Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
hast.«
    »Ich schon«, sagte Haithen und zwinkerte mir zu.
    Krystal bemerkte das Zwinkern und lächelte.
    Haithen schluckte und lief rot an.
    »Ich verstehe«, sagte Krystal nur, aber unter dem Tisch zwickte sie mich in den Oberschenkel.
    »Was?«, murmelte Dercas.
    »Du kriegst aber auch nichts mit – wie alle Männer.« Jinsa lachte laut heraus.
    »Was ist in Freistadt geschehen?«, fragte ich ein zweites Mal.
    Krystal begann mit einem Achselzucken. »Wir wissen nicht viel. Hamor nahm Colaris' Truppen die langen Kanonen weg, mit denen dieser gegen Berfir gekämpft hatte. Die meisten Offiziere haben aufgegeben und die Soldaten sind abgehauen. Wer will schon für einen toten Herzog sterben? Die besseren Offiziere und ihre Truppen haben sich den Hamoranern unterworfen. Die anderen sind in alle vier Himmelsrichtungen verstreut. Berfir marschiert noch immer auf Freistadt zu. Er denkt vielleicht, er könnte es noch einnehmen, bevor Hamor es vollständig unter seiner Kontrolle hat.« Sie hielt inne und nahm einen kräftigen Schluck Bier.
    »Das bereitet dir Unbehagen.«
    »Du weiß gar nicht, welches Unbehagen. Bei so vielen hamorischen Schiffen kann ich keine Truppen aus Ruzor abziehen. Was soll ich tun? Die Truppen im Hafen verstärken und hoffen, dass sie in den Kleinen Osthörnern nicht gebraucht werden?« Krystal stellte den Humpen ab.
    »Glaubst du, dass der Präfekt von Gallos eingreifen wird?«
    »Nein. Ich wusste, dass Hamor etwas im Schilde führte, aber an eine Invasion habe ich nicht geglaubt. Obwohl das durchaus Sinn ergibt.«
    »Wie?«, fragte Perron ruhig.
    Krystal nahm einen weiteren Schluck Bier, bevor sie antwortete. »Colaris hatte all seine Truppen nach Süden geschickt, um Berfir aufzuhalten. Weil Hamor die langen Kanonen und den Nachschub bereitstellte, beachtete niemand die ersten hamorischen Schiffe, und als die Freistädter es schließlich bemerkten, war es zu spät.«
    »Colaris hatte sowieso nicht viele Anhänger«, fügte Rissa gleichmütig hinzu.
    »Das kann ich gar nicht verstehen, nach all dem, was er Herzog Holloric und den Seinen angetan hat«, bemerkte Haithen trocken.
    »Gute Soße«, Dercas sprach mit vollem Mund.
    »Du denkst nur ans Essen«, fuhr Jinsa ihn an.
    »... muss essen.« Dercas schien empört. »Gegen die Invasion und die Schiffe kann ich nicht viel ausrichten. Aber das Essen kann ich genießen.«
    Rissa nickte und ich musste zumindest einem Teil seiner Weisheit zustimmen.
    »Wird ein ganz schönes Gemetzel geben in Freistadt.« Perron nahm sich noch etwas Brot.
    »Ich hoffe, wir müssen da in nächster Zeit nicht hin«, äußerte Haithen ihre Befürchtung.
    Krystal aß bedächtig weiter, sagte kein Wort, jeder Schnitt ins Fleisch ging nur langsam vonstatten, was bei ihr ein untrügliches Zeichen für Erschöpfung war.
    »Wird Berfir sich zurückziehen, wenn die Hamoraner ihre Stellungen bezogen haben?« Dercas spuckte ein paar Brotkrümel mit seiner Frage aus.
    »Dercas!«, schimpfte Jinsa. »Du bist widerlich.«
    »Das ist noch zu nett ausgedrückt«, fügte Haithen dem hinzu.
    »Der Autarch bezahlt mich nicht fürs Nettsein ... bezahlt mich, um zu kämpfen und die Kommandantin zu schützen.«
    »Genug jetzt.« Perron schlug mit dem Griff des Messers auf den Tisch.
    Wegel schien mit jedem Bissen tiefer unter den Tisch zu sinken, aber das Abendessen dauerte ohnehin nicht mehr lange.
    Krystal wankte ins Schlafzimmer und ich folgte ihr.
    »Dann wirst du also bald nach Ruzor aufbrechen?« Ich zog ihr die Stiefel aus und stellte sie in die Ecke.
    »Ja, über kurz oder lang.«
    Ich wusste, was das bedeutete. Außer im Süden wurde Kyphros ausschließlich von Bergen eingegrenzt und die Gegenden um diese Grenzen waren alles andere als einladend. Die Kleinen Osthörner konnten nur schwer verteidigt werden, aber nicht einmal der neue Präfekt von Gallos war verrückt genug, mit Kyphros einen Krieg anzufangen, wenn gleichzeitig das Kaiserreich Hamor an die Tür klopfte.
    In Anbetracht der Größe der hamorischen Flotte war Ruzor sicherlich der wunde Punkt und Kasee stand lediglich eine Handvoll Schiffe zur Verfügung – nur einfache, dampfbetriebene und bewaffnete Handelsschiffe.
    Ich dachte nach. »Kyphros wird nicht das erste Ziel der Hamoraner sein.«
    »Nein. Hamor wird erst die Handelshäfen einnehmen und dann einem Land nach dem anderen die Luft abdrehen.«
    »Es wird lange dauern, Kyphros zu besiegen.«
    »Genau deshalb ist Kasee auch beunruhigt.«
    »Oh.« Ich verstand

Weitere Kostenlose Bücher