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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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angefordert und wird unerbittlich fortfahren.« Kasee sah mich an. »Es klärt sich auf.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich werde mich wohl wieder einmal zu den Mittleren Osthörnern begeben müssen.«
    Krystal erblasste, sagte jedoch nichts.
    »Du musst dich nicht noch heute Nachmittag entscheiden.« Kasees Blick wanderte von Krystal zu mir und zurück. »Ich möchte, dass ihr euch zuerst die beste Vorgehensweise überlegt.«
    »Lange können wir nicht warten.« Ich hatte keine Ahnung, warum ich das sagte, den ich freute mich keineswegs darauf, erneut am Rande des Chaos-Abgrunds zu wandeln und ein weiteres Heer und vielleicht auch mich selbst zu vernichten. Vielleicht rührte es daher, dass ich wusste, ich könnte gegen eine Flotte nichts ausrichten; ich musste jedoch etwas unternehmen.
    »Lasst mich morgen wissen, wie ihr darüber denkt.« Kasee stand auf und verließ mitsamt der Schriftrolle das Zimmer.
    »Kannst du das mit Justen und Tamra besprechen?«, fragte Krystal.
    Wenn er es nicht wieder vorzog zu verschwinden, dachte ich. »Du solltest auch dabei sein.«
    »Und Dayala.«
    Krystal schickte den armen Herreld los, um alle zu versammeln. Wir räumten inzwischen auf und stellten zwei weitere Becher bereit, holten Nachschub an Rotbeerensaft und Bier.
    Tamra erschien als Erste. »Worum geht es?«
    »Hamor.«
    Dann kamen Justen und Dayala, beide mit zerzaustem Haar. Ich musste ein Grinsen unterdrücken. Und das in seinem fortgeschrittenen Alter ... Eigentlich waren beide nicht mehr die Jüngsten, wenn man es recht bedachte.
    »Ihr habt uns hierher gebeten?«, fragte Justen.
    »Hamor hält nun ganz Hydlen besetzt. Die Schiffe und Truppen des neuen Regenten werden in ein bis zwei Achttagen hier eintreffen. Ein zweites Heer wird den Fakla hinaufmarschieren und durch die Mittleren Osthörner ziehen. Wir verfügen weder über die erforderlichen Truppenstärken, um Soldaten nach Lythga zu entsenden, noch um Ruzor zu halten.« Krystal setzte sich in den Stuhl in der Ecke.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    »Vermutlich wird Lerris wieder losziehen wollen, um Kyphros zu retten.« Tamra lehnte sich mit ihrem Stuhl weit zurück, sodass dieser nur noch auf zwei Beinen stand.
    »Er hat so etwas erwähnt«, meinte Krystal dazu. »Von Zeit zu Zeit fühlt er sich wohl dazu genötigt.«
    »Willst du unbedingt sterben, Lerris?«, fragte Justen aufgebracht.
    Ich starrte Justen und Tamra an. »Ihr zwei macht mich ganz krank. Von euch höre ich immer nur: Tu dies nicht, tu das nicht. Gut. Soll der Autarch, eurer Meinung nach, Kyphros kampflos an Hamor übergeben? Zumindest gäbe es dann nicht so viele Opfer zu beklagen – Soldatenopfer –, die anderen kümmern ohnehin niemanden.«
    »In Montgren gab es kein einziges Todesopfer«, war alles, was Justen dazu zu sagen hatte.
    »Montgren besaß ja auch kein Heer und hatte keine Magier zur Verfügung«, hielt Krystal dagegen. »Die Herzogin sah sich ohnehin vor keine Wahl gestellt. Aber wir.«
    »Die Maschinen dürfen nicht gewinnen«, flüsterte Dayala.
    Justen sah sie an, verwundert, dass sie gesprochen hatte.
    »Ordnung darf nicht in kaltes Eisen gegossen werden. Das ist gegen das Leben und gegen die Legende.«
    »Damit wäre diese Frage geklärt«, sagte Tamra. Ihr Blick wanderte von Justen zu mir.
    Die Art, wie Dayala die Worte ausgesprochen hatte ... ich stimmte ihr zu. Ich sah Krystal an und auch sie nickte.
    »Wir werden also nicht zulassen, dass Ordnung in Eisen gegossen wird«, begann ich, »das Problem ist jedoch, dass reines Chaos hergestellt und gebündelt werden kann, ohne mit einem anderen Stoff in Verbindung gebracht zu werden.« Das erschien mir eindeutig.
    »Natürlich.« Justen klang aufgebracht. »Auf diesem Prinzip beruht die Welt. Die Ordnung vermag nur Dinge zu ordnen. Pure Ordnung wird es niemals geben, denn Ordnung bedeutet die gezielte Anordnung von etwas. Chaos ist gleichzusetzen mit Unordnung.«
    »Aber Chaos kann doch auch etwas aus der Ordnung bringen«, forderte Tamra.
    »Selbst das Chaos ist auf bestimmte Weise geordnet, wenn die Weißen Magier es heraufbeschwören.« Ich wusste, dass ich mich auf dem richtigen Weg befand. »Wenn sie mit Feuerkugeln um sich werfen, was tun sie da?«
    Dayala nickte.
    »Feuerbälle schleudern, die mit einer Spur von Ordnung versehen sind«, antwortete Tamra. »Aber das ändert nichts daran, dass du in Deckung gehen musst, wenn du nicht gebraten werden willst. Solange du nicht mit einem besseren und auch

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