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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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waren doch viel schwerer als Luft.
    Ich versuchte, mit geringstmöglicher Anstrengung die Winde und Wolken über mir zu spüren, doch mein Kopf fing sofort an zu pochen. Es gelang mir und es fiel mir auch eine Spur leichter als damals, als mein Vater es von mir verlangt hatte. Das, was unter mir lag, war jedoch für mich viel, viel einfacher zu erfühlen.
    War ich nun wirklich ein Erd-Magier geworden? Wobei es so etwas doch überhaupt nicht gab. Aber warum nicht? Ich fand keine Antwort und die Suche nach der Ordnung hatte mir nur Wunden und blaue Flecken eingebracht ... außerdem war ich müde.
    Schließlich schlief ich ein und die Balken ächzten weiter.

 
LVII
     
    J usten stöhnte im Schlaf, dann fuhr er auf, seine Decke fiel zur Seite. Tamra schrie.
    Ein unendlich weit entferntes Rumoren in der Erde hallte in ihren Ohren wider.
    »Justen!«
    »Dunkelheit ... Dunkelheit ...«, murmelte der Graue Magier.
    »Was ...?«, keuchte Tamra.
    »Lerris, dieser Narr.« Justen schälte sich aus seiner Bettrolle und legte ein Holzscheit zu den Kohlen. Er rieb sich die Stirn.
    Auch Tamra rieb sich die Stirn. »Mein Kopf tut weh. Es ist schlimmer als nach einem Sturm.«
    »Meiner auch.« Justen bot ihr seine Wasserflasche an.
    Sie starrte ins Feuer, während sie trank, dann in den Himmel und schließlich nach Nordwesten in Richtung Jellico.
    Wieder dieses leichte Beben.
    Beide zuckten sie zusammen.
    »Was ist mit Lerris?« Tamra gab dem Grauen Magier die Wasserflasche zurück.
    »Ich wusste nicht, dass er schon ... schon so weit ist ... er hat mir nichts davon gesagt.«
    Tamra sah Justen an. »Das kommt daher, weil Ihr ihm auch nichts erzählt und viel zu viel verheimlicht. Ihr habt kein volles Vertrauen zu Lerris und mir vertraut Ihr noch weniger. Ihr schleicht in einem Schatten herum, der von Eurer eigenen Vergangenheit auf Euch geworfen wird.« Sie massierte ihre Stirn weiter. »Bei der Dunkelheit, mein Kopf schmerzt vielleicht.« Sie starrte Justen an. »Sogar der Versuch, in der Dunkelheit etwas zu spüren, tut schon weh. Im Augenblick möchte ich nicht einmal das Wetter fühlen.«
    »Unter uns gibt es kein Wetter.«
    Das Holz auf den Kohlen fing Feuer.
    »Hört endlich auf, Euch so unklar auszudrücken. Auch das ist eine Form des Misstrauens.«
    »Das nehme ich an.«
    »Ich weiß es«, fauchte der Rotschopf zurück. »Nur weil Ihr nicht darüber redet, bleiben die Dinge nicht im Verborgenen. Also erzählt mir, was Lerris tut und warum in ganz Candar Ordnung und Chaos auseinander gerissen werden. Es liegt nicht in der Luft, das würde ich merken.«
    »Er fordert das Gleichgewicht heraus, tief unten in der Erde. Ich hatte keine Ahnung, dass er ein Erd-Magier ist.«
    »Ein Erd-Magier? Es gibt Erd-Magier?«
    »Bis jetzt noch nicht, keine richtigen, jedenfalls habe ich noch von keinem gehört«, gab Justen zu. »Aber er ist einer.«
    »Ihr seid kein Erd-Magier?«
    »Ich kann ein wenig in der Erde zaubern, so wie Lerris ein wenig mit den Winden zaubern kann, aber mit Bäumen und lebenden Wesen und mit Metall kann ich am besten umgehen.«
    »Ihr kennt Euch mit Metallen aus und seid kein Erd-Magier?«
    »Früher war ich Schmied, doch Metalle sind über der Erde leichter zu handhaben. Mit einer gewissen ... Hilfe ... kann ich auch ... unter der Erde etwas bewirken.«
    »Ihr verschweigt mir wieder etwas.« Tamra rieb ihre Stirn noch immer. »All Eure Reden werfen immer noch mehr Fragen auf.«
    Erneut ging ein Grollen durch den Boden.
    Justen schürzte die Lippen bei diesem drohenden Rumoren.
    »Bin ich dann ein Luft-Magier? Oder kann ich die Luft nur fühlen so wie Ihr die Erde?« Tamra trat vom Feuer zurück.
    »Du bist eindeutig eine Luft-Magierin, aber wie stark du bist? – Ich habe keine Ahnung.« Justen zog traurig die Schultern hoch. »Keiner kann es feststellen. Erst wenn so etwas wie heute geschieht, tritt es ans Tageslicht. Einige Magier finden es nie heraus.«
    »Wieder tut Ihr so geheimnisvoll. Ich hasse es.«
    »Jeder Magier muss seine eigene, persönliche Prüfung bestehen – wenn er ein vollwertiger Ordnungs-Magier werden will. Auch dir steht das bevor – wahrscheinlich dauert es bei dir aber noch eine Weile. Doch Lerris steht mittendrin.«
    »Was geschieht mit ihm?«
    »Wenn er es überlebt, ist er auf dem besten Wege, seine Fähigkeiten bald völlig unter Kontrolle zu haben, aber wahrscheinlich wird er nicht ohne Blessuren davonkommen.«
    »Blessuren? Er wäre schon einmal fast gestorben. Was erwartet Ihr von

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