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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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grün, sondern auch weiße und blaue Blumentupfer blitzten heraus.
    Die Sonne berührte bereits die felsigen Gipfel hinter uns, als Dayala nickte und Justen seine Hand hob. Ich hielt Gairloch an und Weldein gab den anderen ein Zeichen.
    Unter uns verfolgte die Straße einen großen Halbkreis und am Ende des Kreises befand sich die Schlucht, in der die Straße auf den Fakla traf. Für einige Meilen würde die Straße, wenn ich mich recht erinnerte, an der Südseite des Baches entlang führen, der nach vielen Meilen zu einem richtigen Fluss anschwoll.
    »... wird auch Zeit. Will nicht schon wieder im Dunkeln mein Lager aufbauen ...«
    »... hör auf zu schimpfen, Nytri ...«
    »... in Ruzor würden dir jetzt die Kanonenkugeln um die Ohren fliegen ...«
    Weldein gab erneut ein Zeichen und die Soldaten verstummten. Die blutjungen Gesichter von Pentryl und Huber starrten auf Justen. Was würde er als Nächstes tun?
    »Lerris, wo ist das tiefe Chaos besser zu erreichen? Hier oder weiter unten? Oder ist es egal?« Justen runzelte leicht die Stirn.
    Ich drehte mich im Sattel um und zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Lasst es mich versuchen.«
    Alle Gardisten – und sogar Justen und Dayala – schienen den Atem anzuhalten, als ich meine Sinne in den Boden sandte. Ich wusste nicht, wie lange ich gebraucht hatte, ich sah nur, dass die Sonne schon halb hinter den Bergen verschwunden war, als ich die Augen aufschlug und antwortete. »Der Unterschied ist nicht sehr groß, vielleicht ist es aber eine Meile weiter unten einfacher.«
    »Das ist nicht weit. Wir werden hier in der Nähe unser Lager aufschlagen. Die Hamoraner befinden sich noch einen halben Tagesmarsch entfernt und auch sie haben bereits das Nachtlager errichtet.«
    »Wie ...?«
    »Dayala ... sie spürt die Bäume und das Lebensnetz deutlicher als ich.« Er sah Weldein an. »Irgendwo hier. Aber macht nur kleine Feuer.«
    Weldein wandte sich an seine Einheit. »Dort drüben, auf der geraden Fläche über dem Bach.«
    Er hatte sich einen Platz ausgesucht, von dem aus man Zugang zum Wasser hatte und einen guten Überblick über die Straße. Im Falle eines Angriffs kam uns das zugute.
    Justen, Dayala und ich teilten uns ein kleines Feuer und ich erhitzte in meinem einzigen Topf Wasser für den Kräutertee. Ein Topf reichte für drei kleine Tassen und ich trank langsam, damit er länger vorhielt.
    »Gut«, musste Justen zugeben.
    »Sehr gut«, meinte auch Dayala.
    »Lerris«, setzte Justen an. »Lerris, geh morgen bitte behutsam vor. Behutsamkeit bedeutet, die Aufgabe mit geringstmöglichen Kräften – Ordnung oder Chaos – zu erledigen.« Seine Augen blitzen mich an. »Begreifst du, warum es sinnvoll ist, nur geringe Mengen an Ordnung, auch beim Umgang mit Chaos, einzusetzen?«
    »Wäre ich weniger gealtert, hätte ich damals weniger genommen?«
    »Vermutlich. Ich war nicht dabei, deshalb vermag ich es nicht mit Bestimmtheit zu sagen, aber für gewöhnlich ist es der Fall.«
    »Was werden wir also tun?«, fragte ich.
    Justen seufzte. »Ein ganzes Heer von zumeist unschuldigen Soldaten töten. Aus keinem anderen Grund als dem, dass sie uns töten werden, wenn wir ihnen nicht zuvorkommen.«
    »Ich sage es nur ungern«, meinte ich unsicher. »Aber könnten wir ihnen nicht einfach Kyphros überlassen? Dann würden weniger Menschen sterben ...«
    »Nein.« Erwiderte Justen darauf knapp. »Darum geht es hier nicht. Auch ergäbe es keinen Sinn. Wenn wir aufgeben, wird Kyphros fallen und der Autarch, die Elitegarde und die Außenposten würden getötet werden, nur weil sie sich Hamor widersetzt haben. Dann kämen nur noch mehr Truppen und Schiffe und Gallos würde erobert. Dann Spidlar. Suthya und Sarronnyn. Danach Recluce und Naclos. Ich glaube aber nicht, dass dieser Invasion der Erfolg bestimmt ist.«
    »Was?«
    »Kaiser Stesten kann nicht verlieren. Er hat höchstens zehntausend Soldaten und etwa dreißig Schiffe ins Ostmeer geschickt. Das hört sich nach viel an, aber Hamor verfügt über eine Flotte von fast fünfhundert Stahlkriegsschiffen und über beinahe hunderttausend ausgebildete Soldaten, vielleicht auch mehr. Diese Ausstattung verleiht seinem Anspruch auf den Titel des Herrschers über die Meerespforten gewissen Nachdruck.«
    Zehntausend Soldaten hörte sich für mich allerdings immer noch gefährlich an.
    »Wenn Marschall Dyrsse für Kaiser Stesten gewinnt, dann verfügt dieser über eine noch viel stärkere Position. Wenn nicht, wird der Kaiser sich

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