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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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offen lassen«, sagte ich.
    »Meinetwegen. Aber niemand hier in der Gegend wird Euch jemals wieder etwas zu Leide tun. Deshalb habe ich ja so übertrieben. Das wirkt besser als töten, meistens jedenfalls.«
    Ich wusste plötzlich, dass es vor ihrer Tür schon Tote gegeben hatte.
    »Für einen Krieger seht Ihr nicht sehr erfreut aus.« Sie ging zurück in die Werkstatt.
    Ich verrückte den Stuhl so, dass ich Gairloch durch die offene Tür sehen konnte. »Ich bin kein Krieger.«
    »Wie ich auch, aber manche Menschen respektieren nur Gewalt. Wie dieser Narr in Certis. Oder Hamor. Oder der kleine, dumme Yense.« Sie stellte das Schwert zurück an seinen Platz. »Nun ... wie stark sollen nun diese Scharniere sein?«
    Während wir redeten und verhandelten, warf ich immer wieder einen Blick hinaus zu Gairloch, doch niemand kam ihm zu nahe.
    Drei Silberstücke ließ ich als Anzahlung zurück.
    »Sie werden Euch gefallen. Das verspreche ich.« Sie sah mir noch nach, als ich mit Gairloch die Gasse hinaufritt, hinaus aus der Südstadt. Hinter mir schloss sich die schwere Tür mit einem dumpfen Knall.
    Gewalt – warum hatten manche Menschen nur vor Gewalt Respekt? Ich schüttelte den Kopf und meine Hand hielt auf dem ganzen Weg zurück durch Kyphrien den Stab umschlossen.

 
LXIV
     
    D ayala – silberhaarig und nur durch die Dunkelheit hinter ihren Pupillen und durch die kaum sichtbaren feinen Linien um die weisen Augen von einem jungen Mädchen zu unterscheiden – stand vor der Sandtafel im Großen Wald.
    »Was geschehen muss, wird geschehen, aber lasst mich den Verlauf des Gleichgewichts betrachten und die Sehkraft des Sandes zu Rate ziehen.« Sie verbeugte sich tief und richtete sich sogleich wieder auf.
    Sie schwieg und konzentrierte sich auf den Sand. Langsam erschien eine Karte von Ostcandar. Stechende, grüne Augen starrten auf den Sand, der Schweiß stand ihr in Perlen auf der Stirn, die Arme hingen entspannt an ihrer Seite.
    Bald darauf erhob sich ein Sanddorn aus der dünnen, dunklen Linie, die die durch Certis verlaufende Straße von Weevett nach Jellico darstellen sollte. Sie nickte. Hässlicher, roter Sand pulsierte um die Große Nordbucht und an einem Punkt in Sligo nahe der Grenze zu Freistadt.
    Lange betrachtete sie die Karte, bevor sie ein zweites Mal tief einatmete und sich wieder konzentrierte. Eine Welle der Dunkelheit breitete sich von Südosten her aus und bewegte sich auf das Chaos zu. Eine zweite Welle erschien an der Ostseite der Großen Nordbucht und kroch westwärts.
    Dann spritzte der Sand in Form einer Säule in die Luft, die Kraft einer Explosion war spürbar.
    Dayala trat zurück und wendete sich ab. Tränen strömten über ihre Wangen, als sie zurückging in die geordnete Dunkelheit des Waldes.

 
LXV
     
    I ch skizzierte grob den Plan für Wegeis Kammer und besprach ihn mit ihm, danach kam Antonas Schreibtisch wieder an die Reihe. »Ich helfe dir gern, wenn nötig, aber du bist dafür verantwortlich.«
    Wegel nickte zufrieden.
    »Du wirst die Hauptarbeit leisten.«
    »G-g-gut.«
    »Dann lass uns weitermachen. Während ich hier alles vorbereite, kannst du das Feuer anmachen und die Sägespäne und Holzstückchen hinausfegen.«
    Er beäugte den Boden und dann mich.
    »Ich weiß. Es ist sauberer hier als in so mancher Stube, aber ich will es noch sauberer. Außerdem geraten dadurch nicht so viele Sägespäne in den Leim und wir müssen bei weitem nicht so oft niesen. Ich kann es nicht ausstehen, wenn die Werkstatt schmutzig ist.«
    Wegel antwortete nur mit einem Achselzucken und humpelte hinüber zu der kleinen Nische, wo der Besen an einem Nagel hing.
    Ich überprüfte noch einmal den Plan und stellte dann mit dem Hobel die nächsten Führungen für den linken Unterbau her. Währenddessen hatte ich ständig ein Auge auf Wegel, aber er machte keine Anstalten, sich vor den unangenehmen Arbeiten zu drücken. Und das war ein Lehrling? Kaum zu glauben.
    Wegel war gerade am Kamin fertig, als die graue Kutsche, gezogen von zwei Braunen, über den langsam trocknenden Schlamm in den Hof einfuhr und vor dem Zugang zur Werkstatt stehen blieb. Keinerlei Schild prangte auf dem Glasfenster der Tür, aber ich wusste ohnehin, um wen es sich handelte.
    Kutscher und Wächter trugen beide schwere, gesteppte Jacken. Der Wächter war noch immer mit einer Armbrust bewaffnet und hielt zusätzlich Schwert und Pistole am Gürtel griffbereit. Ein langer Speer steckte in einem Köcher, den er am Rücken trug. In den

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