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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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oder die dunkle Eiche für Minister Zeibers Regal nicht bereit waren. Außerdem hatte Durrik seinen Auftrag vor Zeiber erteilt.
    Für Preltars Truhe hatte ich mehr als genug Zeit, vorausgesetzt, es kam nicht noch etwas dazwischen, was zweifellos der Fall sein konnte. Das Leben zeigte sich immer mehr von der unvorhergesehenen Seite. Vielleicht hatte es das schon immer und ich hatte es nur nicht bemerkt.
    Zwei Tage nach meinem Zusammenstoß mit dem Gleichgewicht – ein besserer Ausdruck dafür fiel mir nicht ein – hatte ich gerade mal den inneren Rahmen für Durriks Kommode fertiggestellt und die Zwingen angebracht, damit er trocknen konnte.
    Damit war auch der Leim zu Ende und ich musste neuen zusammenbrauen.
    Dazu trug ich den Topf in die Küche, was Rissa wenig begeisterte.
    »Meine Küche ist eigentlich zum Essenkochen da und nicht für diesen stinkenden Leim.«
    »Dieser stinkende Leim trägt dazu bei, dass du das Essen in dieser Küche kochen kannst.«
    »Dann nehme ich jetzt den Wagen und hole ein paar Eier bei Brene. Wir haben keine Hühner und keine Eier. Wenn wir Hühner hätten, müsste ich nicht durch Regen und Schlamm fahren.«
    »Hühner kommen mir nicht ins Haus.«
    »Wenn wir Hühner hätten, könnte ich Hühnersuppe kochen, das wäre gut für Eure Wunden und Entzündungen.« Sie schüttelte wild den Kopf. »Magier. Wie kann ein Mann, der allein in seinem eigenen Bett liegt, fast getötet werden? Und ich dachte, die Kommandantin lebt ein gefährliches Leben. Gut, dass Ihr zwei Euch gefunden habt; wer sonst würde es wagen, mit einem von Euch zu leben?«
    »Stimmt. Es wäre schwierig, jemanden zu finden.« Ich legte ein paar Holzscheite im Ofen nach.
    »Schwierig? Schlimmer kann es nur kommen, wenn sich zwei Magier zusammentun. Dann hätten wir kein Haus, nichts zu essen ...«
    Ich rührte in der Leimmischung.
    »Die Luft in meiner Küche ist schon wieder verpestet.«
    »Wenn wir Hühner hätten, wäre sie dauernd verpestet.«
    Rissa sah mich gespielt vorwurfsvoll an, als sie sich ihren Umhang um die Schultern warf. »Magier!« Sie stapfte zum Stall hinüber. Sie war stark genug und wusste, wie man das Pferd vor den Wagen spannte. Ich musste ihr also nicht dabei helfen, wofür ich im Augenblick dankbar war.
    Ich brach mir ein Stück altbackenes Brot ab und kaute darauf herum, während ich im Topf herumrührte. Als der Nachmittag langsam verstrich und der Topf sich erwärmte, starrte ich in die Flüssigkeit, die sich im Topf drehte, und meine Gedanken drangen in die Tiefe darunter. Die Tiefe drehte sich fast genau so schnell wie der Leim im Topf. Glich der Mittelpunkt der Erde einem riesigen Chaos-Feuer?
    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Die Vorstellung, dass die Welt aus einem mit Ordnung umhüllten Chaos-Feuer bestand, jagte mir Angst ein. Wenn dem so war, musste das Gleichgewicht natürlich stets genau gehalten werden. Wenn die Ordnung triumphierte, würde die Welt erfrieren; wenn das Chaos die Oberhand gewänne, explodierte die Welt.
    Als der Leim fast fertig war, trug ich ihn in die Werkstatt. Ich begann mit dem Ausmessen von Antonas Schreibtisch und schnitt schon die ersten Teile für das Gestell zurecht. Ständig rief ich mir Sardits Ermahnung ins Gedächtnis: »Zweimal messen, einmal schneiden.«
    Die exakte Länge beim ersten Ansetzen der Säge zu treffen war wichtig, denn der Versuch, das Holz auf den Bruchteil einer Spanne genau zurechtzustutzen, endete meist damit, dass es splitterte oder anderweitig unbrauchbar wurde. Und das konnte ich mir bei dem teuren Holz nun wirklich nicht leisten. Der Nachmittag verging wie im Flug. Als Rissa zurückkam, ging ich nicht einmal hinaus, ich konzentrierte mich nur auf meine Arbeit.
    Mit all meinen Verletzungen war ich nicht gerade der Schnellste und ich hatte die Teile noch nicht alle zurechtgeschnitten, als ich erneut die Hufe eines Pferdes hörte.
    Ich räumte das Holz auf und ging hinaus in den Hof. Bei dieser Gelegenheit zündete ich auch gleich die Hoflampe an.
    Ein Schlammspritzer zierte Krystals Wange. Sie sah wunderbar aus und ich empfing sie mit einem breiten Lächeln.
    »Was ist denn mit dir passiert?« Ihre Augen starrten auf meine schon wieder fast abgeheilten Blasen im Gesicht. »Hast du Sägespäne ins Feuer geschüttet?« Sie sprang aus dem Sattel und zuckte zusammen, als sie am Boden landete.
    »Ich wünschte, es wäre so einfach gewesen.«
    Ich nahm die Zügel und führte ihr Pferd in den Stall. Immer noch hüllte mich ein

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