitzen. »Wie hoch ist das Lehrgeld?«
Ich schüttelte heftig den Kopf. »Nein ... es reicht völlig aus, wenn du ihm ein paar Werkzeuge kaufst. Ich habe nicht genug für zwei Schreiner.«
»Alle sagen, du bist ein guter Mann, und das, obwohl du ein Fremder und ein Magier bist.« Die Worte kamen nur langsam über Fasliks Lippen.
»Ich werde meinen Lehrling schon nicht fressen und es wird auch Zeiten geben, in denen er auf die Werkstatt allein aufpassen muss, wenn ich nicht da bin.« Da war noch etwas. »Du wirst erst einmal bei den Leibwächtern der Kommandantin schlafen müssen, bis wir dir ein eigenes Zimmer bauen können. Sie sind nicht immer da, aber ...«
»Bist du sicher, dass du das tun willst, Meister Lerris?«, fragte der Vater. »Denk an seinen Fuß ...«
»Ja, ich bin ganz sicher. Wenn er mit seinem kaputten Fuß die Balken herumtragen kann, kann er auch Schreiner werden. Er braucht nur einen gesunden Fuß für die Drechselmaschine.«
»Bist du wirklich sicher ...«
»Wenn du mir nicht glaubst, dann geh zu Rissa und frag sie.« Ich gab Wegel die Figur zurück. »Heb das gut auf, Wegel.«
Wegel starrte mich mit großen Augen an.
»Wann kannst du anfangen?«
Er zuckte mit den Schultern und sah seinen Vater fragend an.
»Wird ein wenig dauern, bis wir das notwendige Werkzeug aufgetrieben haben ... sagen wir in einem Achttag?«
»Abgemacht.« Ich lachte den Jungen an. »Wir sehen uns in einem Achttag.«
»D-d-danke ...«
»Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe.«
Pfeifend ging ich zurück zu Gairloch. Ich hätte wetten können, dass Faslik fassungslos und kopfschüttelnd hinter mir stand. Vielleicht lernte ich richtig schnitzen, wenn ich Wegel mit Augen und Sinnen dabei beobachtete. Und wenn nicht, konnte er schnitzen und die Kunsttischlerei erlernen. Eines Tages würde er darin sicher besser sein als ich.
Gairloch schnaubte mich an, er mochte es nicht, wenn ich ihn anpfiff – oder er wollte mich vielleicht auch nur auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Rissa war nicht da, als ich heimkam. Vielleicht holte sie Eier bei Brene oder Mehl aus Hirsts Mühle oder besorgte irgendetwas anderes, von dem ich nicht im Entferntesten ahnte, dass wir es brauchten.
Ich führte Gairloch in den Stall und wartete, bis Rissa mit einem Korb voller Eier zurückkam.
»Warum habt Ihr mir nicht gesagt, dass Ihr den Wagen braucht?«
»Ich wusste vorher noch nicht, ob Faslik das richtige Holz auf Lager hat.«
»Wird die Kommandantin zum Abendessen da sein?«
»Heute früh hat sie das noch behauptet. Und bis jetzt habe ich nichts Gegenteiliges vernommen.«
»Man hat es nicht leicht, wenn man in diesem Haus kochen muss ...« Kopfschüttelnd ging sie in die Küche.
Ich stieg auf den Wagen und fuhr los.
An der Sägemühle angekommen, lud Wegel jedes Holzstückchen so vorsichtig in den Wagen, als wäre es aus Gold. Ich hätte sein Gesicht am liebsten in einer Schnitzerei festgehalten, das hätte mich zu einem unsterblichen Künstler gemacht, aber ich konnte es nicht und tat es folglich auch nicht.
Ich sagte zu ihm: »Ich hoffe, du arbeitest gern bei mir. Es wird nicht immer einfach sein.«
Er senkte seinen
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