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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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glaubst du, wo und gegen wen der nächste Angriff erfolgen wird?«
    »Gegen uns, aber ich habe keine Erklärung dafür, ich denke es einfach nur. Wir sind die Schwächeren und die hamorische Flotte scheint entschlossen, den ganzen Außenhandel zum Erliegen zu bringen.« Krystal zuckte die Achseln.
    »Wir werden es erfahren.« Kasee lächelte verkrampft. »Doch in der Zwischenzeit wollen wir die schönen Seiten des Lebens genießen. Esst!« Sie hob ihren Becher. »Auf eure Rückkehr.«
    Wir tranken und danach fielen wir über die Krapfen her.
    Nach dem Abendessen ging ich mit Krystal durch die engen Steinflure die Stufen hinauf in ihr Gemach, wo Herreld treu ergeben wartete.
    »Guten Abend, Kommandantin.«
    »Guten Abend, Herreld.«
    »Habe gehört, was geschehen ist, Magier. Wir sind alle froh, dass Ihr heil zurückgekommen seid.«
    »Danke.« Ich nickte ihm zu und wir betraten das Gemach. Krystal verriegelte die Tür, obwohl sicher nichts und niemand Herreld je umgehen konnte.
    Die Bettdecke lag glatt gestrichen auf dem Bett und die Papiere stapelten sich ordentlich auf dem Tisch. Krystal schnallte sich das Schwert ab, ließ jedoch die Stiefel noch an.
    Meine Füße schmerzten, ich musste unbedingt die Stiefel loswerden und setzte mich auf den Bettrand. Durch das kleine Fenster sah ich hinaus in die Dunkelheit und auf die wenigen Lampen in der Stadt.
    Krystal ließ sich neben mir nieder, doch sie wirkte verkrampft.
    »Du bist betrübt?«, fragte ich.
    »Wie hast du das erraten? Du ziehst aus, um den nächsten Magier aufzuhalten, und kommst um mehr als ein Jahrzehnt gealtert zurück – und ich soll mich nicht aufregen?« Ihre Stimme schwoll an. »Wie kann ich dabei gelassen bleiben?«
    »Ich habe mein Bestes getan.«
    »Ich wollte keinen Helden zum Mann. Ich wollte, dass du gesund zurückkommst.«
    »Aber ich bin gesund. Nur älter.«
    »Älter!«, schnaubte sie. »Was ist mit ...?« Doch sie hielt inne und seufzte. »Ist schon gut. Es ist egal.«
    Was sollte ich dazu sagen? Ich hatte ja nicht absichtlich altern wollen. »Nein, es ist nicht egal«, antwortete ich, »aber ich bin nicht absichtlich gealtert. Ich wollte nur die Hamoraner von Kyphros fernhalten und sie hatten mehr ...« Ich holte tief Luft. Keines meiner Worte konnte etwas an der Sache ändern und Krystals Ärger würde dadurch nicht verfliegen. »Auf alle Fälle habe ich das nicht gewollt.«
    Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander, dann seufzte Krystal und fuhr mir durchs Haar. »Es sind ja nur ein paar graue Strähnen.«
    »Ja. Ich glaube, ich werde wie Justen, aber im Augenblick verfüge ich nicht über genügend Ordnungs-Kraft, um meine Jugend wiederherzustellen.«
    »Warum nicht?« Sie küsste sanft meinen Hals, nicht fordernd, sondern ganz sanft.
    »Wie vieles andere auch ... wäre es jetzt nicht richtig, ich fühle es.«
    »Wie ist es geschehen?«
    Ich lachte und mein Lachen klang schroffer als beabsichtigt. »Das weiß ich nicht. Feuer, Steine und Chaos-Energie hagelten so auf mich ein, dass ich den Alterungsprozess nicht bemerkte.«
    »Das verstehe ich nicht. Justen ist ein Grauer Magier und er überlebte Jahrhunderte. Du vollbringst eine Sache und schon bist du älter.«
    »Ich glaube, es hat mit der Art zu tun, wie ich die Dinge angehe, nicht mit dem, was ich tue. Wenn ich Justen recht verstanden habe, nimmt er die Ordnung, um noch mehr Ordnung zu bündeln, und richtet diese konzentrierten Ordnungs-Strahlen dann auf das Chaos. Damit schwächt er Chaos- und Ordnungs-Kräfte gleichzeitig. Ich nahm die Ordnung, um damit gebündeltes Chaos auf Sammel zu schleudern. Aber dadurch wird weder das Chaos noch die Ordnung weniger. Deshalb bebt auch die Erde noch immer. Das Chaos unter Candar hat keinen Deut abgenommen.«
    »Das ist nicht gerecht.«
    »Nein. Aber das Gleichgewicht schert sich nicht um Gerechtigkeit. Ein Leben, in purer Ordnung gelebt, dauert länger an. Mein Vater sieht jünger aus als Justen und dabei ist er älter, nicht viel zwar, aber älter, und Justen braucht mehr Ordnung als mein Vater, um sich selbst jung zu halten. Deshalb meidet Justen vermutlich auch jegliches Chaos.«
    »Zu viel davon würde ihn umbringen?«
    »Du siehst, was mit mir geschehen ist, und ich habe das Chaos mit Hilfe der Ordnung ans Tageslicht befördert.« Meine Hörstörungen und die Schmerzen in den Augen erwähnte ich lieber nicht, nicht jetzt, wo wir uns langsam wieder näherkamen.
    »Oh, Lerris.«
    Wir fielen uns in die Arme. In diesem Augenblick

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