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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Übungsschwert auf mich gerichtet. Ihr Trainingshemd zeigt ebenfalls schon feuchte Stellen. Ich verbeugte mich, sie tat es mir gleich.
    »Er ist zwar ein Magier, aber jetzt wird er Schwierigkeiten bekommen ...«, murmelte jemand im Schatten des Innenhofes.
    »... weiß nicht. Sein Stab ist ziemlich lang.«
    Krystals Holzschwert schnellte nach vorn und ich parierte ... und hielt dagegen ... und wehrte ab. So lange, bis meine Abwehr so sicher stand, dass sie mich nicht mehr treffen konnte. Beim Angriff hingegen haperte es bei mir noch. Ich fasste mir ein Herz und wagte mich doch nach vorn.
    Wir gingen aufeinander los, bis wir beide unsere Hemden völlig durchgeschwitzt und ich einige blaue Flecken zu beklagen hatte. Krystal bekam zwar auch ein paar Hiebe ab, doch nur leichtere. Bei ihr konnte ich einfach nicht so hart zuschlagen.
    »Genug ...« Ich keuchte. »Du hast mehr Übung. Du machst das jeden Tag.«
    »Na ... gut ...« Krystal lechzte genauso wie ich nach Luft.
    Wir ruhten uns im Schatten ein wenig aus und sahen den anderen zu. Weldein kämpfte gegen Tamra und hielt sich nicht schlecht.
    »Kämpft Weldein oft gegen Tamra?«, fragte ich.
    »Kein anderer vermag ihr mit einem Schwert so gefährlich zu werden wie er.«
    »Außer du und Yelena?«
    »Und Weldein ... jetzt«, fügte Krystal hinzu. »Er hat sich gut entwickelt.«
    »Mutiger Bursche.« In mehr als einer Hinsicht, dachte ich insgeheim.
    Ich beobachtete ihn weiter. »Er ist nicht so gut wie du.«
    »Aber beinahe«, wiegelte Krystal ab.
    Über mehr Kraft als Krystal verfügte er mit Sicherheit, an Schnelligkeit und Gewandtheit vermochte er sie indessen bestimmt nicht zu überbieten. So hätte ich auch den Unterschied im Stabkampf zwischen Tamra und mir beschrieben, obgleich ich schon wesentlich schneller geworden war als am Anfang, als Tamra mich regelmäßig grün und blau geschlagen hatte.
    »Du bist genauso gut wie sie«, sagte Krystal. »Du pflegst einen anderen Stil, bist ihr aber durchaus ebenbürtig.«
    Ich glaubte ihr zwar nicht, genoss aber das Lob.
    Haithen nickte, als wir vorbeigingen, Berli auch, sie ruhte sich gerade von den Dehnungsübungen aus.
    »Kommandantin ...?«
    Subrella stand im Bogengang, eine Schriftrolle in der Hand und tiefe Ringe unter den Augen; dunkler als Krystals Augenringe waren sie jedoch auch nicht.
    »Wir sehen uns später«, sagte ich.
    Krystal schenkte mir ein kurzes Lächeln, bevor ich ins Waschhaus ging. Nach dem Waschen trug ich den Stab und mein nasses Hemd hinauf in Krystals Gemach.
    Herreld öffnete mir die Tür.
    »Habt Ihr es ihnen richtig gezeigt, Meister Lerris?«
    »Die Kommandantin hat das übernommen. Ich bin heilfroh, dass an mir noch alles dran ist.«
    »Das können nicht alle von sich behaupten in diesen Zeiten.«
    Ich breitete das Hemd auf dem Fensterbrett aus, wo es lange vor dem Nachmittag trocken sein würde. Dann setzte ich mich, mit nacktem Oberkörper, auf einen der Stühle und las in der Basis der Ordnung.
    Krystal stieß später zu mir, viel später, und brachte zwei Krüge, Brot und Käse zum Mittagessen mit.
    »Schöner Anblick.«
    »Man tut, was man kann.« Mein Körper hatte sich jedoch beim Lesen abgekühlt und ich zog mir ein Hemd über, bevor ich mich zu ihr an den Tisch setzte.
    Schweigend aßen wir zu Mittag, denn beide hatten wir einen Bärenhunger.
    »Neue Probleme«, begann Krystal schließlich. »Banditen treiben sich auf der südlichen Flussstraße herum, keine zehn Meilen von Ruzor entfernt. Ich habe Weldein und seine Einheit geschickt, zusammen mit ein paar anderen. Außerdem hat ein nordlanisches Schiff Nachricht gegeben, dass sie die Fracht nicht abladen werden, wenn wir keinen Wachtrupp schicken. Die Menschen betteln an allen Piers um eine Schiffspassage.«
    »Wir wissen doch gar nicht, ob Hamor überhaupt angreifen wird.«
    »Meinst du, sie werden es lassen?«
    »Nein«, gab ich zu. »Sie werden angreifen. Das Böse wird uns nicht erspart bleiben.«
    »Sind sie wirklich böse oder nur gierig?«
    »Wo liegt da der Unterschied?« Ich tat mich an dem Rotbeerensaft gütlich. »Mit Sammel verhielt es sich doch ebenso. Er gierte nach Wissen ... und er konnte nicht aufhören, es anzuwenden, auch dann nicht, als er wusste, dass es Schlimmes anrichtete.« Ich erklärte es nicht nur Krystal, sondern auch mir selbst.
    »Warum wurde Sammel zum Bösewicht?« Krystal trank von ihrem hellem Bier. »Du sagtest, dass er in erster Linie versuchte, das Wissen zu verbreiten. Warum sollte das

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