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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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oder glaubte zumindest zu verstehen. Bis Hamor nach Kyphros kam, würde Kasee keine Verbündeten und keinen Verhandlungsspielraum mehr haben. Und Leithrrse wusste das, Hamor konnte also schon früh Druck ausüben. Weigerte sich Kasee aufzugeben, würde Hamor ein Exempel statuieren, vorausgesetzt der Kaiser hatte das restliche Ostcandar bereits erfolgreich besetzt. Wenn er die Große Nordbucht mit fast sechzig Schiffen blockieren konnte, bestand kein Zweifel daran, dass noch mehr Schiffe und Männer unterwegs waren – und noch viel mehr Kanonen und Munition. »Sie wird nicht verhandeln. Sie kann nicht.«
    »Nein. Sie wird auf ein Wunder hoffen müssen.«
    Ich ahnte Schlimmes. Besonders weil die Kyphrer, wenn sie auf Wunder hofften, immer in meine Richtung sahen.
    »Da ist noch ein Problem, das dich betreffen könnte«, fügte Krystal hinzu.
    »Ja. Ich liebe neue Probleme. Sag schon, was ist es.«
    »Aus verlässlichen Quellen wird berichtet, dass der hamorische Gesandte Sammel mehrere Besuche abgestattet hat.« Krystal schälte sich aus ihren Lederhosen.
    »Das ist interessant.« Was sollte ich dagegen tun? Krystal brauchte doch Hilfe in Ruzor ... Auch würde all das Wandern quer durch Candar weder Schreibtische noch Kommoden fertig stellen und damit auch kein Geld einbringen, das wir zum Leben brauchten. Was konnte ich gegen Sammel überhaupt ausrichten? Ihn davon abhalten, Informationen und Schriftrollen zu verteilen? Jetzt wo Hamor Freistadt schon erreicht hatte, war es reichlich spät, sich Sorgen darüber zu machen, dass das einst verborgene Wissen nun in der ganzen Welt verstreut war.
    »Ich hatte gehofft, du würdest nicht gar so viel Interesse zeigen.« Sie zog sich ein altes, weiches Nachthemd über und schlug die neue Steppdecke zurück.
    »Ich bin schon interessiert«, gab ich zu, »aber ich weiß beim besten Willen nicht, was ich dagegen unternehmen soll. Bis jetzt wissen wir nur, dass Sammel von Chaos umgeben ist, weitere Hinweise auf andere Weiße Magier gibt es nicht.«
    »Viele neue Maschinen scheinen von ihm zu stammen.« Krystal streckte sich auf dem Bett aus.
    »Alle seine Maschinen sind bereits in Gebrauch. Ich kann sie nicht wieder verschwinden lassen.«
    »Ich weiß nicht, ich weiß nicht.« Krystal seufzte. »Doch eins weiß ich gewiss: Ich kann Kyphros nicht retten, sollte Hamor wirklich all die Truppen und neuen Waffen hierher schaffen. Kasee weiß das ebenso. Ich hoffte, dir würde etwas einfallen, wie wir dagegen ankommen könnten«, fügte sie hinzu.
    Einfallen? Ich hatte viele Einfälle, aber alle bezogen sich auf Schreibtische und Kommoden oder auf Wegeis neue Kammer. Sammel stellte kein Heer zusammen und zum ersten Mal seit vielen Jahreszeiten wurde Kyphros nicht direkt angegriffen oder bedroht.
    »Kann Kasee Gewehre auftreiben?«
    »Im Augenblick würde die Ausrüstung allein für die Elitegarde mehr kosten, als das Finanzministerium aufbringen könnte. Alles müsste ins Land geschmuggelt werden. Murreas beschäftigt sich bereits damit.«
    »Oh ...« Ich saß nur da und überlegte. Dann löschte ich die Lampe und beugte mich zu Krystal hinüber, ich küsste sie auf die Wange. Sie war sehr erschöpft.
    »Halt mich fest. Halt mich nur fest.«
    War das meine Gemahlin? Meine tüchtige Gemahlin, die die Macht des Autarchen in Kyphros sicherte und dadurch jeden Tag aufs Neue den Tod riskierte? Die Frau, die schon mehrmals falsches Spiel und gefährliche Duelle überlebt hatte? Ich hielt sie fest.
    Als eine Weile vergangen war, wurde sie von einem Schauer geschüttelt und sie schlang ihre Arme um mich. »Manchmal, Lerris, sage ich nicht, was ich fühle. Wenn ich dich hier so sehe, wirkst du so stark wie die Dunkelheit selbst. Du kümmerst dich um alles, angefangen beim Chaos bis zu den Hühnern und um Menschen wie Wegel und Rissa.« Sie zitterte erneut. »Alles, was du verlangst – du verlangst es nicht einmal, du hoffst nur darauf –, ist meine Liebe. Und ich liebe dich. Manchmal aber ... manchmal habe ich Angst.«
    Ich fragte nicht, hielt sie nur.
    »Ich fürchte, du hast noch nicht verstanden, dass sich alles von einem Augenblick auf den anderen verändern kann. Ferrel hatte eine Tochter. Eldra ist gerade in die Elitegarde eingetreten. Ich wusste bisher nicht einmal, dass Ferrel eine Tochter hatte. Eines Tages ritt Ferrel aus, doch zurückgekommen ist sie nie. Wir haben keine Kinder, aber ich hoffe, wir werden eines Tages welche bekommen. Nur jetzt noch nicht, nicht jetzt. Kasee braucht

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