Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
hast.«
    »Lerris ... wann wirst du es endlich lernen?«
    Lernen? Was denn? Ich seufzte.
    »Nicht alle Tränen sind Tränen der Traurigkeit.« Sie wischte sich über die Wange. »Ich freue mich, dass sie wieder zusammen sind.«
    Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, kam Krystal zurück. Alle drehten sich um und warteten gespannt.
    »Der Autarch bespricht sich gerade mit den Ministern. Sie möchte sich gern mit euch allen nach dem Mittagessen im kleinen Speisesaal treffen.« Krystal stellte sich zu uns vieren. »Ich muss vorher noch zu Subrella.«
    »Gunnar sieht aus, als würde er sich gern etwas erfrischen«, stellte Justen fest. »Dann werde ich ihn ein wenig herumführen, wenn du nichts dagegen hast, Lerris? Ich habe ihn viel länger nicht gesehen als du.«
    »Nein.« Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Tu das nur.« Ich sah den beiden Männern nach.
    Krystal und Tamra bedachten mich mit mitleidigen Blicken.
    »Macht einen verwirrten Eindruck, würdest du nicht auch sagen?«, spottete Tamra.
    »Das geschieht ihm recht.« Krystal nickte und sagte im Gehen: »Wir sehen uns im kleinen Speisesaal.«
    »Ich habe Weldein versprochen, mit ihm zu kämpfen.« Damit entschwand auch Tamra und ich stand allein im leeren Speisesaal.
    Mein Gefühl ließ sich irgendwo zwischen Einsamkeit und Nutzlosigkeit einordnen. Ich schlenderte hinaus in den Hof, zog das Hemd aus und trainierte mit den anderen. Ich kämpfte mit Haithen, Berli und mit Dercas, den Jinsa praktisch zum Kampf nötigte. Sie zog ihn so lange damit auf, dass er nicht die Nerven besäße, mit einem Übungsschwert gegen einen Stab anzutreten, bis er schließlich nicht mehr anders konnte.
    Ob mit oder ohne Nerven, er schlug sich wacker. Nicht umsonst gehörten nur die Besten zu Krystals Garde.
    Nach dem Waschen verleibte ich mir eine Scheibe Brot und würzigen Käse als Mittagsmahlzeit ein.
    Krystal und der Autarch fehlten noch im kleinen Speisesaal, als ich dort eintraf; Justen, mein Vater und Tamra hatten bereits Platz genommen. Auch Dayala war gekommen, sie saß zwischen Tamra und Justen. Krüge und Becher standen auf dem Tisch. Ich goss mir Rotbeerensaft ein und ließ mich auf einem Stuhl nieder.
    Ich wurde das Gefühl nicht los, dass mich alle behandelten, als wüsste ich von gar nichts – oder als wäre das, was ich wusste, das Unbedeutendste überhaupt.
    »Eine hochkarätige Versammlung«, bemerkte Justen und hob den Humpen an die Lippen. Nur er trank Bier, Krystal vielleicht auch, wenn sie später dazukam.
    »Trinkst du immer noch diese Brühe?«, fragte mein Vater schmunzelnd.
    »Das Gleiche könnte ich dich fragen«, rief Justen lachend. »Das ist gutes Bier. Es schmeckt hervorragend. Warum sollte ich etwas anderes trinken?«
    Die Tür ging auf und Krystal trat hinter dem Autarchen ein, ohne Wachen. Ich bemerkte allerdings einige Wachposten vor der Tür, bevor Krystal diese hinter sich zuschlug. Der Autarch setzte sich ans Tischende, Krystal nahm neben ihr Platz, saß somit genau mir gegenüber.
    Der Raum verfügte nur über zwei hohe Fenster und es wurde langsam warm.
    »Ich höre, Ihr seid ein Wetter-Magier?« Der Autarch sah meinen Vater an.
    »Ja.«
    »Ihr wollt uns helfen. Warum?«
    »Aus zwei Gründen.« Er lächelte. »Lerris ist mein Sohn und das hier ist sein Land. Zweitens hoffe ich, dass ich damit auch Recluce retten kann.«
    Kasee nickte. »Ich kündigte bereits vor einigen Tagen eine Entscheidung an, auf Anraten der Druidin verschob ich diese jedoch. Dayala wollte mich davon überzeugen, dass die Entscheidung verfrüht wäre, und nun erkenne ich, dass sie Recht hatte.« Sie hielt inne. »Doch eine Entscheidung muss gefällt werden.«
    Ich versuchte, nicht unruhig auf dem Stuhl zu zappeln, so hart sich das Holz auch anfühlte.
    »Wie lange beträgt unsere Schonfrist noch, Magier?«, fragte Kasee meinen Vater.
    »Zwei Tage, vielleicht auch etwas länger. Die hamorischen Dampfsegelschiffe können die Entfernung zwischen Worrak und Ruzor in etwas mehr als achtundvierzig Stunden zurücklegen, ruhige See vorausgesetzt. Das heißt aber nicht, dass sie sofort nach ihrer Ankunft angreifen werden.«
    »Ich verstehe.« Der Autarch wandte sich an mich. »Wie lange brauchst du, um die Mittleren Osthörner zu erreichen?«
    »Ich kenne nicht die ganze Strecke, aber wenn die Karten und Berichte stimmen, dürften fünf bis sechs Tage ausreichen.«
    »Kannst du das Heer so schnell bewegen, Kommandantin?«
    »Möglicherweise«, antwortete Krystal.
    »Auch

Weitere Kostenlose Bücher