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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Schweigend saß ich am Ende des Schragentisches und kaute zähes Lammfleisch. Krystal sah ich nicht, doch ich war noch so durcheinander, dass ich wahrscheinlich niemanden erkannte.
    Dann schloss ich mich in Krystals Gemach ein und las in der Basis der Ordnung. Über die Verflechtung von Ordnung und Chaos fand ich allerdings nichts Passendes.
    Im Schein der einzigen Lampe las ich immer noch, als Krystal zurückkam.
    »So spät noch auf?«
    »Ich habe auf dich gewartet.«
    »Hast du schon gepackt?«
    »Ja.« Ich zeigte auf meinen Tornister und den Stab in der Ecke. »Da ist alles drin, was ich brauche, bis auf den Proviant.«
    »Gut. Morgen wird es heiß werden.«
    »Es ist seit ich weiß nicht wie vielen Achttagen schon heiß.« Ich klappte das Buch zu, unterdrückte ein Gähnen und setzte mich auf die Bettkante. Der verhältnismäßig kalte Stein kühlte angenehm meine Fußsohlen.
    »Nun weiß ich, warum du immer nicht verstehst«, verkündete Krystal, zog die Weste aus und warf sie unachtsam auf den Tisch.
    »Warum?« Ich biss die Zähne zusammen und ließ die Weste dort, wo sie gelandet war.
    »Wenn du jemals zugegeben hättest, etwas zu verstehen, hätte dein Vater dich nach seinen Denkweisen denken lassen.« Krystal setzte sich in den Stuhl am Fenster und zog sich die Stiefel aus, »Wie kommt deine Mutter nur mit ihm aus?«
    »Sie ist Töpferin. Sie kümmert sich um ihr Steingut – das übrigens als das beste in Recluce gilt – und spricht niemals über Ordnung, Chaos, den Rat oder sonstige Themen, die meinen Vater angehen. Deshalb habe ich wohl auch nie erfahren, wie mächtig er wirklich ist.«
    »Du wolltest es nicht.«
    Ich konnte nicht anders als nicken, denn wahrscheinlich hatte sie Recht.
    »Komm her. Stell dich neben mich.« Sie stand barfuß am Fenster, noch immer in Hemd und Hose.
    Ich trat neben sie und blickte hinaus auf das schwarze Südliche Meer. In Ruzor selbst brannten nur wenige Lichter. Lampenöl wurde wie alles andere auch teuer gehandelt.
    »Ich verstehe dich jetzt zwar, Lerris, aber ich bin immer noch wütend auf dich. Es ist nicht fair, aber ich kann nichts dagegen tun.« Sie hob eine Hand im Dunkeln. »Das heißt nicht, dass ich dich nicht liebe. Ich liebe dich, doch die Liebe kann die Wut nicht immer aufwiegen und im Augenblick ist es eben so.«
    »Es tut mir Leid.« Mehr fiel mir nicht ein.
    »Das weiß ich, aber du willst mich noch immer nicht verstehen. Vielleicht ist es wirklich besser, du gehst mit Justen und Dayala. Sprich mit der Druidin.«
    Sie drückte meine Hand. »Wir sollten ein wenig schlafen. Du musst früh aufstehen und es wird nicht mehr lange dauern, bis die hamorischen Schiffe hier eintreffen – nach dem, was dein Vater sagt.«
    Wir gingen zu Bett, schliefen aber erst nach einer Weile ein, und das mehr schlecht als recht.

 
C
    Worrak, Hydlen [Candar]
     
    D er Mann in der braunen Uniform schreitet über die Holzplanken, die das Eisendeck verkleiden, und rückt sich den Gefechtshut auf dem kahlen Kopf zurecht. Er bleibt neben den Geschützen stehen und betrachtet die Eisenrohre, die aus dem Eisenpanzer ragen. Dann dreht er sich unvermittelt um und klettert die Eisenleiter hinauf zur Brücke.
    »Marschall Dyrsse.«
    »Kommandant Gurtel.« Dyrsse verbeugt sich. »Ich komme, um Euch alles Gute zu wünschen, und bringe den Segen des Kaisers.«
    »Danke. Ich habe Eure Befehle erhalten und bedauere, dass Ihr nicht mit uns kommt. Wollt Ihr es Euch nicht noch überlegen, Ser?«, fragt der Flottenkommandant.
    »Nein, leider, ich kann nicht. Die Regierungsangelegenheiten, Ihr versteht. Truppenführer Speyra und Sub-Marschall Hi'errse sind die geeignetsten Anführer für die Landtruppen und ich habe Euren Fähigkeiten als Flottenkommandant und Taktiker nichts hinzuzusetzen.« Dyrsse setzt einen bedauernden Gesichtsausdruck auf. »Meine Aufgabe ist es sicherzustellen, dass unser Stützpunkt hier in Worrak wächst und die Flotte mit Nachschub und Unterstützung versorgen kann. Keine Ruhm bringende Aufgabe, aber notwendig. Äußerst notwendig.«
    »Wir alle sind Euch dankbar für Eure Anstrengungen, Marschall Dyrsse, besonders in so einer ...« Der weißhaarige Kommandant zuckt mit den Schultern. »Ihr wisst, was ich meine.«
    »In unserer misslichen Lage mit all den toten Regenten und dem unerwarteten Aufgebot an Schwarzen Magiern?«, fragt Dyrsse mit einem souveränen Lächeln.
    »Ja, damit muss man erst einmal fertig werden, doch ich hoffe, Ihr könnt Euch nun den wahren

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